“Nah dran an 100 Prozent, vielleicht sogar an 105“

Selbstbewusster Evenepoel fordert Pogacar in Lüttich heraus

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Selbstbewusster Evenepoel fordert Pogacar in Lüttich heraus"
Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) beim Training an der Côte de la Redoute. | Foto: Cor Vos

23.04.2023  |  (rsn) – Alle Augen sind am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) auf Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) gerichtet. Nach seinen Siegen beim Amstel Gold Race (1.UWT) und dem Flèche Wallonne (1.UWT) kann der Slowene als dritter Fahrer das Ardennentriple gewinnen. Doch mit einem Profi, auf den er bei La Doyenne treffen wird, musste er sich in Limburg und Huy nicht messen: Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step). Und der Titelverteidiger und Weltmeister strotzte auf einer Pressekonferenz nur so vor Selbstvertrauen.

"Ich bin nah dran an den 100 Prozent, vielleicht sogar an den 105", so der Flame. "Das ist auch logisch. Ich fahre in zwei Wochen zum Giro. Es wäre komisch, wenn ich mich jetzt schlecht fühlen würde. Dann hätte ich etwas sehr falsch gemacht", fügte er an.

Evenepoel traf diese Saison noch nicht auf Pogacar. Bisher gab es überhaupt erst 18 Duelle zwischen den beiden, zwölf von ihnen entschied der UAE-Profi für sich. Bei ihren letzten beiden Aufeinandertreffen in beiden WM-Rennen in Wollongong hatte aber der Belgier die Oberhand, was zu Bronze im Zeitfahren und Gold im Straßenrennen führte. Und selbst wenn seine Bilanz nicht mit den zwölf Saisonsiegen von Pogacar vergleichbar ist, kann auch Evenepoel mit seiner bisherigen Ausbeute zufrieden sein. Er gewann die UAE Tour (2.UWT) und wurde Zweiter der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) hinter Primoz Roglic (Jumbo – Visma).

"Pogacar ist der große Favorit"

Trotzdem sind die Rollen deutlich verteilt. "Ich schaue nicht auf die Konkurrenz. Wir haben unseren eigenen Plan. Aber es ist klar, dass Pogacar der große Favorit ist", erkannte Evenepoel an. Dementsprechend locker kann er zur Titelverteidigung antreten. "Druck oder Stress spüre ich nicht. Obwohl es etwas Besonderes ist, hier im Regenbogentrikot und mit der Nummer 1 zu starten. Vielleicht verleiht mir das ein paar zusätzliche Watt", hoffte der 23-Jährige.

Einen Verbündeten sieht Evenepoel im Wetter. "Es wird regnen und nicht so warm. Deswegen werden die Kräfte bei allen anderen im Sprint auch weg sein – und bei mir hoffentlich am wenigsten", blickte er voraus. Seine Explosivität galt in der Vergangenheit als großer Schwachpunkt des Soudal-Profis, doch daran hat er gearbeitet. "Ich habe keine Angst, gegen ihn zu sprinten. Ich habe Roglic im Sprint geschlagen und er hat wiederum Pogacar bereits geschlagen", zog er Quervergleiche.

"Jeder kann gewinnen, außer Pieter Serry"

Als großen Pluspunkt gegenüber Pogacar und UAE sieht er seine Mannschaft. "Wir haben das stärkste Team, denke ich. Jeder in unserem Team kann dieses Rennen mit zwei Fingern in der Nase absolvieren", so Evenepoel und ging sogar noch weiter: "Jeder kann gewinnen, außer Pieter Serry. Er wird zu viel Führungsarbeit leisten müssen", lachte er.

Mit dem zweifachen Weltmeister und dreifachen Flèche-Sieger Julian Alaphilippe hat Evenepoel einen Topstar an seiner Seite. Der Franzose konnte seit einiger Zeit aber nicht mehr an seine besten Leistungen anknüpfen. Neben ihm und Serry wird der Titelverteidiger von Andrea Bagioli, Louis Vervaeke, Ilan van Wilder und dem Schweizer Mauro Schmid begleitet.

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