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17.01.2025 | (rsn) – Das deutsche Team Ceratizit – WNT hat die Saison 2025 begonnen, wie es das Jahr 2024 beendete: mit einem WorldTour-Sieg. Auf der 1. Etappe der Women's Tour Down Under am Snapper Point in der australischen Küstenstadt Aldinga südlich von Adelaide setzte sich Neuzugang Daniek Hengeveld nach einer 50-Kilometer-Flucht völlig überraschend als Solistin durch und stahl den favorisierten Sprinterinnen die Show.
Hengeveld gewann das 102 Kilometer lange Teilstück mit 36 Sekunden Vorsprung vor der Neuseeländerin Ally Wollaston (FDJ – Suez) und der Österreicherin Kathrin Schweinberger (Human Powered Health), die im Massensprint um Rang zwei das beste Timing hatten und am schnellsten zur Linie kamen.
"Das ist völlig unerwartet. Nach letztem Jahr habe ich mit so etwas wirklich nicht gerechnet", strahlte Hengeveld im ersten Sieger-Interview und erzählte: "Ich hatte ein hartes Jahr mit einem ziemlich schweren Sturz bei der Tour of Britain und bin jetzt sieben Monate quasi kein Rennen gefahren. Dann kam der Teamwechsel - eigentlich ein Schritt zurück - und jetzt gleich das erste Rennen mit dem neuen Team zu gewinnen, mein erster WorldTour-Sieg, das ist unglaublich."
Die 22-Jährige war im vergangenen Juni auf der 3. Etappe der Tour of Britain zu Fall gekommen und musste anschließend operiert werden. In den sieben Monaten seither bestritt sie lediglich im September die zweitägige Tour de la Semois (2.2) in Belgien sowie das Eintagesrennen Binche – Chimay – Binche (1.1), das sie aber nicht zu Ende fuhr. Ihr Vertrag bei dsm-firmenich – PostNL wurde nicht verlängert, aber sie fand bei Ceratizit – WNT eine neue sportliche Heimat und konnte das in sie gesetzte Vertrauen nun in Australien sofort zurückzahlen.
"Für ein kleines Team wie uns sind solche Erfolge wie hier sehr wichtig. Das ist ein toller Start – vielleicht war etwas Glück dabei, aber es ist gut", so Hengeveld, die sich kurz nach dem einzigen Bergpreis des Tages 50 Kilometer vor dem Ziel von der Konkurrenz abgesetzt hatte, bis zu 2:45 Minuten Vorsprung herausfuhr und sich im Finale gegen die jagende Konkurrenz der Sprinter-Teams behauptete, die sie offensichtlich unterschätzt hatten.
"Als ich angriff, dachte ich nicht ans Gewinnen. Ich wollte das Rennen nur schwerer machen und vorneweg fahren, weil ich vorher am Anstieg gelitten hatte. Ich bin gefahren wie mit 19 als Konti-Fahrerin – und es fühlt sich wirklich gut an, wieder so zu sein wie damals", sagte die Niederländerin, die schon bei ihren ersten WorldTour-Rennen 2021 und 2022 für das kleinere niederländische Team GT Krush – Tunap immer wieder als Ausreißerin zu sehen gewesen war.
Mit der Kanadierin Sarah van Dam sprintete ein zweiter Ceratizit-Neuzugang auf Etappenrang vier vor der Italienerin Rachele Barbieri (Picnic – PostNL) und der Schweizerin Noemi Rüegg (EF – Oatly – Cannondale), die knapp vier Kilometer vor dem Ziel noch wegen eines Defekts hatte anhalten müssen. Rüegg hatte im Etappenverlauf an den Zwischensprints um Bonussekunden gekämpft, war da aber zweimal der Niederländerin Karlijn Swinkels (UAE Team ADQ) unterlegen.
In der Gesamtwertung führt Hengeveld dank der Zeitbonifikationen aus dem Ziel und vom zweiten Zwischensprint nun mit 43 Sekunden Vorsprung vor Wollaston sowie je 45 Sekunden vor Schweinberger und Swinkels. Die Australierin Alyssa Polites (Nationalteam), die zu Etappenbeginn als Solistin unterwegs war und den ersten Zwischensprint gewann, ist mit 46 Sekunden Rückstand Gesamtfünfte, Rüegg (+ 0:48) folgt auf Platz sechs.
