RSNplusWorldTeams 2025: EF Education – EasyPost

Carapaz und wiederbelebte Klassikerfraktion sollen´s richten

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Carapaz und wiederbelebte Klassikerfraktion sollen´s richten"
EF Education bildet auch 2025 wieder die komplette Bandbreite im Radsport ab. Ein Elite-Team bei Männern und Frauen wird durch eine U23-Mannschaft ergänzt. Dazu kommt Gravel- und Abenteuer-Experte Lachlan Morton. | Foto: Ashley & Jered Gruber, Gruber Images

17.01.2025  |  (rsn) – EF Education – EasyPost stand in den vergangenen Jahren – abgesehen vom auffälligen Trikot, das auch 2025 wieder aus dem Feld herausstechen wird – vor allem für eines: solider Durchschnitt. 24 Saisonsiege, allerdings nur vier auf WorldTour-Niveau, sind genauso Mittelmaß wie Rang zwölf im Team-Ranking der UCI. Und in Richard Carapaz stand auch der beste Fahrer in der Individual-Weltrangliste auf Rang 17, auf einer Position im - vorderen - Mittelfeld.

Dabei ist der mittlerweile 31 Jahre alte Ecuadorianer eine Art Lebensversicherung für das Team. Einerseits für Punkte, um zum Abschluss des dreijährigen Zyklus` im Kampf um die WorldTour-Lizenz den Platz im Mittelfeld zu behaupten. Und andererseits, was beinahe noch wichtiger ist, für TV-Präsenz, um die Sponsoren zufrieden zu stellen. Carapaz fuhr 2024 bei der Tour de France einen Tag im Gelben Trikot, gewann eine Etappe und zum ersten Mal in der nun 20-jährigen Geschichte des Teams das Bergtrikot der Frankreich-Rundfahrt. Dazu beendete er die Vuelta als Vierter.

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Am Aufgabenprofil für Carapaz wird sich auch 2025 nicht viel ändern, wenngleich das Team seine Rennplanung noch nicht bekanntgegeben hat. Neben der Frankreich-Rundfahrt dürfte er für eine zweite Grand Tour gesetzt sein, denn nach dem Karriereende von Rigoberto Uran, der zuletzt allerdings mehr Galionsfigur als Leistungsträger war, gehen EF Education - EasyPost die Rundfahrer aus. Neilson Powless war zwar schon mal Zwölfter bei der Tour, ist in Eintagesrennen aber wertvoller.

Auf Richard Carapaz wird es auch 2025 wieder ankommen. Der Ecuadorianer ist die "Lebensversicherung" für EF Education – EasyPost. | Foto: Ashley & Jered Gruber, Gruber Images

Die Jagd nach Etappen dürfte neben der Unterstützung von Carapaz bei dessen Vorhaben deshalb auch wieder im Fokus der US-Amerikaner stehen. Denn neben Powless ist EF mit Ben Healy, Jefferson Cepeda, Hugh Carthy, Altmeister Rui Costa und nicht zuletzt auch Georg Steinhauser – nach dem Abgang von Jonas Rutsch einziger deutschsprachiger Profi im Team – gut aufgestellt.

Dazu kommen allerhand Youngster, die ebenfalls eine offensive Fahrweise an den Tag legen und sich im Umfeld von EF, das die Entwicklung junger Fahrer durchaus begünstigt, beweisen können. Die irische Fraktion um Darren Rafferty und Archie Ryan oder der Brite Lukas Nerurkar fallen in dieses Raster, genauso wie der französische Neuzugang Alex Baudin.

Der Top-Transfer: Kasper Asgreen

Durch die Verpflichtung von Kasper Asgreen will das Team von Manager Jonathan Vaughters künftig aber auch (wieder) bei den Klassikern mehr Präsenz zeigen. Sein Sieg bei der Flandern-Rundfahrt (2021) oder beim E3-Preis (2020) sind zwar schon ein paar Jahre her, doch ist dem bald 30 Jahre alten Dänen immer noch zuzutrauen, dass er das pinkfarbene Trikot bei den Kopfsteinpflaster-Rennen lange im Kampf um den Sieg vorne präsentieren kann. 

Dass dies zuletzt bei Soudal – Quick-Step immer seltener der Fall war, lag auch daran, dass Asgreen dort nicht mehr in uneingeschränkter Kapitänsrolle unterwegs war, was bei EF definitiv der Fall sein wird. Seit den Tagen von Alberto Bettiol oder Sep Vanmarcke spielte das Team in Pink bei den Frühjahrsklassikern keine Rolle mehr.

