RSNplusAlpecin mit zwei Tour-Etappensiegen

Krieger jubelte mit Philipsen auf den Champs-Élysées

Von Joachim Logisch und Felix Mattis (Paris)

Foto zu dem Text "Krieger jubelte mit Philipsen auf den Champs-Élysées"
Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) bejubelt seinen Sieg auf der 21. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

25.07.2022  |  (rsn) - Auch wenn Wout Van Aert (Jumbo - Visma) das Grüne Trikot gewann, so war Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck)  der beste Sprinter dieser 109. Tour de France. Der Belgier gewann nicht nur die prestigeträchtige Abschlussetappe auf den Champs Élysées in Paris, sondern war auch in Carcassonne erfolgreich. Dazu wurde er zweimal Zweiter, einmal Dritter. Diese Ergebnisse sammelte er auch mit Hilfe seines deutschen Anfahrers Alexander Krieger ein.

___STEADY_PAYWALL___ “Mir geht’s sehr, sehr gut. Es war eine zugleich kurze, aber auch ewig lange Tour. Nach diesem Sieg fällt viel Druck ab, denn es wäre etwas frustrierend gewesen, trotz des offensichtlich schnellsten Mannes im Feld mit nur einem Sieg nach Hause gehen zu müssen“, erklärte Krieger im Ziel der 21. Etappe gegenüber radsport-news.com.

Zum Finale der 109. Tour de France feierte Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) seinen zweiten Etappensieg bei dieser Austragung – es war zugleich sein erster auf den Champs-Élysées. | Foto: Cor Vos

Mit Philipsens zweitem Etappensieg hat sich diese Tour für das von einem deutschen Sponsor unterstützte belgische Team, das schon früh auf den im Verlauf der 11. Etappe ausgestiegenen Superstar Mathieu van der Poel verzichten musste, noch zum Guten gewendet. Krieger: "Für uns war das (van der Poels Ausstieg, d. Red.) aber nicht so schlimm, weil wir gesehen haben, dass Jasper mega in Form ist. Wären wir mit nur einem Kapitän hierhergefahren, dann wäre es schlecht gewesen, dann wären wir nur so ein Pelotonfüller gewesen.“

Alpecin konnte auf den bergfesten Sprinter Philipsen bauen

So aber sprang Philipsen ein, der auch gut über die Berge kam und wohl der kletterstärkste der schnellen Männer war. "Für Sprinter war das diesmal undankbar, wenn man sieht, wie viele Sprints es letztes Jahr gab. Wir konnten sehr, sehr froh sein, dass Jasper sehr bergfest ist, sonst hätte das in Carcassonne auch nicht geklappt“, meinte Krieger, dem die Anstiege deutlich schwerer gefallen waren. "Für Jasper war das angenehmer als für mich. Ich glaube, er war nie wirklich am Limit. Teilweise war er sogar zu gut und machte Fehler, weil er zu viel Energie hatte und etwas verschwenden konnte. Für mich war es härter als für ihn", gestand der Tour-Debütant ein.

Kriegers Ansicht nach wäre noch mehr drin gewesen. Frustrierend für den 30-Jährigen war etwa das Finale in Cahors. "Hätte er in der Kurve mein Hinterrad nicht verloren, bin ich überzeugt, dass er gewonnen hätte. Laporte war an diesem Tag nicht der Stärkste, aber der Cleverste“, kommentierte Krieger den Ausgang der 19. Etappe, auf der Philipsen hinter dem Franzosen Zweiter wurde. "Auf der einen Seite stimmte das optimistisch, weil man sah, dass man den stärksten Mann im Feld hat, auf der anderen Seite war es auch ärgerlich, wenn man sah, wie er verloren hat. Da war die Stimmung am Boden", gab Krieger zu

Im Ziel der 19. Etappe in Cahors waren der Belgier und sein Anfahrer Alexander Krieger (li.) dagegen noch enttäuscht über Platz zwei. | Foto: Cor Vos

Doch Alpecin und Philipsen haben gelernt, aus Niederlagen das Beste zu machen. "Bei Jasper war das auch bei der Vuelta und hier am Anfang so. Wenn wir etwas versemmeln und es analysieren, gewinnt er am nächsten Tag. Heute hat er aus dem Fehler von letzten Jahr gelernt (als er in Paris von Van Aert geschlagen wurde, d. Red.). Genauso war es in Carcassonne, wo er vergangenes Jahr Zweiter geworden war", erklärte der 30-Jährige, der mit einem 15. Platz aus Sonderborg als persönlich bestem Ergebnis nach Hause fährt.

Nach den anstrengenden Wochen, ja Monaten, freut sich Krieger auf die Rückkehr. "Ich war seit Mitte April eine Woche daheim, weil ich auch den Giro gefahren bin. Ich habe darum gebeten, etwas zuhause bleiben zu dürfen, ich denke, dass ich mit Jasper Dänemark bestreite“, sagte Krieger und meinte damit die am 16. August beginnende PostNord Danmark Rundt (2.Pro).

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Ex-Profis Bettini und Pozzato sprechen sich für Ticket-System aus

(rsn) – Die mögliche Einführung von bezahlpflichtigen Zonen für Zuschauer am Streckenrand von Radrennen, vor allem an Schlüsselstellen im Streckenverlauf, hat in den letzten Tagen neue Für- und

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Ein kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet lange Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)