RSNplusSprinter-Power-Ranking / 19. Oktober

Plätze 22 bis 12: Molano und Groves stürmen nach vorn

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Plätze 22 bis 12: Molano und Groves stürmen nach vorn"
Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates, re.) hat die Schlussetappe der Vuelta gewonnen. | Foto: Cor Vos

18.10.2022  |  (rsn) - Seit dem letzten Power-Ranking der Sprinter, das wir vor der Vuelta a Espana Mitte August erstellt haben, hat sich einiges getan. Der damalige Spitzenreiter Wout Van Aert (Jumbo - Visma) fehlt diesmal in der Wertung, dafür kletterten die bei der Spanien-Rundfahrt und den Herbstklassikern erfolgreichen Sprinter ganz nach oben.

Die Plätze 22 bis 12 (in Klammern die Platzierungen des letzten Power-Rankings)

22. (9.) Gerben Thijssen (Intermarché – Wanty Gobert)
Nachdem er bei der Polen-Rundfahrt seinen ersten Profisieg ersprinten konnte, legte der Belgier im letzten Saisondrittel nach und feierte beim Gooikse Pijl (1.1) in seiner Heimat gegen starke Konkurrenz seinen zweiten Saisonerfolg. Dabei ließ er unter anderem Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) hinter sich. Dazu kamen im Herbst noch Top-Ten-Resultate bei der Kampioenschap van Vlaanderen und in Lichtervelde. Etwas mehr hatte sich Thijssen von seinem Vuelta-Debüt erhofft. Dort war aber nach neun Etappen ohne nennenswertes Ergebnis vorzeitig Schluss. Das vor allem an dem schweren Sturz auf der 2. Etappe, der den 24-Jährigen an den darauf folgenden Tagen beeinträchtigte.

21. (-) Jonathan Milan (Bahrain – Victorious)
Erstmals in dieser Saison taucht der Italiener im Sprinter-Ranking auf. Schon im Sommer hatte Milan mit Podiumsplatzierungen bei der Polen-Rundfahrt auf sich aufmerksam gemacht. Im Herbst legte der 22-Jährige noch eine Schippe drauf. Auf der 1. Etappe der Deutschland Tour (2.Pro) musste Milan sich nur Caleb Ewan (Lotto Soudal) geschlagen geben. Beim Cro Race (2.1) platzte schließlich der Knoten: Gleich die beiden ersten Etappen gingen an den Bahrain-Profi, der zudem noch einen zweiten, einen fünften und einen sechsten Platz einfuhr und damit die Punktewertung der Kroatien-Rundfahrt gewann – wenn auch gegen wenige erstklassige Konkurrenten.

Max Walscheid (Cofidis, li.) wurde beim Münsterland Giro zum Abschluss der deutschen Straßensaison gegen starke Konkurrenz Dritter.| Foto: Cor Vos

20. (-) Max Walscheid (Cofidis)
Der Heidelberger hatte am 3. Oktober seinen großen Auftritt beim Münsterland Giro (1.Pro). Dort konnte zwar seinen Sieg von 2018 nicht wiederholen, gegen Weltklasse-Konkurrenz sprintete Walscheid aber auf einen sehr guten dritten Platz. Hinzu kommt noch ein siebter Rang beim GP d`Isbergues (1.1). Bei den weiteren Eintagesrennen in Belgien und Frankreich verpasste Walscheid dagegen die Top Ten. Viel vorgenommen hatte er sich für die Tour de Langkawi (2.Pro), für die er dann aber kurzfristig aber wegen eines positiven Coronatests absagen musste.

19. (18) Max Kanter (Movistar)
Der Dresdner präsentiert sich im Herbst in Top-Form. Kanter wurde zunächst Neunter der Hamburger Cyclassics, anschließend ließ er bei der Deutschland Tour im Sprint die Plätze drei und fünf folgen. Zwei weitere dritte Plätze fuhr der 24-Jährige bei den belgischen Eintagesrennen Primus Classic (1.Pro) und Gooikse Pijl (1.1) ein. Zum Saisonfinale bei der Tour de Langkawi kam Kanter auf sieben der acht Etappen in die Top Ten, wobei es zu keinem Tagessieg reichte: Sein bestes Resultat war auch in Malaysia ein dritter Platz.

18. (-) Marc Sarreau (AG2R Citroen)
Der AG2R-Sprinter drehte in der zweiten Saisonhälfte mächtig auf. Bei der Tour du Poitou Charentes (2.1) sprintete der 29-Jährige gegen allerdings überschaubare Konkurrenz zu gleich drei Siegen. Beim GP d`Isbergues (1.1) verpasste Sarreau als Zweiter einen weiteren nur knapp. Auch seine Vorstellungen beim GP Fourmies (1.Pro), der Tour de Vendée (1.1), Paris-Chauny (1.1) und Paris-Bourges (1.1), wo er jeweils in die Top Ten fuhr, bestätigten seine gute Spätform.