Die 2. Etappe führt am Samstag auf den berüchtigten Willunga Hill und wird etwas für die Bergfahrerinnen. "Ich bin keine typische Kletterin, aber natürlich werde ich versuchen, das Führungstrikot zu verteidigen", versprach Hengeveld.
Es dauerte mehr als 15 Kilometer, bis sich die ersten Fahrerinnen aus dem Peloton zu lösen versuchten und schließlich war es Polites, die nach 20 Kilometern eine erste echte Lücke aufriss. Die 21-Jährige wurde von der Konkurrenz zunächst fahren gelassen und fuhr schnell zwei Minuten Vorsprung heraus.
Sie gewann bei der ersten Zielpassage nach 35 Kilometern – in entgegengesetzter Richtung ging es da in Aldinga Beach über den Strich – den ersten der zwei Bonussprints, wo Swinkels und Rüegg zwei und eine Sekunde für Platz zwei und drei im Hauptfeld mitnahmen. Im 8,4 Kilometer langen und im Schnitt 3,6 Prozent steilen Anstieg zum Heatherdale Hill, dem einzigen Bergpreis des Tages etwa zu Rennmitte, begann Polites' Vorsprung zu schmilzen. Die Australierin rettete sich noch über die Kuppe und sicherte sich die zehn Punkte für das Bergtrikot kurz vor der Polin Dominika Wodarczyk (UAE Team ADQ) und der Italienerin Barbara Malcotti Human Powered Health), wurde dann aber gestellt.
Das Streckenprofil der 1. Etappe. | Grafik: Veranstalter
Kurz nach der 50-Kilometer-Marke startete dann Hengeveld das zweite große Solo des Tages. Hinter ihr bildete sich kurzzeitig ein starkes Quartett um Elise Chabbey (FDJ – Suez) und Erica Magnaldi (UAE Team ADQ). Das aber wurde vom Feld nicht weggelassen. Auch Greta Marturano (UAE Team ADQ) konnte als Solo-Verfolgerin den Anschluss zu Hengeveld nicht herstellen, fuhr zehn Kilometer allein hinter ihr her und gab den Versuch dann auf.
Hengeveld dagegen hatte 30 Kilometer vor Schluss knapp zwei Minuten Vorsprung auf das Peloton und fuhr als Erste über den zweiten Zwischensprint in Yankalilla, wo aus dem Feld heraus erneut Swinkels Zweite wurde, diesmal vor Teamkollegen Wlodarczyk, die Rüegg die letzte Bonussekunde wegschnappte.
An der 25-Kilometer-Marke hatte Hengeveld sogar 2:45 Minuten Vorsprung und erst auf den letzten 20 Kilometern, von denen der Großteil bergab führte, begannen Canyon – SRAM – zondacrypto, AG Insurance – Soudal, FDJ – Suez und Lidl – Trek mit intensiverer Nachführarbeit, um auf einen Massensprint hinzuarbeiten.
Vor allem das deutsche Team investierte dabei viel, mit Tiffany Cromwell, Alice Towers und Chloe Dygert arbeiteten zeitweise gleich drei Fahrerinnen, doch Hengeveld hielt eindrucksvoll dagegen und nahm noch immer zwei Minuten mit auf die letzten zehn Kilometer. Dort zerriss das Peloton nach einer Engstelle knapp fünf Kilometer vor Schluss sogar und plötzlich war Dygert allein hinter Hengeveld her. Fünf Kontrahentinnen schlossen die Lücke zur US-Amerikanerin, die dann mangels anwesender Teamkolleginnen aber die Beine hochnahm, und so rollte das Feld wieder zusammen.
Hengeveld hatte da noch 1:10 Minuten Vorsprung und profitierte etwas vom Chaos hinter ihr, wo nun Lidl – Trek das Kommando übernahm und Rüegg noch wegen eines Defekts stoppen musste. Die Schweizerin bekam schnell das Rad einer Teamkollegin und kam im Konvoi schnell wieder zurück ins Feld. Das aber kam an Hengeveld nicht mehr heran und so jubelte die Niederländerin als Solistin.
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