RSNplusBora machtlos am Dach der Tour

Vlasov ohne Chance aufs Podium, Kämna rutscht aus Top 20

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Vlasov ohne Chance aufs Podium, Kämna rutscht aus Top 20"
Aleksandre Vlasov kämpfte sich ins Ziel der 11. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

13.07.2022  |  (rsn) – Das Drehbuch zum ersten Part des Galibier-Zweiteilers bei der Tour de France schrieb Jumbo – Visma, die Hauptrolle übernahm deren Kapitän Jonas Vingegaard, der den zweifachen Tourdominator Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) des Gelben Trikots entledigte. Während fast alle Klassementfavoriten sich einen harten Kampf an der Spitze lieferten, wirkte es fast so, als würde das deutsche Team Bora – hansgrohe nicht mitspielen. ___STEADY_PAYWALL___

In den Anstiegen schaffte Vlasov immer wieder, den Anschluss an die Favoritengruppe zu finden. | Foto: Cor Vos

"Wir hatten erwartet, dass heute oder am morgigen Tag Jumbo oder Ineos was versuchen werden. Es war scheinbar heute der Tag und das hat sich für sie gut ausbezahlt", meinte Maximilian Schachmann nach der Etappe. Der Berliner mischte sich unter die Ausreißer des Tages, musste seine Kontrahenten aber auch schon früh an der Auffahrt des Col de Galibier ziehen lassen. Wie sein Teamkollege Nils Politt, ebenfalls einer der vielen Fahrer in der Fluchtgruppe, hatte er zumindest einen Logenplatz beim großen Klassementkampf in den Alpen.

Für Lennard Kämna, der mit elf Sekunden Rückstand auf Pogacar in den Tag gestartet war, ging es am Ende genau jene 19 Plätze in der Gesamtwertung wieder zurück, die er am Vortag aufgeholt hatte. 28:45 Minuten verlor der Bremer auf den 151,7 Kilometer langen Teilstück von Albertville hinauf zum Col du Granon. "Es war sehr, sehr hart, für mich war heute nichts zu holen. Ich hatte schon gedacht, dass es so sein könnte", erklärte der 25-Jährige, dem vor allem die am Dienstag gelassenen Kräfte fehlten. Dazu kam ihm natürlich der so aggressive Rennverlauf durch Jumbo – Visma überhaupt nicht entgegen: "Es wurde so früh attackiert, dass ich keine Chance hatte."

Lennard Kämna merkte früh, dass er an diesem Tag mit den Favoriten nicht mithalten kann. | Foto: Cor Vos

Auch der nominelle Kapitän, Aleksandr Vlasov, hatte erneut seine liebe Mühe, das Tempo der Spitzenfahrer mitzugehen. Als Zwölfter der Tageswertung erreichte er das höchstgelegene Ziel der diesjährigen Tour de France und verbesserte sich auf den achten Rang der Gesamtwertung. Doch kassierte er 4:40 Minuten auf Vingegaard und kann seine Träume vom Tourpodium nun endgültig abschließen.

Vlasov: "Alleine die Berge hochzufahren, ist auch nicht besser"

"Es war noch weit bis ins Ziel und das Rennen ist explodiert. Es war heiß und sie haben immer gezogen. Ich habe gelitten, fühlte mich nicht gut", ließ der 26-Jährige aus Vyborg Einblick in seinen Tourtag gewähren. Immer wieder biss er sich zurück, fand Anschluss zu den anderen Topfahrern. "Ich wollte nicht abreißen lassen, denn alleine die Berge hochzufahren, ist auch nicht besser", bemerkte er. Im Schlussanstieg gab er dann sogar ein kleines Comeback, fuhr lange in den Top Ten des Tages, musste aber am Ende noch ein paar Fahrer ziehen lassen: "Ich hätte etwas ruhiger in den Schlussanstieg gehen sollen. Der Anstieg war lange und ich war leer hinten raus."

Max Schachmann erreichte die Spitzengruppe das Tages von Bergkönig Simon Geschke, die aber leider nicht lange genug duechhielt.

Max Schachammn schaffte es wie Simon Gechke in die Aurßreisergruppe. Foto: Cor Vos

"Es war ein schwerer, harter Tag, aber heute hat jeder gelitten", erklärte Schachmann, hinter Simon Geschke (Cofidis) zweitbester deutscher Fahrer der Etappe auf Platz 28. Der zweifache Sieger von Paris-Nizza blickte schon auf den zweiten, vermutlich noch etwas schwereren Teil des Galibier-Doppels voraus. Denn schon am Donnerstag geht es von Briancon wieder über den Alpenriesen, von wo dann der Schlussanstieg hinauf nach Alpe d’Huez wartet.

