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19.07.2022 | (rsn) - Gelassenheit hat einen Namen: Jonas Vingegaard. In der gleichen Gemütsruhe, in der der Däne in einem Alter, in dem Tadej Pogacar schon seine erste Tour de France gewann, noch in der Frühschicht in einer Fischfabrik gefangene Meeresbewohner verpackte, erledigt er jetzt auch seinen Grand Tour-Job.
"Ich wusste, dass Pogacar mich immer wieder attackieren wird. Es hat mich auch nicht überrascht, dass er schon so früh damit begann“, kommentierte er den ersten Schlagabtausch auf der 16. Tour-Etappe am ersten Gipfel der Kategorie 1 am Dienstag. "Meine Aufgabe ist es, die Löcher, die er reißen sollte, wieder zuzufahren“, meinte er lakonisch.
Und wäre er ein Testosteron gesteuerter Cowboy wie einst der Texaner Lance Armstrong, dann würde man in der folgenden Aussage, die Vingegaard machte, Aggressivität heraushören. Zur Attacke 50 km vor dem Ziel von Pogacar meinte er nur: "Das stört mich nicht. Mir kommt es entgegen, wenn das Rennen hart wird.“
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Vingegaard sagte dies ganz sachlich. Und man darf ihm unterstellen, dass er es auch so sachlich meinte, ganz ohne Untertöne. Diesem widerstandsfähigen Kerl kommt es tatsächlich entgegen, wenn die Rennen härter werden.
"Vingegaards herausragende Qualität ist, dass er sich enorm gut erholt"
Und auch wenn sie länger werden, spielen sie ihm in die Karten. Davon jedenfalls ist Christian Moberg Jorgensen überzeugt. Der einstige Profi unterklassiger Teams fuhr zum Ende seiner Laufbahn als eine Art Elder Statesman noch gemeinsam mit dem jungen Vingegaard im dänischen Aufbauteam ColoQuick – jenem Team, das seine jungen Burschen zu Halbtagsjobs in die Fischfabrik vermittelte. Jetzt ist er sportlicher Leiter dort.
Und als ihn radsport-news.com nach der herausragenden Qualität Vingegaards befragte, zögerte er nicht lange. "Alle - die Medien, die Experten - sagen, dass er in den Bergen stark ist. Das stimmt auch. Aber seine herausragende Qualität ist, dass er sich enorm gut erholt. Er kann noch in der dritten Tourwoche Watt pro Kilogramm treten wie in der ersten Woche.“
Seite an Seite im Hochgebirge: Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Foto: Cor Vos
Pogacar, selbst so ein Regenerationsmonster, wie sein Teamarzt Inigo San Millan gerne betont, nimmt das mit zunehmender Besorgnis zur Kenntnis. Der Slowene, der es gewohnt war, mit seinen Antritten jeden Mitbewerber stehen zu lassen, wenn nicht bei der ersten Beschleu8nigung, dann bei der zweiten, allerspätestens bei der dritten, wirkt zunehmend ratlos. "Ich habe es versucht, ich will mir ja auch nicht vorwerfen müssen, es nicht versucht zu haben. Aber er ließ sich nicht abschütteln“, bemerkte er über seinen Rivalen.
Seit der 12. Etappe, nachdem er Gelb verloren hatte, probierte er so ziemlich jede Waffe aus seinem Arsenal aus. Er attackierte mal früh, mal spät. Mal packte er Kraft in einen Antrittsversuch, dann wieder probierte er es mit einer Kaskade. Vingegaard blieb aufmerksam, schoss schnell herbei, schloss auf, wenn er mal einen Moment weiter hinten weilte.
Pogacar geht das Terrain aus - und die Helfer
Dem Slowenen geht langsam das Terrain aus. Und auch seine Adjudanten schwächeln. Der sonst so bärenstarke Rafal Majka scheint durch Corona selbst bei – wie die Ärzte sagen – geringer Virenlast nicht mehr ganz der Alte. Soler, ein wichtiger Berghelfer, verpasste am Dienstag erschöpft das Zeitlimit. Beim kurz vor der Tour geradeso genesenen Marc Hirschi fragt man sich ohnehin, ob nicht sogar der durchaus hügelfeste Sprinter Pascal Ackermann die bessere Alternative gewesen wäre. Hirschi jedenfalls schleppt sich als Schatten seiner selbst durch diese Frankreichrunfahrt.
Es sieht also nicht gut aus für den Slowenen. Für sein Rennfahrerherz spricht, dass er sich nicht aufgibt. Er wird es weiter versuchen, auch in der Hoffnung, dass sich Vingegaard vielleicht mal vertut beim Nahrung fassen, so wie er möglicherweise auf der 11. Etappe.
Sein Vorteil ist, dass die Pyrenäengipgfel etwas kürzer sind, explosive Fahrer bevorzugen. In der Explosivität lag in der ersten Woche auch der Vorteil Pogacars. Gewinnt er diese Stärke wieder, dürfte es für den Dänen noch eng werden. Ort der Meisterprüfung wird Hautacam – der Berg, der den ersten Dänenkönig der Tour de France berühmt machte. 1996 eroberte Bjarne Riis hier Gelb. Der nächste Däne könnte an gleicher Stelle den Toursack zubinden.
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