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“Auch im Zeitfahren führt kein Weg an Jumbo - Visma vorbei“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "“Auch im Zeitfahren führt kein Weg an Jumbo - Visma vorbei“"
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) im Auftakt-Zeitfahren der 109. Tour de France | Foto: Cor Vos

22.07.2022  |  (rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz naheliegend sein. Am Tag nach der Etappe überprüfen wir, ob die These sich bewahrheitet hat.

Warum sich die These zur 19. Etappe "Ewan gibt die Rote Laterne ab" nicht bewahrheitet hat.

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Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat zwar alles getan, um auf der 19. Etappe seine Rote Laterne abzugeben. Er kam als bester Fahrer seines Teams eine Sekunde hinter Tagessieger Christophe Laporte (Jumbo - Visma) ins Ziel und blieb somit ohne weiteren Zeitrückstand im Gesamtklassement

Seine unmittelbar vor ihm platzierten Helfer kamen zwar mit Rückstand ins Ziel - allerdings groß genug, als das Ewan im Klassement an seinen Teamkollegen hätte vorbeiziehen können. Reinard Janse van Rensburg büßte nur 47 Sekunden auf den Australier ein, Frederik Frison 2:25 Minuten.

Letztlich war die Etappe nicht schwer genug und die Helfer wurden im Rennverlauf zu wenig gefordert. Dies wäre aber nötig gewesen, wenn die Domestiken mit größeren Rückstand hätten ins Ziel kommen sollen.

So geht Ewan mit 3:49 Minuten Rückstand auf den neuen Vorletzten - den Spanier Albert Torres (Movistar) in das morgige Zeitfahren. Van Rensburg und Frison hätten mit der Torres-Gruppe, die zehn Minuten Rückstand kassierte, hätten ins Ziel kommen müssen, um noch hinter ihren Kapitän zurückzufallen.

Die These zur 20. Etappe: "Auch im Zeitfahren führt kein Weg an Jumbo - Visma vorbei."

Jumbo - Visma dominiert die Tour - auch ohne den bereits ausgeschiedenen Primoz Roglic. Fünf Etappen gewann die niederländische Equipe bereits und die auf ganz unterschiedlichem Terrain. Jonas Vingegaard, Träger des Gelben Trikots und des Bergtrikots, siegte im Hochgebirge, Christophe Laporte nach einer späten Überraschungsattacke, Wout Van Aert, Träger des Grüne Trikots, setzte sich in einem Flach - und einem Bergaufsprint durch. Was bei der Tour aber noch fehlt, ist ein Zeitfahrsieg.

Nachdem Van Aert diesen im Auftaktzeitfahren in Kopenhagen knapp verpasst hate, ist der Belgier für das im Finale anspruchsvolle Einzelzeitfahren über 40,7 Kilometern nach Rocamadour der große Favorit. Allerdings stehen mit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Stefan Küng (Groupama - FDJ) Zeitfahrer der Extraklasse am Start und auf diesem Kurs sind auch Vingegaard und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht zu unterschätzen.

Doch Van Aert bringt die körperlichen Voraussetzungen mit, die es für den Kampf gegen die Uhr braucht, dazu scheint er über schier unendliche Kräfte zu verfügen, die Formkurve jedenfalls zeigt nicht nach unten. Deshalb wird die Konkurrenz ein weiteres Mal das Nachsehen haben.

 

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