RSNplusSprinter-Power-Ranking / 19. Oktober

Plätze 11 bis 1: Démare an der Spitze, Bennett der Aufsteiger

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Plätze 11 bis 1: Démare an der Spitze, Bennett der Aufsteiger"
Arnaud Démare (Groupama - FDJ) hat das 116. Paris-Tours gewonnen. | Foto: Cor Vos

19.10.2022  |  (rsn) - Seit dem letzten Power-Ranking der Sprinter, das wir vor der Vuelta a Espana Mitte August erstellt haben, hat sich einiges getan. Der damalige Spitzenreiter Wout Van Aert (Jumbo - Visma) fehlt diesmal in der Wertung, dafür kletterten die bei der Spanien-Rundfahrt und den Herbstklassikern erfolgreichen Sprinter ganz nach oben.

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Die Plätze 11 bis 1 (in Klammern die Platzierungen des letzten Power-Rankings)

11. (-) Tim Merlier (Alpecin – Deceuninck)
Der Belgier hat sich bestmöglich von seinem  Arbeitgeber verabschiedet. Der zu Quick-Step wechselnde Merlier feierte bei seinem letzten Einsatz für sein Team beim Memorial Rik Van Steenbergen (1.1) seinen fünften Saisonsieg. Dabei setzte er sich gegen Mark Cavendish durch, dessen Nachfolger er bei der Mannschaft von Patrick Lefevere wird. Dazu erzielte der Belgische Meister noch Platz drei bei der Straßen-EM in München und zwei dritte Etappenränge bei der Vuelta a Espana. Top-Ten-Resultate bei der Kampioenschap Van Vlaanderen (1.1) und dem Famenne Ardenne Classic (1.1) rundeten den Saisonabschluss ab.

10. (-) Bryan Coquard (Cofidis)
Auch der Franzose fuhr eine äußerst konstante zweite Saisonhälfte, gekrönt von seinem Sieg bei der Tour du Vendée (1.1), wo er mit Arnaud Demare einen Sprinter von Weltklasseformat hinter sich ließ. Aber auch Plätze zwei und vier und die Vorstellungen bei der Vuelta a Espana waren aller Ehren wert. Seinen guten Gesamteindruck komplettierte Coquard mit dem dritten Platz bei Paris-Bourges (1.1) sowie mit Rang sieben in Lichtervelde (1.1).

9. (12.) Arnaud De Lie (Lotto Soudal)
Der Neo-Profi ist der Sprint-Aufsteiger des Jahres und konnte in der zweiten Saisonhälfte seine Top-Ergebnisse der ersten Monate bestätigen. Beim Schaal Sels Merksem (1.1) und dem Egmont Cycling Race (1.1) feierte De Lie seine Saisonsiege acht und neun und konnte bei letzterem unter anderen Arnaud Démare schlagen. Der zweite Platz in Lichtervelde (1.1), Rang vier bei der Bretagne Classic, die im Sprint einer kleinen Spitzengruppe entschieden wurde, Platz fünf bei Paris-Chauny (1.1) sowie die sechsten Plätze bei La Polynormande (1.1) und dem Gooikse Pijl (1.1) zeigten, dass der gerade mal 20-Jährige auch im Herbst noch in Form war.

Arnaud De Lie (Lotto Soudal) ist einer der zahlreichen jungen Sprinter, die mit Macht an die Weltspitze vordrängen. Der Belgier feierte in seiner ersten Profisaison gleich neun Siege.| Foto: Cor Vos

8. (22.) Caleb Ewan (Lotto Soudal)
Nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte kehrte der Australier im August und September in die Erfolgsspur zurück. Bei der Deutschland Tour (2.Pro) entschied Ewan den einzigen klassischen Massensprint zu seinen Gunsten. Auch beim GP Fourmies (1.Pro) war der 28-Jährige erfolgreich, als er Dylan Groenewegen besiegen konnte. Einen dritten Sieg verpasste Ewan bei der Kampioenschap Van Vlaanderen (1.1) nur knapp. Dort musste er sich nur Fabio Jakobsen geschlagen geben.

7. (3.) Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco)
Der Niederländer präsentierte sich in der zweiten Saisonhälfte extrem konstant. Zwar sprang nach der Tour de France beim Arctic Race of Norway (2.Pro) nur noch ein Sieg heraus. Dafür lieferte Groenewegen noch fünf Podiumsplatzierungen ab. Beim GP Fourmies (1.Pro) und Paris-Chauny (1.1) fuhr der 29-Jährige jeweils auf Rang zwei, in Lichtervelde (1.1) und beim Memorial Rik Van Steenbergen (1.1) wurde er jeweils Dritter. Dazu kamen noch zwei Top-Ten-Ergebnisse beim Münsterland Giro (1.Pro) und dem Gooikse Pijl (1.1).

