RSNplusJunger Belgier nun Algarve-Zweiter

Van Wilder geht als Pidcocks erster Verfolger ins Zeitfahren

Von Peter Maurer vom Alto do Malhao

Foto zu dem Text "Van Wilder geht als Pidcocks erster Verfolger ins Zeitfahren"
Ilan van Wilder (Soudal Quick-Step)| Foto: Cor Vos

18.02.2023  |  (rsn) – Bei der 49. Austragung der Volta ao Algarve könnte dem 22-jährigen Ilan van Wilder (Soudal Quick-Step) der Durchbruch in die Weltspitze gelingen. Nachdem er sich schon am zweiten Tag kurzfristig als Etappensieger wähnte, aber zu früh jubelte und noch vom Dänen Magnus Cort (EF Education – EasyPost) abgefangen wurde, schaffte er es auch an der zweiten Bergankunft in die Top Drei.

Am Alto do Malhao musste sich van Wilder nur Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Lokalmatador Joao Almeida (UAE Team Emirates) beugen, rückte im Gesamtklassement aber um eine Position auf Rang zwei vor und geht mit einem Rückstand von fünf Sekunden auf Pidcock in das abschließende Zeitfahren. 

“Der Berg war kurz und aggressiv, was mir eigentlich nicht so gut liegt. Aber ich fühlte mich gut“, berichtete der Mann aus Jette, einer Stadt in der Nähe von Brüssel. “Die letzte Beschleunigung konnte ich nicht mehr halten, musste Pidcock und Almeida ziehen lassen."

___STEADY_PAYWALL___ Immerhin konnte er im Finish am Alto do Malhao noch Vorjahressieger Sergio Higuita (Bora – hansgrohe) hinter sich lassen und eroberte so noch vier Bonussekunden, womit er als vorletzter Starter in den abschließenden Kampf gegen die Uhr gehen wird.

Van Wilder vor dem Zeitfahren: “Angst habe ich vor Niemandem“

 "Es wird nicht einfach, denn viele Fahrer hier können richtig gut Zeitfahren", blickte van Wilder voraus. Allerdings ist er selber in dieser Disziplin auch gar nicht schlecht. "Es ist schon länger her, dass ich um ein Resultat gefahren bin. Es wird sicher seltsam morgen, aber ich denke, gewisse Eigenschaften verlernt man nicht", erklärte der junge Belgier, der beispielsweise 2021 Vierter des Schluss-Zeitfahrens der Tour de Romandie und Fünfter im Einzelzeitfahren beim Critérium du Dauphiné gewesen ist. 

Ein Moment, der ihm nachhängen wird: Ilan van Wilder (links) jubelt am Ende der 2. Etappe bei der Algarve-Rundfahrt, aber Magnus Cort Nielsen (rechts) gewinnt. | Foto: Cor Vos

"Angst habe ich vor Niemanden. Meine Form ist gut und ich werde alles geben", sagte der Soudal-Kapitän, der bei der Algarve-Rundfahrt in dieser neuen Rolle zu überzeugen weiß. Van Wilder war in den vergangenen Jahren meist Edelhelfer für Remco Evenepoel, unterstützte seinen Landsmann schon 2018 bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Innsbruck bei der Titeljagd. Dort übrigens wurde van Wilder selbst auch Siebter im WM-Zeitfahren.

Wohl auch wegen seines prominenten Jahrgangskollegen, der gerade einmal fünf Monate älter ist als van Wilder, fuhr dieser ein wenig unter dem Radar der Experten. "Vielleicht ist es in der Zukunft ja möglich, dass ich bei Rundfahrten auch meine Chance bekomme. In unserem Team ist Platz neben Remco“, sagte van Wilder und fügte an: “Ich bin noch jung, habe noch viel Potenzial."

Van Wilder auch beim Giro Edelhelfer für Evenepoel?

Nach der Algarve-Rundfahrt geht es für ihn zu den französischen Eintagesrennen Faun Ardéche Classic und Faun Drome Classic, ehe ein gemeinsames Höhentrainingslager mit dem Straßenweltmeister ansteht. Ob er Evenepoel, wie schon im Vorjahr bei der Vuelta, in den Giro d’Italia begleiten wird, wollte van Wilder noch nicht verraten.

Bei der Vuelta a Espana verhalf Ilan van Wilder (rechts) Remco Evenepoel (Mitte) zum Gesamtsieg. | Foto: Cor Vos

"Er ist einer der Besten der Welt und ich freue mich, ihm zu helfen bei der Jagd nach seinen Träumen", hielt er seine Aussagen sehr vage. Vor allem die gemeinsamen drei Wochen bei der Spanien-Rundfahrt 2022 waren für ihn ein eindrucksvolles Ergebnis, das mit dem Gesamtsieg einen perfekten Abschluss fand.

"Ich habe viel mitgenommen aus der Vuelta. Es war auch für mich bislang einer der schönsten Momente meiner Karriere", so van Wilder, der zudem befand, dass sich seine Mannschaft dort auch als Einheit präsentierte, die auch in Zukunft bei großen Landesrundfahrten auf Gesamtklassement fahren kann: "Wir waren eigentlich perfekt, was uns viele nicht zugetraut hatten. Es hat mir gefallen, dass wir da ein paar Kritiker zum Schweigen gebracht haben."

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