"Es ist eine großartige Ankunft, aber mal schauen, wie sich das Feld nach diesem Tag so fühlt und wieder erholen kann. Ich weiß nicht, ob die Schwäche von Pogacar gleich wieder ausgenützt wird", so Schachmann, der weitere Attacken vermutet. "Man kann es nicht vorhersehen. Der Einbruch kam für viele überraschend, aber auf der anderen Seite sieht man, dass er nicht unschlagbar ist", resümierte der 28-Jährige abschließend.

Bora - hansgrohe ist noch optimistich, bald zuschlagen zu können. . | Foto: Cor Vos

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

16.02.2025Aus dem Nations Cup wird wieder der Weltcup

(rsn) - Ab dem kommenden Jahr soll es wieder einen Bahn-Weltcup geben. Das erfuhr RSN bei den Europameisterschaften in Heusden-Zolder. Nach der Saison 2019/20 löste der Nations Cup damaligen den Welt

16.02.2025Van Eetvelt: “Einfach so tun, als wäre Pogacar nicht da“

(rsn) – Bei der letztjährigen UAE Tour gelang Lennert van Eetvelt (Lotto) der internationale Durchbruch. Der damals 22-jährige Belgier katapultierte sich mit seinem Sieg bei der Bergankunft am Jeb

16.02.2025Teutenberg liefert im Omnium sein Meisterstück ab

(rsn) – Souverän - anders lässt sich die Leistung von Tim Torn Teutenberg im Mehrkampf der Ausdauerfahrer bei den Bahn-Europameisterschaften in Heusden-Zolder nicht beschreiben. Der 22-Jährige r

15.02.20252. EM-Gold! Teutenberg krönt sich auch im Omnium

(rsn) - Tim Torn Teutenberg hat seinen zweiten Europameistertitel eingefahren. Nach dem Ausscheidungsrennen gewann der 22-Jährige auch im Omnium. Er setzte sich nach den vier Disziplinen vor Niklas L

15.02.2025Vandeputte in Sint-Niklaas souverän zum dritten Sieg

(rsn) – Er zählt zu den besten Fahrern des Cross-Winters, ist Gewinner der Superprestige-Gesamtwertung. Doch mit dem Siegen klappte es selten bei Niels Vandeputte. Doch zum Ende der Saison hat es f

15.02.2025Fabio Christen gegen die Übermacht zum ersten Profitriumph

(rsn) – Eine ansprechende Form stellte Fabio Christen schon während der Mallorca Challenge unter Beweis. Jetzt hat der 22 Jahre alte Schweizer das Formhoch auch für den ersten Sieg seiner Karriere

15.02.2025Pedersen zerstreut alle Zweifel und feiert Sieg in der Provence

(rsn) – Nachdem Mads Pedersen beim Etoile de Bessèges – krankheitsbedingt – nur hinterherfuhr und auch zum Auftakt der Tour de la Provence (2.1) nicht wie erwartet ganz vorne landete, zerstreut

15.02.2025Balsamo bejubelt in Valencia ihren sechsten Erfolg

(rsn) – Erst Vierte, dann Zweite, jetzt Siegerin: Elisa Balsamo hat die 3. Etappe der Volta Femenina de la Comunitat Valenciana (2.Pro) im Sprint eines stark reduzierten Hauptfelds für sich entsche

15.02.2025Eindrucksvolles Comeback von Keßler in Heusden-Zolder

(rsn) - Sechs Athleten von German Cycling waren vor zwei Wochen in einen schweren Autounfall in Mallorca verwickelt. Am Freitag bei den Europameisterschaften auf der Bahn im belgischen Heusden-Zolder

15.02.2025Philipsen hält Pogacar-Start in Roubaix 2025 weiter für möglich

(rsn) – Tadej Pogacar bei Paris-Roubaix 2025? Auch wenn sein Team UAE – Emirates – XRG versuchte, die Spekulationen um einen Start des Weltmeisters in der ‘Hölle des Nordens‘ nach dessen In

15.02.2025Huby in Unfall mit Motorrad verwickelt

(rsn) - Der französische Profi Antoine Huby vom Team Soudal - Quick-Step war am Donnerstag im Training in Belgien in einen Unfall mit einem Kraftfahrzeug verwickelt, teilte sein Team am Freitagabend

14.02.2025Riesiges Drama! Wiebes nach Leech-Sturz Omnium-Europameisterin

(rsn) – Während German Cycling am dritten Tag der Bahnrad-Europameisterschaften ohne Medaille blieb, wurden die Fans im Velodrom von Heusden-Zolder Zeuge eines dramatischen Omnium-Finals bei den Fr

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour d`Algérie (2.2, DZA)
  • Tour de la Provence (2.1, FRA)
  • Vuelta Ciclista Interncional (2.2, CHL)
  • Clasica de Almeria ME (1.Pro, ESP)
  • Figueira Champions Classic (1.Pro, POR)