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27.03.2024 | (rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Rechtsabzweig in Richtung Kanarieberg Jahr für Jahr produziert haben. An dieser Stelle ist das Peloton bei Rennen wie der Flandern-Rundfahrt oft noch sehr groß, und entsprechend gefährlich ist die Rennsituation dort immer wieder. Für die 108. Ronde van Vlaanderen am Oster-Sonntag hatten die Veranstalter von Flanders Classics den berühmten Asphalt-Anstieg deshalb bereits gestrichen.
Vier Tage vor der großen Flandern-Rundfahrt aber hat ausgerechnet dieser Streckenpunkt nun dafür gesorgt, dass die belgischen Fans ihr großes Radsport-Fest am kommenden Wochenende ohne ihre zwei größten Hoffnungsträger feiern müssen: Sowohl Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) als auch der zuletzt glänzend aufgelegte Jasper Stuyven (Lidl – Trek) haben sich bei einem Massensturz in der Anfahrt zum Kanarieberg auf der N48 Knochenbrüche zugezogen.
Tomas Van den Spiegel, CEO von Flanders Classics, hat unmittelbar nach dem Rennen nun angekündigt, dass man den Kanarieberg wohl künftig gar nicht mehr in Rennen des flämischen Veranstalters sehen werde. Auch aus dem Programm von Dwars door Vlaanderen und dem E3 Saxo Classic wird die Rampe etwas östlich von Ronse künftig also wohl verschwinden – allerdings nur der Anstieg selbst, die Hochgeschwindigkeits-Passage auf der N48 in Richtung Ronse bleibt als wichtige Ost-West-Verbindung in dieser Region im Programm.
"Die ist auch am Sonntag noch drin. Aber die Gefahr dort geht ja davon aus, dass dann rechts zum Kanarieberg abgebogen wird. Der Kampf um die Positionen vor diesem Abzweig sorgt für die Gefahr. Wir müssen es nochmal evaluieren, aber es wurde heute schon deutlich, dass die Sorgen, die wir hatten, gerade bei der noch nervöseren Flandern-Rundfahrt, gerechtfertigt waren. Deshalb kann es gut sein, dass wir den Kanarieberg heute zum letzten Mal in einem unserer Rennen gesehen haben", erklärte Van den Spiegel gegenüber Wielerflits.nl.
Der 45-Jährige bezog gegenüber VTM Nieuws außerdem Stellung dazu, wieso man den Kanarieberg in den vergangenen Monaten bereits aus der Ronde gestrichen hatte, ihn aber für den E3 Saxo Classic und Dwars door Vlaanderen im Programm behielt.
"Wir müssen natürlich Einschätzungen anstellen und die Ronde ist das nervöseste Rennen, wo auch der höchste Druck herrscht. Da hat uns die Anfahrt in Richtung Kanarieberg Sorgen bereitet. Bei Dwars door Vlaanderen war das nicht so. Es ist ein kürzeres Rennen zwischen Gent-Wevelgem und der Ronde van Vlaanderen, wo wir eigentlich keine Probleme gesehen haben", gab er offen zu. "Jeder Sturz ist einer zu viel und man kann nie vorsichtig genug sein als Organisator. Leider haben uns die Ereignisse heute eingeholt und es hat sich gezeigt, dass es gut ist, dass wir ihn für Sonntag rausgenommen haben."
Het Laatste Nieuws hatte einige der belgischen Stars zu Beginn der Klassiker-Kampagne befragt, welche Passagen der flämischen Rennen sie am liebsten haben, welche sie nicht mögen – und auch welche sie am gefährlichsten finden. Während Van Aert dabei auf die Abfahrt an den Fuß des Paterbergs deutete, nannten der nun gestürzte Stuyven und auch Tiesj Benoot, an dessen Hinterrad Van Aert am Mittwoch zu Fall kam, sowie Jasper Philipsen, Jasper De Buyst, Gianni Vermeersch und Brent Van Moer die Anfahrt zum Kanarieberg.
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