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22.11.2023 | (rsn) – Mit großer Euphorie ist Bob Jungels in die Saison 2023 gestartet: Nach seinem spektakulären Comeback auf ganz großer Bühne durch seinen Alpen-Etappensieg bei der Tour de France 2022 in Chatel les Portes du Soleil und dem Wechsel von AG2R – Citroen zu Bora – hansgrohe schienen die Sterne für den Luxemburger endlich wieder gut zu stehen.
Die Endofibrose, die ihn in den Jahren zuvor lahm legte, war 2022 endlich endgültig überstanden und es schien wieder vorwärts zu gehen. Am Saisonende aber musste er im Gespräch mit radsport-news.com nun trotzdem frustriert Bilanz ziehen: "Sie fällt sehr ernüchternd aus", sagte Jungels, dessen einziges Top-Ten-Ergebnis abseits der Luxemburgischen Meisterschaften von Anfang Februar stammte: ein zweiter Platz auf der 3. Etappe der Valencia-Rundfahrt, wo er in Sagunto im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe nur gegen den Italiener Simone Velasco (Astana Qazaqstan) den Kürzeren zog.
Immerhin 75 Renntage bestritt Jungels im Jahr 2023, darunter waren der komplette Giro d'Italia und die komplette Tour de France. Und doch war es wieder mal ein Jahr zum Vergessen – schon Mitte März kam der große Tiefschlag.
___STEADY_PAYWALL___ "Ich bin natürlich voll motiviert reingekommen ins Jahr, habe einen guten Winter gehabt und war voller Hoffnung. Aber nach Paris-Nizza bin ich durch einen Virusinfekt krank geworden und in dem Zug haben wir auch festgestellt, dass die Lunge angeschlagen war – was aber auch noch von meiner Covid-Infektion im letzten Jahr gewesen sein kann", erzählte der 31-Jährige. "Ich war dann drei Wochen komplett raus, musste danach wieder von Null anfangen und ab da lief alles ein bisschen schwierig."
Auf dem Weg zu Platz 2 am 3. Februar in Sagunto: Bob Jungels bei der Valencia-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos
Jungels verpasste die komplette Klassikersaison, die eigentlich mit den Rennen in Flandern und in den Ardennen sein erstes großes Highlight sein sollte. Anstatt dort auf eigene Kappe zu fahren, musste er seine Form wieder neu aufbauen und das Rennprogramm umstellen.
Nach zehn Tagen in Italien bei seinem Trainer Paolo Artuso ging es über die Tour de Romandie zum Giro, wo er als Helfer für Lennard Kämna und Aleksandr Vlasov agierte – um dann aber erneut krank zu werden, nach der Italien-Rundfahrt wieder zehn Tage außer Gefecht zu sein und dann auf die Schnelle fit für die Tour zu werden.
"Ich war wieder ganz okay in Form, aber eigentlich die ganze Saison immer nur so bei 80 Prozent", so Jungels rückblickend, und Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk merkte gegenüber radsport-news.com: "Es war ein Up-and-Down bei Giro und Tour. Wenn ich an die Courchevel-Etappe bei der Tour denke, das war beeindruckend. Da fährt er mit den besten 20 oder 25 über den Col de la Loze", so der 50-Jährige.
Der Tag, an dem Teamkollege Jai Hindley das Gelbe Trikot eroberte: Bob Jungels vor Wout van Aert auf dem Col de Marie Blanque. | Foto: Cor Vos
"Aber dann hat er auch wieder Tage gehabt, wo er nicht gut war. Und was nach der Tour passiert ist, ist für mich eigentlich das Enttäuschendste. Da waren noch viele Rennen, die ihm auf den Leib geschneidert waren, wie zum Beispiel in Kanada oder seine Heimat-Rundfahrt in Luxemburg. Da war Bob nicht mehr viel zu sehen. Er war in der ersten Saisonhälfte krankheitsgeplagt, aber in der zweiten Saisonhälfte war es vielleicht eher nicht das Niveau, das wir erwartet hätten."
Doch genau wie es für fehlende Konstanz innerhalb der beiden Grand Tours mit dem völlig verkorksten Frühjahr eine ziemlich simple Erklärung gab, so gab es die auch für den Sommer: Jungels fuhr zwischen Tour de France und Luxemburg-Rundfahrt fünf Eintagesrennen, die Klasikoa San Sebastian, den Circuito de Getxo, den Bretagne Classic und in Kanada den GP Québec und den GP Montréal, kam bei keinem davon aber ins Ziel.
"Nach der Tour haben wir mein Rad gewechselt und ich bin vom SL7 auf das SL8 (die neue Variante des Specialized S-Works Tarmac, Anm. d. Red.) umgestiegen, bin aber mit dem Wechsel nicht ganz klargekommen. Durch die andere Geometrie hatte ich muskuläre Probleme und dadurch waren dann die Rennen, bei denen ich auf meine Kappe hätte fahren können auch wieder hin", erklärte Jungels die Sommer-Misere.
Schwerer Wiedereinstieg nach Krankheit im Frühjahr: Bob Jungels im Regen bei der Tour de Romandie. | Foto: Cor Vos
"Bei jedem Rennen sind die Muskeln zugegangen und ich habe ein DNF nach dem anderen eingefahren, was mir so in meiner Karriere auch noch nicht passiert ist. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt – es lag also nicht am Rad, sondern einfach an der Umstellung. Vielleicht bin ich da mit dem Alter einfach sensibler geworden."
Immerhin: Anfang Oktober setzte Jungels noch einen versöhnlichen Schlusspunkt unter seine Saison, als er bei Gran Piemonte wieder mit der Spitze mithalten konnte und 16. wurde, um zwei Tage später bei Il Lombardia gute Helferdienste für Vlasov auf dessen Weg zu Platz vier zu leisten. Sein persönliches Saisonhighlight, sei aber trotz allem die Tour de France gewesen, erklärte er: mit dem Etappensieg und dem Tragen des Gelben Trikots durch Jai Hindley sowie dem abschließenden Tageserfolg von Jordi Meeus auf den Champs-Élysées.
Ob Jungels auch 2024 in Frankreich wieder dabei sein wird, wenn Bora – hansgrohe dort mit Neuzugang Primoz Roglic ums Tour-Podium oder sogar den Tour-Sieg kämpfen will, ist noch unklar. Konkrete Saisonpläne werden erst im Dezember im Trainingslager auf Mallorca geschmiedet.
"Es ist klar, dass für mich mit Primoz jetzt meine persönlichen Chancen bei den flämischen Klassikern sicher größer sind als bei anderen Rennen", deutete Jungels aber schon mal an, dass die 2023 ausgefallenen Ziele in Flandern 2024 wieder auf die Agenda rücken dürften. Und dann komme eben auch viel auf die Vorstellungen des neuen Stars an: "Ich denke schon, dass Primoz auch mitbestimmen wird, wer dann im Team ist und wen er bei den Rennen dabei haben will. Da werden wir uns alle im Dezember zusammensetzen und dann schauen wir, was herauskommt."
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