RSNplusBei Vuelta angeschlagen und “nicht ganz frisch“

Schachmann: “Hass in der Welt hilft keinem“

Von Tom Mustroph in Laredo und Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Schachmann: “Hass in der Welt hilft keinem“"
Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) | Foto: Cor Vos

04.09.2025  |  (rsn) – Ohne seine beiden Topstars Tim Merlier und Remco Evenepoel reißt Soudal – Quick-Step bei der Vuelta a Espana derzeit keine Bäume aus. Zum von Mikel Landa angeführten Aufgebot, das nach elf Tagen zwei Top-Ten-Platzierungen und Rang 12 im Klassement zu Buche stehen hat, gehört auch Maximilian Schachmann, der vor dem Start in Laredo mit RSN sprach.

“Wie viele, die aus der Tour gekommen sind, bin ich nicht ganz frisch, es war ein kleines Experiment. Am Anfang hatte ich auch gesundheitlich zu tun. Jetzt wird es besser, aber auch hier ist das Niveau hoch, nicht so wie bei der Tour, aber es ist trotzdem auch keine Hobbyfahrt, sondern ein hartes Rennen.“, erzählte der Deutsche Zeitfahrmeister, der sich mit der Teamleistung aber insgesamt zufrieden zeigte.

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“Zwei von uns sind früh raus. Mikel hat gestern stark attackiert, aber er hat immer noch mit den Sturzfolgen vom Giro zu kämpfen“, so Schachmann über den Spanier. Dessen Angriff im Finale der 11. Etappe endete mit körperlichen Problemen, wegen denen er seinen Begleiter Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) allein weiterziehen ließ. So spielte Soudal im Finale in Bilbao keine Rolle.

Bei der Tour de France konnte sich Soudal – Quick-Step – Schachmann links im Bild – über gleich vier Etappensiege freuen | Foto: Cor Vos

“Heute ist ein neuer Tag, aber wir haben auch Louis (Vervaeke), der echt gut in Form ist. Wir haben Junior (Lecerf), der in der Gesamtwertung immer mehr Plätze gut macht. Schauen wir mal“, zeigte sich Schachmann verhalten zuversichtlich. Die beiden Belgier sorgten für die bisherigen Top-Ten-Platzierungen der Mannschaft in Spanien. Der 22-jährige Lecerf kletterte am Mittwoch von der 14. auf die starke 12. Position im Klassement.

Auch am erfahrenen Schachmann gehen die Ereignisse der letzten Tage nicht spurlos vorbei. “Jetzt schauen wir nicht mehr nur nach Verkehrsinseln, sondern auch nach Barrikaden auf der Straße“, erklärte der zweimalige Sieger von Paris-Nizza mit Blick auf die massiven Proteste von pro-palästinensischen Aktivisten. “Ich denke, es ist völlig legitim, Flagge zu zeigen, aber es geht darum, es friedlich und ohne Hass auf andere Menschen zu tun. Hass in der Welt hilft keinem. Und das ist auch der Grund für Leid und Krieg. Und was einige Demonstranten machen, ist ja die Ursache für Kriege", sagte Schachmann, der dabei möglicherweise Plakate im Sinn hatte, auf denen "Destroy Israel" zu lesen war. Zudem könne man nicht die Aufgabe der Politik übernehmen. "Es ist gut, Positionen zu vertreten, aber am Ende ist es die Aufgabe der politischen Leader, das Richtige zu tun", fügte er an.

Bei der Vuelta a Espana hofft Schachmann noch auf zumindest eine Ausreißerchance. | Foto: Cor Vos

Mit dem Abbruch der 11. Etappe und damit, wie die Organisatoren die Probleme mit Demonstranten bei der Vuelta gemanagt haben, zeigte er sich zufrieden. “Für mich machen sie einen guten Job, man muss bedenken, dass sie dieses Rennen ein Jahr lang planen und einfach nur ein tolles Event nach Spanien holen wollen“, so der 31-Jährige, der auch der Guardia Civil ein positives Zeugnis ausstellte. “Ich will nicht in der Haut der Polizei stecken, aber ich finde, sie macht einen guten Job, es ist halt schwer. Ich hoffe, dass es friedlich weiter geht“, meinte Schachmann abschließend.

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