Kommentar zum Auftakt der Cross-WM

Die Mixed Staffel liefert zu wenig Ertrag für den Aufwand

Von Peter Maurer aus Liévin

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Szene aus dem Mixed-Staffel-Wettbewerb der Cross-WM in Liévin | Foto: Cor Vos

31.01.2025  |  (rsn) – Zum vierten Mal in Folge begannen die Cyclocross-Weltmeisterschaften mit einer Mixed Staffel. Nach dem Testlauf 2022 in Fayetteville / USA, wo damals noch jeweils zwei Athletinnen und zwei Athleten ein Team bildeten, wurde das Format auf sechs Teilnehmer, die die einzelnen Alterskategorien repräsentieren, erweitert. Standen in Fayetteville sieben Teams am Start, so waren es seitdem konstant zehn.

Ein wirkliches Wachstum verzeichnet der Wettbewerb, der als einziger ohne TV-Übertragung auskommen muss, also nicht und auch der Zuschauerandrang am Freitagmittag in Liévin war überschaubar. Das spannende, aber etwas verzwickte Rennformat, bei dem die Teams ihre Aufstellung frei wählen dürfen, lockt die Massen nach wie vor nicht an die Strecke und ist auch für die meisten Nationen nicht sonderlich reizvoll.

Mit Italien, den Vereinigten Staaten, Belgien, Kanada und der Tschechischen Republik haben seit der Premiere fünf Länder immer an der Mixed Staffel teilgenommen. Auch Frankreich und Großbritannien sind seit der zweiten Austragung beständig mit dabei. Dagegen sind Polen, die Niederlande, Schweden, die Slowakei, Österreich, Spanien, Japan und Rumänien nur sporadische Erscheinungen in der Ergebnisliste.

Auch Deutschland wieder bei den abwesenden Nationen

Die Niederländer verzichteten trotz 34 gemeldeter Fahrerinnen und Fahrer in Liévin wieder auf die Staffel. Lediglich 2023 in Hoogerheide waren sie mit dabei, gewannen beim Heimspiel erwartungsgemäß den Titel. Vom Potenzial her könnten sie sogar mehr als eine Staffel einsetzen. Das wäre übrigens gar nicht neu, bei der Premiere 2022 waren sowohl die USA als auch Kanada mit jeweils mehr als einem Team vertreten.

Während im Mountainbike in derselben Kategorie viel mehr Teams am Start stehen, so will das Cyclocross-Event einfach nicht wachsen. Dabei hätten in Liévin vier Länder mehr starten können. Denn obwohl die Niederlande und Deutschland in allen sechs Kategorien Athletinnen und Athleten gemeldet haben, verzichteten sie auf eine Teilnahme, genauso wie die Schweiz oder Dänemark, die zumindest genug Fahrerinnen und Fahrer für eine Staffel gehabt hätten.

Andere Nationen scheitern dagegen, weil sie in einigen Kategorien keine Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben. Zwar ist es erlaubt, dass aus den jüngeren Alterskategorien Teilnehmer hochgezogen werden, so bot der neue Weltmeister Großbritannien zwei Junioren auf, die kleinen Crossländer können das allerdings kaum leisten.

Keine Superstars für Fans, wenig Aussicht auf Besserung

Auch das Interesse der Superstars ist gering. Selbst bei der Heim-WM 2023 fand sich kein Mathieu van der Poel in dem damals siegreichen Team der Niederlande. Die eine schnelle Runde in der Mixed Staffel dürfte mehr als 48 Stunden vor dem Einzelwettbewerb keine Spuren hinterlassen, zumal auf der Strecke ja vor und nach dem Staffel-Rennen fleißig trainiert wird.

Es fehlt also an allen Ecken - mit einer Ausnahme: dem Spannungsbogen. Der nämlich ist groß, denn bis zur Ziellinie lagen in diesem Jahr vier Teams fast gleichauf und die letzte Runde wirbelte die Positionen noch einmal durcheinander. So kämpfte sich Großbritannien noch von Rang drei auf Platz eins vor, Italien hielt die Silberposition und Frankreich schaffte es vom vierten Rang eingangs der Schlussrunde noch zu Bronze. Die USA hingegen fielen aus der Führungsposition noch auf Platz vier zurück.

In Summe wird der Wettbewerb aber in Zukunft zu überdenken sein. Denn durch die Staffel muss der Veranstalter einen zusätzlichen Tag mit Ordnern und Streckenposten besetzen. Viele zusätzliche Einnahmen durch den Ticketverkauf gibt es dagegen nicht. Es ist viel Aufwand für zu wenig Ertrag!

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