--> -->
26.05.2024 | (rsn) – Während der eine 'Oldie', der Waliser Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), an seinem 38. Geburtstag das Podium beim Giro d'Italia klar gemacht hat, konnte auch der um zwei Monate ältere Simon Geschke (Cofidis) nach der letzten Bergetappe über den Monte Grappa nach Bassano del Grappa strahlen.
Der Freiburger hat bei der letzten Italien-Rundfahrt seiner Karriere mit einer beeindruckenden Leistung am 18 Kilometer langen und im Schnitt acht Prozent steilen letzten Pass lange mit der Favoritengruppe mitgehalten und wird den Giro in Rom am Sonntagabend auf Rang 14 beenden – das beste Gesamtresultat bei einer dreiwöchigen Rundfahrt in seiner Karriere.
___STEADY_PAYWALL___"Ich bin superhappy! Mit 38 das beste Karriereergebnis zu fahren, ist nicht so schlecht, finde ich", lachte Geschke am Sonntagmorgen gegenüber radsport-news.com. Ein leichtes Kratzen hatte er in seiner Stimme, nachdem das Giro-Peloton noch am Samstagabend zu später Stunde mit dem Flugzeug aus Norditalien nach Rom gereist war. "Es war spät gestern, aber vor der heutigen Etappe ist es auch nicht mehr ganz so wichtig, wie gut man sich erholt", so Geschke und berichtete vom Vortag:
"Der Monte Grappa war super. Ich hatte nochmal echt supertolle Beine und als 14. noch in der GC-Gruppe zu sein, das passiert auch nicht bei jedem Rennen für mich. Damit habe ich den 14. Platz gesichert und zwischendurch dachte ich sogar, ich könnte noch auf den 13. vorrücken. Aber da war ich dann doch ein bisschen zu weit weg."
Simon Geschke (Cofidis) wollte beim Giro ursprünglich auf Etappenjagd gehen, stellte dann aber im Verlauf der Rundfahrt um und fuhr schließlich auf Klassement. | Foto: Veranstalter
Tatsächlich biss sich Geschke lange Zeit am Ende der Favoritengruppe fest, sah einen Konkurrenten nach dem anderen zurückfallen, darunter auch den Gesamt-13. Davide Piganzoli (Polti – Kometa), der vor der Etappe 5:17 Minuten vor Geschke gelegen hatte. 3:45 Minuten davon nahm er dem Italiener bis nach Bassano del Grappa sogar noch ab, aber eben nicht genug, um noch einen Platz vorzurücken.
"Ich bin die Abfahrt recht save runtergefahren, denn auch wenn einige hinter mir waren, die in der Gesamtwertung vor mir lagen, waren die Abstände dort im Klassement ja groß und ich dachte mir: So wichtig ist es dann auch nicht, ob ich 13. oder 14. Werde, als dass ich hier noch einen Sturz riskiere", erzählte Geschke.
Viel wichtiger war festzuhalten, wie lange genau er bei den Top-Klassementfahrern dabei war. Denn das war beeindruckend: Beinahe hätte Geschke sogar noch miterlebt, wie Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) seine entscheidende Attacke ritt. Nur rund 150 Meter, nachdem der Cofidis-Profi in einer Serpentine abreißen lassen musste, konnten knapp sieben Kilometer vor dem Gipfel bis auf Dani Martinez (Bora – hansgrohe), Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) und Einer Rubio (Movistar) auch alle anderen Spitzenfahrer dem Tempo von Rafal Majka und dessen Kapitän Pogacar nicht mehr folgen.
Da Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) vom dritten Tag an im Rosa Trikot unterwegs war, trug Geschke das Bergtrikot zwischenzeitlich stellvertretend für den Slowenen, der auch bester Kletterer dieses Giro war. | Foto: Cor Vos
Geschke war also dabei, bis das Rennen völlig explodierte - der 13. Mann in der Favoritengruppe und der 14. im Rennen, da Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF) die Etappe zu diesem Zeitpunkt ja noch anführte. Von da an fuhr der 38-Jährige sein eigenes Tempo bis ins Ziel, war die ganze Zeit allein unterwegs und wurde schließlich mit 5:47 Minuten Rückstand auf Pogacar auf Rang 14 der Etappe gewertet.
Die Fahrt am Monte Grappa bezeichnete er am Sonntag dann wegen der Stimmung an der Strecke auch als eines seiner beiden Highlights bei diesem, seinem letzten Giro. "Ich habe es wirklich genossen. Ich bin den Giro in meiner Karriere ja gar nicht so oft gefahren (nur 2014, 2015, 2017 und 2024, Anm. d. Red.), aber wenn ich da war, fand ich die Atmosphäre hier immer am schönsten – verglichen mit Tour und Vuelta. Deshalb wollte ich ihn nochmal fahren und mit der Form, die ich hatte, fiel es natürlich auch leichter, ihn zu genießen", sagte Geschke und betonte: "Ich fahre glücklich nach Hause."