Max Kanter (Movistar, 2. v.l.) trug bei der Tour de Langlawi einen Tag lang das Trikot des besten Sprinters, musste sich nach sieben Top-Ten-Ergebnissen in der Punktewertung allerdings mit Rang zwei begnügen.| Foto: Cor Vos

17. (17.) Jordi Meeus (Bora – hansgrohe)
Nachdem er im Sommer mehrmals nahe dran am ersten Saisonsieg war, holte der Belgier im Herbst noch zwei Siege. Nachdem Meeus sich bei der Tour of Britain (2.Pro) gegen überschaubare Konkurrenz seinen ersten Erfolg sicherte, ließ er bei der Primus Classic (1.Pro) den zweiten Streich folgen. In seiner Heimat konnte der Bora-Profi unter anderem Arnaud Démare (Groupama – FDJ) hinter sich lassen. Bemerkenswert waren auch seine Leistungen bei Paris-Bourges, dem Omlop Lichtervelde (1.1) und dem Gooikse Pijl (1.1), wo Meeus die Plätze fünf, sechs und acht belegte.

16. (21) Kaden Groves (BikeExchange – Jayco)
In der zweiten Saisonhälfte bestätigte der Australier, dass sein Etappensieg bei der Katalonien-Rundfahrt im Frühjahr kein Zufall gewesen war. Groves entschied die 11. Etappe der Vuelta a Espana für sich und ließ dabei den insgesamt dreimaligen Tagessieger Mads Pedersen (Trek – Segafredo), aber auch Tim Merlier (Deceuninck – Alpecin) hinter sich. Weitere Erfolge blieben bei der Vuelta allerdings aus. Dazu kamen in weiteren Sprints noch die Plätze sechs, sieben und acht. Nach der Spanien-Rundfahrt konnte der 23-Jährige nicht mehr an seine dortigen Vorstellungen anknüpfen.

15. (14.) Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty Gobert)
Der 35-jährige Routinier zeigte erneut, dass er vor allem bei hart ausgefahrenen Rennen noch immer ein Siegkandidat ist. So entschied Kristoff die 2. Etappe der Deutschland Tour im Sprint eines stark dezimierten Feldes für sich. Aber auch Rang acht bei der Straßen-EM in München, Platz zehn bei den Cyclassics in Hamburg, Platz vier bei Paris-Bourges sowie der sechste Rang bei der Straßen-WM konnten sich sehen lassen.

Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) sprang als nomineller Anfahrer von Sam Bennett bei der Spanien-Rundfahrt für seinen früh ausgeschiedenen Kapitän Sam Bennett in die Bresche. | Foto: Cor Vos <

14. (-) Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirtes)
Ursprünglich als Anfahrer von Pascal Ackermann zur Vuelta gereist, gelang dort dem Kolumbianer auf der Schlussetappe das, was seinem Kapitän verwehrt blieb: ein Etappensieg. Bei der prestigeträchtigen Ankunft in Madrid düpierte Molano die Sprintkonkurrenz und fuhr seinen bis dato größten Erfolg seiner Karriere ein. Hinzu kam noch ein vierter Etappenrang im Verlauf der Spanien-Rundfahrt. Bei der Tour de Langkawi (2.Pro) konnte der 27-Jährige sich nur einige Stunden über einen Sieg freuen, dann jedoch wurde er wegen unfairen Verhaltens im Finale der 2. Etappe zurückgesetzt. Danach sprangen noch zwei vierte Plätze sowie einmal Rang drei für ihn heraus – zum angepeilten Tageserfolg reichte es nicht mehr.

13. (8.) Pascal Ackermann (UAE Team Emirates)
Der Südpfälzer zeigte bei seinem Saisonhöhepunkte einige ansprechende Leistungen, doch zu einem Vuelta-Etappensieg reichte es nicht. Immerhin konnte Ackermann drei Podiumsplatzierungen und insgesamt fünf Top-Ten-Resultate einfahren – und das, obwohl er Anfang August noch im EM-Straßenrennen in München gestürzt war und seine Vuelta-Teilnahme wegen der daraus resultierenden Fingerverletzung zweifelhaft war. Bei seinen vier Einsätzen nach der Spanien-Rundfahrt konnte der UAE-Neuzugang nicht mehr in den Kampf um die Siege eingreifen und kam entweder abgeschlagen oder gar nicht ins Ziel.

12. (11.) Danny van Poppel (Bora – hansgrohe)
Der Niederländer entwickelte sich im Spätsommer von Sam Bennets Anfahrer zu einem Ergebnislieferanten. Bei den Europameisterschaften in München verpasste van Poppel im niederländischen Nationaltrikot als Vierter des Straßenrennens nur knapp die Medaillenränge. Bei der anschließenden Vuelta a Espana fuhr der 29-Jährige er fünf Mal in die Top Ten, darunter waren auch ein zweiter und ein dritter Etappenplatz. Zuvor hatte er seinen Kapitän Bennett beim Vuelta-Start in den Niederlanden bereits zu zwei Tagessiegen pilotiert. Als der Ire das Rennen nach der 9. Etappe nach einem positiven Corona-Test das Rennen verlassen musste, sprang van Poppel erfolgreich in die Bresche.

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