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14.07.2022 | (rsn) – Überraschungen hat diese Tour bereits geliefert, eine weitere bahnt sich nun an. Spätestens seit seinem zweiten Platz auf der 11. Etappe ist mit Nairo Quintana (Arkea – Samsic) wieder zu rechnen. Mindestens als Anwärter auf einen Etappensieg, vielleicht sogar mit einer Top-5-Platzierung in der Gesamtwertung. Nach der ersten schweren Alpenetappe ist er mit 2:37 Minuten Rückstand auf Leader Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) Fünfter. Sein Vorsprung auf den sechstplatzierten Adam Yates (Ineos Grenadiers) beträgt bereits eine halbe Minute.
“Ich bin glücklich, ich habe heute Abend keine besseren Worte“, sagte der mittlerweile 32-Jährige Kolumbianer nach seinem zweiten Platz. Eine Auferstehung war es nicht, dafür hat Quintana bei dieser Tour bisher schon mit vier Top-15-Platzierungen an den entscheidenden Tagen zu gut geliefert. Auch sein bisheriges Jahr mit Platz 5 der Gesamtwertung von Paris-Nizza, Platz 4 bei der Katalonien-Rundfahrt sowie den Siegen bei der Tour des Alpes Maritimes et du Var und der Tour de Provence ist mehr als nur ein Lebenszeichen.
Einen Auftritt wie den bisherigen bei der Tour hätten dem zweimaligen Gesamtzweiten (2013 und 2015) sowie -Dritten (2016) nach zwei zuletzt schwächeren Jahren deshalb trotzdem nur die wenigsten zugetraut. “Wir haben in den letzten Tagen gesagt, dass wir einen Schritt nach dem anderen machen und vorsichtig bleiben müssen, während wir jede sich bietende Gelegenheit nutzen. Heute habe ich mir gesagt, dass ich es versuchen muss“, so Quintana weiter über seinen gestrigen Ritt. “Ich bin in meinem eigenen Tempo gefahren und wir haben in der Gesamtwertung ein paar Sekunden auf unsere Konkurrenten gutgemacht.“
Das gleiche Ziel verfolgt er auch auf der heutigen Königsetappe. Im Grunde sogar noch mehr. “Ja, wir haben das Podium im Visier“, lässt sich der Kletterspezialist auf der Homepage seines Teams zitieren. Durchaus forsch, denn dafür müsste er heute und in den Pyrenäen seinen Konkurrenten weiter davonfahren, denn mit Hinblick auf das lange Zeitfahren über 40 Kilometer auf der 20. Etappe wird er ein Polster brauchen. Seine bisherigen Auftritte lassen dieses Unterfangen aber zumindest nicht ganz aussichtslos erscheinen.
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