Dass am Ende der drei Wochen nun der 14. Gesamtrang steht, das war zu Giro-Beginn nicht zu erwarten und geplant gewesen. Geschke kam nach Italien, um auf Etappenjagd zu gehen. Dabei sammelte in der ersten Woche bereits ein paar Bergpunkte und fand sich schnell als stellvertretender Träger für Leader Pogacar im Maglia Azzurra wieder.
Bei den Fans wurden Erinnerungen an die Tour de France 2022 wach, als Geschke im Gepunkteten Trikot zum tragischen Radsporthelden wurde, weil er es erst am letzten Pyrenäen-Tag an Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) noch verlor. Doch beim Giro waren die Vorzeichen andere. Geschke war von Beginn an klar, dass er keine realistische Chance auf das Trikot haben würde.
"Die zweite Woche im Bergtrikot war natürlich supercool", benannte er sein zweites Giro-Highlight 2024. "Aber es in Rom zu gewinnen, das habe ich ja gleich gesagt, wäre superschwer geworden gegen Pogacar. Ich weiß von der Tour vor zwei Jahren, wie viel Kraft das kostet und dass man dem alles andere unterordnen muss. Dafür war mir die Erfolgschance einfach zu klein. Ich denke, das war nie realistisch."
Auch am Monte Grappa (Bild) zeigte Geschke eine formidable Leistung und festigte als 14. der Tageswertung einen 14. Rang im Gesamtklassement. | Foto: Cor Vos
Tatsächlich hatte Pogacar schon am Ende der ersten Giro-Woche – also noch bevor Geschke es überhaupt stellvertretend als Zweiter übernahm - mehr Punkte auf seinem Kletterkonto als der Freiburger nun am Ende der gesamten Rundfahrt.
Da lohnte es sich für Geschke mehr, in der zweiten Giro-Hälfte einfach so gut er konnte weiter mitzufahren und immer mal wieder auch die Attacken in den Anfangsphasen der Etappen mitzugehen, um am Ende eben sein bestes Gesamtergebnis einzufahren. "Ich war ja zum Teil in den Gruppen und dann schnell in den Top 20 – das wollten wir dann natürlich auch verteidigen", erklärte er.
Wie seine letzte Profisaison nun nach der Italien-Rundfahrt weitergeht, weiß Geschke selbst noch nicht genau. Der Giro war das große Saisonziel, jetzt wird neu weitergeplant. "Wir setzen uns zusammen. Ich habe dem Team gesagt, dass die Tour für mich auch eine Option ist, wenn das Team das wünscht oder sich vorstellen kann", erklärte er, gab aber auch zu bedenken:
"Es ist natürlich auch ein Risiko, wenn man im Mai in Top-Form war, ob man das im Juli wieder so hinbekommt. Wir müssen gucken, ob das Team das Risiko eingehen will – ich würde die Chancen als 50:50 bezeichnen und denke schon, dass ich in die engere Auswahl komme. Aber das Tour-Team steht noch gar nicht fest, bis auf drei, vier Leute. Ich lasse mich überraschen, würde aber natürlich gerne noch eine zweite Grand Tour fahren. Und dann gucken wir, ob es Tour oder Vuelta ist."
(rsn) – Sein Giro-Debüt musste Max Kanter bereits nach der 9. Etappe beenden. Der Sprinter von Astana Qazaqstan musste wie zahlreiche weitere Profis auch wegen eines grippalen Infekts das Rennen au
(rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weite
(rsn) – Kurz nach dem Finale des 107. Giro d’Italia, der am Sonntag in Rom mit dem überlegenen Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) endete, kursieren bereits zahlreiche Berichte über
(rsn) - Trotz eines fünften Platzes beim Giro d’Italia 2021 galt Daniel Martinez bisher eher als Mann für einwöchige Rundfahrten. Mit seinem zweiten Rang bei der 107. Italien-Rundfahrt hat der Ne
(rsn) – Viele Jahre galt Ben O´Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) als Rohdiamant im Hinblick auf dreiwöchige Landesrundfahrten. Nach vielversprechenden Leistungen aber gelang es ihm bislang nur s
(rsn) – Nach den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Giro-Ausbootung von Bora – hansgrohe war bereits über einen bevorstehenden Abschied von Emanuel Buchmann berichtet worden. Nun bestätigte Te
(rsn) – Mit einem Etappensieg und zwei dritten Plätzen kehrt Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinem Grand-Tour-Debüt zurück. Der 22-jährige Allgäuer gehörte zu den großen Ü
(rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d´Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr
(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a
(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)
(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)
(rsn) – Der schnellste Sprint-Gladiator auf der Schlussetappe des 107. Giro d´Italia war Tim Merlier (Soudal – Quick Step). Der Belgier verwies nach 125 Kilometern in Rom auf der Zielgeraden am K
(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit
(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge
(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt
(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung
(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-
(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech
(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi
(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah
(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das
(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter
(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der
(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic