Vorschau 9. La Vuelta Femenina

Vollering vs. van Vleuten: Kann Lippert ein Wörtchen mitreden?

Foto zu dem Text "Vollering vs. van Vleuten: Kann Lippert ein Wörtchen mitreden?"
Das Podium der Spanien-Rundfahrt der Frauen 2022, v.l.: Elisa Longo Borghini (Trek - Segafredo), Annemiek van Vleuten (Movistar), Demi Vollering (SD Worx) | Foto: Cor Vos

01.05.2023  |  (rsn) – Ihre Premiere im Jahr 2015 wurde noch als unterklassiges Eintagesrennen ausgetragen, nun führt La Vuelta Femenina by Carrefour.es (2.WWT) vom 1. bis zum 7. Mai über sieben Etappen und wurde vom Herbst in den Frühling verlegt. Bereits seit sieben Jahren gehört die Rundfahrt zudem der Women’s WorldTour an, der ersten Division der Frauenradsports.

An ihrer 9. Ausgabe, die mit einem 14,5 Kilometer langen Teamzeitfahren am Palacio de Deportes Infanta Cristina in Torrevieja gestartet wird, nehmen 160 Fahrerinnen aus 23 Teams teil. Die Rundfahrt führt über insgesamt 728,3 Kilometer von der Costa Blanca in der südspanischen Provinz Alicante in Richtung Norden zur Costa Verde in der nordspanischen Region Asturien. Dabei muss der Vuelta-Tross lange Transfers in Kauf nehmen, mehr als 300 Kilometer nach der 5. Etappe etwa und auch noch 200 Kilometer vor dem Schlusstag.

Schon beim flachen, aber technisch anspruchsvollen Auftakt sind die Favoritinnen auf den Gesamtsieg gefordert, an erster Stelle Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten (Movistar), die sich mit einem Hattrick von der Vuelta verabschieden will.

Verabschiedet sich van Vleuten mit einem Hattrick?

Da die 40-jährige Niederländerin, die am Saisonende zurücktreten wird, bisher eine für ihre Verhältnisse bescheidene sportliche Bilanz ohne einen einzigen Sieg vorzuweisen hat, könnten sich Chancen für ihre deutsche Teamkollegin Liane Lippert ergeben. Zwar wartet die Deutsche Meisterin ebenfalls noch auf ein erstes Erfolgserlebnis im Movistar-Trikot. Als Zweite des Flèche Wallonne war die 25-jährige Friedrichshafenerin zuletzt aber nahe dran und auch als Achte von Lüttich Bastogne-Lüttich bestätigte Lippert ihre derzeitige Topform.

Das Movistar-Duo wird es aber gegen Demi Vollering (SD Worx) schwer haben. Die 26-jährige Niederländerin dominierte zuletzt die Ardennenklassiker und sicherte sich in souveräner Manier das Triple aus Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich Bastogne-Lüttich. Vollering gewann fünf ihrer bisher acht Rennen dieser Saison und ist damit die Top-Favoritin auf das Rote Trikot, das ihre Landsfrau van Vleuten in den vergangenen beiden Jahren mit nach Hause nahm. Die Vorjahresdritte kann zudem auf eine ganz auf sie ausgerichtete Helferrinnenriege vertrauen, aus der Gent-Wevelgem-Siegerin Marlen Reusser herausragt.

Hinter Vollering und van Vleuten dürften mehrere Fahrerinnen um das Podium kämpfen. Zu nennen ist etwa die 21-jährige Italienerin Gaia Realini (Trek – Segafredo), die in ihrer ersten Profisaison auf Anhieb Zweite der UAE Tour wurde und zuletzt beim Flèche Wallonne (3.) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (7.) imponierte. Aber auch die Polin Katarzyna Niewiadoma und die Schweizerin Elise Chabbey (beide Canyon – SRAM), die Französin Juliette Labous (DSM), die Italienerin Silvia Persico (UAE Team ADQ), die Niederländerin Markus (Jumbo – Visma), die Dänin Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ – Suez) oder auch die Spanierin Mavi García (Liv Racing) sind stark einzuschätzen.

Gleiches gilt für die Vorjahresvierte Lippert, die aussichtsreichste der sechs deutschen Starterinnen, von denen auch der U23-Meisterin Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM) eine gute Rolle zugetraut werden darf. Die 23-Jährige überzeugte zuletzt bei den Ardennenklassikern und dürfte mit dem anspruchsvollen Terrain gut zurechtkommen.

Die Strecke: Steigerungslauf zu den Lagos di Covadonga

Denn nach dem Teamzeitfahren und den folgenden beiden Flachetappen, die in Pilar de la Horadada und La Roda in Massensprints enden dürften, wird das Profil deutlich anspruchsvoller. Die in den Madrider Vorort Guadalajara führende hügelige 4. Etappe weist 12 Kilometer vor dem Ziel einen Anstieg der 3. Kategorie auf, an dem es für die Sprinterinnen erstmals schwer werden dürfte.

Am darauf folgenden Tag sind Kletterfähigkeiten gefragt. Im ersten Teil des fünften Vuelta-Abschnitts geht es nach 42 Kilometern über 11,5 Kilometer auf 1.773 Metern zum Puerto de Navafria hinauf, dem ersten Berg der 1. Kategorie der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Nach einer langen Abfahrt und einer hügeligen Passage wartet schließlich der knapp fünf Kilometer lange und gut sieben Prozent steile Schlussanstieg zur Bergankunft am Mirador de Peñas Llanas (2.Kat.) auf 1.478 Metern. Hier wird das Gesamtklassement deutliche Konturen erhalten.