Der Blick geht nach vorne: Neuzugang Kasper Asgreen soll die Farben von EF Education – EasyPost künftig auch auf Kopfsteinpflaster lange im Kampf um den Sieg präsentieren. | Foto: Ashley & Jered Gruber, Gruber Images

Zu Asgreen und Baudin kommen fünf weitere Neuzugänge. Mit Allrounder Samuele Battistella und Vincenzo Albanese, vermutlich einer der am meisten unterschätzten Fahrer im Peloton – 2024 fuhr Letztgenannter 21 Top-13-Ergebnisse in .Pro- und .1-Rennen ein – kommen zwei Italiener ins Team, die den Abgang von Bettiol, der sich aber schon im Sommer Richtung Astana verabschiedet hatte, kompensieren sollen. 

Damit stehen offiziell 29 Fahrer im Kader – einer weniger als im Vorjahr. Letztlich werden aber doch 30 Profis das EF-Trikot tragen, denn auch Lachlan Morton wird bei seinen Gravel-Rides und anderen Rad-Abenteuern weiter vom Team unterstützt.

Im Fokus: Madis Mihkels

Ebenfalls neu dabei ist Madis Mihkels. Der 21 Jahre alte Este kommt von Intermarché – Wanty. In der extrem schmalen EF-Sprinterfraktion, die im Prinzip nur aus Marijn van den Berg besteht, kann Mihkels, der allerdings wie der Niederländer auch lieber schwere Zielankünfte denn Highspeedfinals bevorzugt, neue Maßstäbe setzen, wenn er nicht mehr hinter Biniam Girmay und Gerben Thijssen anstehen muss. 

Darüber hinaus hat Mihkels, der bisher zwei Siege im Massensprint auf der Habenseite hat, bewiesen, dass er auch auf anderem Terrain überzeugen kann: Kopfsteinpflaster. In der abgelaufenen Saison wurde er überraschend Zehnter bei Paris-Roubaix. Und bei der Europameisterschaft, die ebenfalls die eine oder andere Pflasterpassage bereithielt, sprintete er im Finale zwischen allen großen Namen auf den Bronzerang.

Madis Mihkels könnte bei seinem neuen Team EF Education – EasyPost aus dem Schatten von Biniam Girmay hervortreten, der bei Intermarché - Wanty auf ihm lag. | Foto: EF Pro Cyling

Das Aufgebot:
Vincenzo Albanese (Italien / 28 Jahre), Kasper Asgreen (Dänemark / 29), Samuele Battistella (Italien / 26), Alex Baudin (Frankreich / 23), Markel Beloki (Spanien / 19), Richard Carapaz (Ecuador / 31), Hugh Carthy (Großbritannien / 30), Jefferson Alexander Cepeda (Ecuador / 26), Esteban Chaves (Kolumbien / 34), Rui Costa (Portugal / 38), Owain Doull (Großbritannien / 31), Ben Healy (Irland / 24), Mikkel Frölich Honoré (Dänemark / 27), Alastair MacKellar (Australien / 22), Madis Mihkels (Estland / 21), Lukas Nerurkar (Großbritannien / 21), Neilson Powless (USA / 28), Sean Quinn (USA / 24), Darren Rafferty (Irland / 21), Jack Rootkin-Gray (Großbritannien / 22), Archie Ryan (Irland / 23), James Shaw (Großbritannien / 28), Georg Steinhauser (Deutschland / 23), Harry Sweeny (Australien / 26), Yuhi Todome (Japan / 22), Michael Valgren (Dänemark / 32), Marijn van den Berg (Niederlande / 25), Jardi Christiaan van der Lee (Niederlande / 23), Max Walker (Großbritannien / 23)

Davon Neuzugänge:
Kasper Asgreen (Soudal – Quick-Step), Vincenzo Albanese (Arkéa – B&B Hotels), Samuele Battistella (Astana Qazqastan), Alex Baudin (Decathlon – AG2R La Mondiale), Madis Mihkels (Intermarché – Wanty), Max Walker (Astana Qazqastan Development), Alastair MacKellar (Hagens Berman Jayco)

Teamleitung:
Manager: Jonathan Vaughters
Sportdirektor: Charles Wegelius
Sportliche Leiter: Andreas Klier, Juan Manuel Garate, Ken Vanmarcke, Matti Breschel, Sebastian Langeveld, Tejay van Garderen, Tom Southam

Material:
Rahmenhersteller: Cannondale
Gruppe: Shimano
Laufräder: Vision
Reifen: Vittoria
Trikot: Rapha
Helm: POC

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