6. (6.) Olav Kooij (Jumbo – Visma)
Auf einen sehr erfolgreichen Saisonendspurt kann der Niederländer zurückblicken. Der Jumbo-Sprinter gewann den Münsterland Giro (1.Pro) gegen die nahezu komplett versammelte Sprinterweltelite. Hinzu kommen noch zwei Etappensiege bei der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro), wo Kooij jeweils Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) bezwang. Die Deutschland Tour musste der 21-Jährige allerdings nach einem Sturz im Prolog früh aufgeben, bei Paris-Tours zum Saisonabschluss hätte Kooij sich wohl mehr als Rang zwölf erhofft. Aber mit seinen drei späten Siegen gegen starke Konkurrenz kann Kooij zufrieden in die Winterpause gehen.

Auch Olav Kooij (Jumbo – Visma) gehört zur Garde der hoch veranlagten jungen Sprinter. In seiner zweiten Profisaison gelangen dem Niederländer zwölf Siege.| Foto: Cor Vos

5. (4.) Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl)
Der Niederländer startete perfekt in das letzte Saisondrittel. Bei der Straßen-EM in München ließ Jakobsen den Sprintkontrahenten keine Chance und sicherte sich überlegen die Goldmedaille. Arnaud Démare, Tim Merlier und Sam Bennett waren allesamt chancenlos gegen den 26-Jährigen. Bei der Kampioenschap Van Vlaanderen (1.1) konnte er erstmals im Europameistertrikot jubeln. Caleb Ewan und Dylan Groenewegen zählten hier zu den Geschlagenen. Bei seinen weiteren Renneinsätzen blieb Jakobsen aber hinter den Erwartungen zurück. Bestes Resultat zum Saisonende war Platz sechs beim Münsterland Giro (1.Pro).

4. (20.) Sam Bennett (Bora – hansgrohe)
Die Enttäuschung über die verpasste Tour de France wandelte der Ire in explosive Energie um. Nachdem er bei der Straßen-EM in München Rang fünf belegt hatte, entschied Bennett bei der Vuelta a Espana die ersten beiden Massensprints zu seinen Gunsten. Eine Fortschreibung der Erfolgsbilanz verhinderte eine Coronainfektion zur Hälfte der letzten GrandTour des Jahres. Davon zeigte sich Bennett im Saisonabschluss aber gut erholt. Einem fünften Platz beim Münsterland Giro (1.Pro) ließ er noch Rang drei bei Paris-Tours (1.Pro) folgen.

Dagegen scheint Sam Bennett (Bora – hansgrohe) wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben, wie der Ire mit seinen beiden Etappensiegen bei der Spanien-Rundfahrt zeigte. | Foto: Cor Vos

3. (2.) Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck)
Nach einer bärenstarken Tour de France konnte der Belgier nahtlos an die Erfolge des Sommers anknüpfen. Bei der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) feierte Philipsen einen Etappensieg, weitere Erfolge gelangen in Lichtervelde (1.1) und bei Paris-Bourges (1.1). Bei den Cyclassics in Hamburg gewann er zwar den Feldsprint, doch dies reichte hinter fünf Ausreißern nur zu Rang sechs. Weitere Erfolge verpasste Philipsen beim Münsterland Giro (1.Pro) und dem Gooikse Pijl (1.1) knapp. Hier musste er sich jeweils mit Rang zwei begnügen.

2. (10.) Mads Pedersen (Trek-Segafredo)
Mit drei Etappensiegen und vier zweiten Plätze war der Däne der beste Sprinter der Vuelta a Espana, wo er ganz souverän auch die Punktewertung gewann. Nach dem Ausstieg von Sam Bennett war sowohl bei den flachen Sprints als auch auf anspruchsvollem Terrain gegen Pedersen kein Kraut gewachsen. Bei der Straßen-EM in München reichte es dagegen nur zu Rang zehn. Nach der Spanien-Rundfahrt, die Mitte September zu Ende ging, bestritt der 26-Jährige keine weiteren Rennen mehr, so dass Pedersen keine weiteren Kostproben seiner Endgeschwindigkeit mehr abgeben konnte.

1. (7.) Arnaud Demare (Groupama – FDJ)
In Form präsentierte sich der Franzose schon mit seinem Etappensieg zum Abschluss der Polen-Rundfahrt im August. Im Herbst folgten Siege beim GP d`Isbergues (1.1) und Paris-Tours (1.Pro), wo Démare nach starkem Finish seinen Vorjahreserfolg wiederholte. Hinzu kamen nicht weniger als sechs zweite Plätze. Bei der Straßen-EM in München gewann Démare hinter Fabio Jakobsen Silber, auch beim Egmont Cycling Race (1.1), dem Druivenkoers (1.1), der Primus Classic (1.Pro), der Tour de Vendée (1.1) und Paris-Bourges (1.1) landete der 31-Jährige jeweils auf der zweithöchsten Stufe des Podiums. So konstant wie Démare präsentierte sich zum Ende der Saison kein anderer Sprinter.

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