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07.07.2022 | (rsn) - Hallo Zusammen, es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass ich mich zuletzt bei euch gemeldet habe. Und in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Wie immer werde ich zwei Fragen für euch in meinem Blogbeitrag beantworten:
Wie lief es für Dich beim Critérium du Dauphiné, Deiner ersten World-Tour-Rundfahrt?
Zunächst einmal war ich beeindruckt von der Organisation der ASO. Natürlich sieht man schon im Fernsehen, wie groß das Präsentationspodium ist oder wie viele Fans schon morgens am Start warten. Trotzdem hatte ich Gänsehaut, als ich diese Atmosphäre nun hautnah erlebte.
Für mich persönlich waren auch noch ein paar andere Dinge neu: Wir hatten einen eigenen LKW mit einer Küche dabei, in der ein teameigener Koch jeden Tag Essen für die Mannschaft zubereitet hat. Außerdem wurden von uns in jedem Hotel die Matratzen ausgetauscht, so dass jeder Fahrer jeden Abend auf "seiner" Matratze schlafen konnte. Mir hat diese Kontinuität viel Ruhe gegeben.
Um eine noch bessere Regeneration zu ermöglichen, hat mein Team B&B Hotels - KTM einen Kryo-LKW mit einer Art Eistonne zur Verfügung gestellt. Dort ging es jeden Abend nach dem Essen hinein, was meist für gute Stimmung und ein bisschen Ablenkung gesorgt hat. Von den Rennen selber ist mir vor allem die schnelle Fahrweise im Gedächtnis geblieben. Selbst in eher lockeren Rennphasen hatten wir oft noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 45 km/h.
Für mein Team war die 3. Etappe besonders ereignisreich, denn wir waren mit vier Mann in der Spitzengruppe. Gemeinsam mit einem Teamkollegen habe ich alles gegeben, um die Gruppe soweit wie möglich in Richtung Ziel zu bringen, aber unser letzter Fahrer wurde leider wenige Kilometer vor der Schlusslinie noch gestellt. Für mich war dies eine sehr prägende Erfahrung und ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Einsatz in der WorldTour.
Wie lief es bei den Deutschen Meisterschaften?
Zunächst einmal zum Zeitfahren (in dem Heidemann Zehnter wurde, d. Red): Ich habe mich sehr gut darauf vorbereitet und war in ausgezeichneter Form. Das Rennen selbst war eines der besten Zeitfahren, das ich jemals abgeliefert habe und im Ziel war ich mit meiner Leistung extrem zufrieden. Aber das Zeitfahren ist eben eine sehr technische Disziplin und aktuell passen bei mir die Technik und der Mensch noch nicht so gut zusammen. Ich bin weiterhin motiviert und werde auch in der nächsten Zeit Energie in die Optimierung stecken.
Nach dem Zeitfahren war ich hochmotiviert für das Straßenrennen, da ich meine gute Form unter Beweis stellen wollte. Um der Übermacht der Bora- und DSM-Fahrer etwas entgegenzusetzen, hatte ich mich mit Jonas (Rutsch / EF Education -EasyPost) besprochen und zumindest eine Art Nicht-Angriffspakt geschlossen. Zu Beginn des Rennens hat Bora - hansgrohe die Kontrolle übernommen, so dass wir geschlossen an der Hirschberger Wand angekommen sind. Dort konnte ich mir die Bergprämie sichern. Das Abendessen war also gerettet …
Kurz darauf haben sich Nils Politt und Nikias Arndt abgesetzt. Die zwei waren sehr stark und haben das Rennen hoch verdient unter sich ausgemacht. Jonas und ich haben noch mehrmals versucht, nach ganz vorne zu kommen, aber ohne Erfolg. Am Ende konnte ich einen sehr guten sechsten Platz für mich herausfahren. Damit bin ich super zufrieden und freue mich schon jetzt auf die Meisterschaften 2023.
Bleibt gesund
Euer Miguel
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