Die Streckenkarte der 9. La Vuelta Femenina | Foto: Veranstalter

Auch auf der vorletzten Etappe mit Ziel in Laredo wird es für die Sprinterinnen nicht viel zu holen geben – schließlich warten in der zweiten Rennhälfte mit dem Alto de Fuente de las Varas (2. Kat.) und dem Puerto de Campo el Hayal (2. Kat.) zwei knackige Anstiege, an denen kletterstarke Ausreißerinnen oder sogar die Favoritinnen ihr Glück versuchen dürften.

Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fällt auf der nur 93,7 Kilometer langen 7. Etappe, die an den Lagos de Covadonga endet. Die berühmte Bergankunft an den beiden Gletscherseen in Asturien standen bereits 22 Mal im Programm des Männerrennens, erstmals werden nun auch die Frauen den 12,5 Kilometer langen und bis zu 15 Prozent steilen Anstieg in Angriff nehmen.

Ehe bei Kilometer 81,3 der letzte Berg der Vuelta 2023 wartet, muss zuvor der ebenso lange, aber mit 4,6 Prozent Steigung deutlich leichtere Collada Monadi (2. Kat.) bezwungen werden, von dessen Gipfel bei Kilometer 48,5 es über eine lange Abfahrt in den Schlussanstieg der Ehrenkategorie hinein geht.

Mehr Informationen zu diesem Thema

08.05.2023Vuelta-Fünfte! Bauernfeind ist oben angekommen

(rsn) - Es ist nicht so, als wäre es eine riesige Sensation oder eine unvorhersehbare Entwicklung. Dennoch hat Ricarda Bauernfeind (Canyon - SRAM) mit ihren Auftritten bei der Vuelta Femenina (2.WWT)

07.05.2023Van Vleuten rettet Rot knapp vor Vollering, Bauernfeind Fünfte

(rsn) – Mit letzter Kraft hat Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Schlussetappe der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) ihr Rotes Trikot gegen Demi Vollering (SD Worx) verteidigt und sich den dritten Ges

06.05.2023Wind, Berg und Jury-Slapstick: Am Ende jubelt Realini

(rsn) – Die 6. Etappe der Vuelta Femenina (2.WWT) wurde von Gaia Realini (Trek – Segafredo) gewonnen. Nach 106 Kilometern von Castro Urdiales nach Laredo war sie im Zweiersprint etwas schneller al

06.05.2023Bauernfeind etabliert sich bei Vuelta-Bergankunft in der Weltspitze

(rsn) – Während Liane Lippert (Movistar) auf der 5. Etappe der Vuelta Femenina (2.WWT) vor dem Schlussanstieg den Kontakt zur 25-köpfigen Favoritinnengruppe schon lange verloren hatte, konnte Rica

05.05.2023Nur Vollering und van Vleuten landen vor Bauernfeind

(rsn) – Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM) hat sich nach einem herausragenden Auftritt auf der 5. Etappe der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) nur den beiden Top-Favoritinnen geschlagen geben müssen.

04.05.2023Nach Kools Ausstieg ist Vos im Sprint ohne Gegnerin

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat mit ihrem zweiten Tagessieg in Folge ihre Führung bei der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) ausgebaut. Die im Roten Trikot fahrende Niederländerin setzte sich

03.05.2023Vos dreht im Sprint gegen Kool den Spieß bei der Vuelta um

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich auf der vom Wind verwehten 3. Etappe der 9. Vuelta Femenina (2.WWT) für die gestrige Niederlage gegen Charlotte Kool (DSM) revanchiert und ihre Lands

03.05.2023Einzelgängerin Kiesenhofer wird zur Teamplayerin

(rsn) – Anna Kiesenhofer hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte und wandlungsreiche Geschichte geschrieben. Aus einem fast zweijährigen Sabbatical kehrte sie 2019 zurück, wurde Österreichi

03.05.2023Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. Mai

(rsn) – Welche Rennen gilt es heute zu beachten? Wie sehen die Streckenprofile und Startlisten jeweils aus und wer ist der Favorit oder die Favoritin? radsport-news.com stellt jeden Morgen die wich

02.05.2023Kool nutzt Vos´ Leichtsinn und rauscht zum Sprintsieg

(rsn) - Charlotte Kool (DSM) hat den erwarteten Massensprint am Ende der 2. Etappe bei der Vuelta Femenina (2.WWT) in Pilar de la Horadada für sich entschieden. Die Niederländerin setzte sich nach 1

01.05.2023Jumbo - Visma gewinnt Auftakt knapp vor Canyon - SRAM

(rsn) – Jumbo – Visma hat den Auftakt der 9. La Vuelta Femenina (2.UWT) gewonnen. Das Team aus den Niederlanden entschied das flache Zeitfahren der 1. Etappe über 14,5 Kilometer mit Start und Zie

27.04.2023Dygert kehrt bei der Vuelta ins Straßen-Peloton zurück

(rsn) - Seit der Saison 2021 steht Chloe Dygert beim deutschen Women´s WorldTeam Canyon - SRAM unter Vertrag. Doch am Montag wird sie bei der Vuelta Femenina (2.WWT) in Spanien trotzdem erst zum zwei

Weitere Radsportnachrichten

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

12.12.2025Uijtdebroeks: Als klarer Leader endlich zum Glück?

(rsn) – Auf der Bühne bei der Teampräsentation seines neuen Movistar-Teams im Kunstpalat der Königin Sofia, einem architektonisch beeindruckenden Opernhaus in Valencia, wurde er erst einmal gefop

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)