--> -->
07.05.2022 | (rsn) - Hallo Zusammen, wie immer werde ich zwei Fragen für euch in meinem Blogbeitrag beantworten: Nämlich zum einen, wie die Anreise zu den Wettkämpfen abläuft und wie sich Eintagesrennen etwa in der Fahrweise von Rundfahrten unterscheiden.
Wie funktioniert die Anreise zu Wettkämpfen?
In allen Profiteams gibt es für die Organisation der Reisen eigenes Personal. Zu einem Rennen müssen sowohl Personal als auch Athleten anreisen und hinzu kommen Ressourcen wie ein Bus, ein Mechaniker-LKW und diverse Autos. Außerdem müssen Fahrräder, Helme und Regentaschen (gerne auch Rainbags genannt) von einem zum nächsten Rennen wechseln. Für das Personal bedeutet dies, dass häufig zur eigenen Reise noch Materialtransporte hinzukommen.
In meinem Team ist es so, dass wir eine eigene Plattform für Reiseinformationen haben. Dort kann ich in den Tagen vor meinen Rennen die Anreisedetails finden: wann ich von wo aufbreche, welches Transportmedium ich nutze und wie ich von meinem Ankunftsort bis ins Hotel komme. Am Anfang der aktuellen Saison bin ich häufig geflogen, doch zu den französischen Rennen nehme ich meist den Zug.
Von Frankfurt aus kann ich mit dem ICE oder TGV bis nach Paris fahren und dort dann entsprechend meines Ziels in einen anderen Zug umsteigen. Ich finde es angenehm in Frankreich mit dem Schnellzug zu reisen, da dieser auf einer eigenen Schieneninfrastruktur verkehrt und somit häufig mit einer Reisegeschwindigkeit von über 300km/h unterwegs ist.
An meinem Zielbahnhof angekommen, werde ich in der Regel von einem Assistenten abgeholt und mit einem Auto zum Hotel gebracht. Aktuell stehen viele Eintagesrennen auf meinem Programm. Das bedeutet, dass auf zwei Renntage in der Woche auch gerne mal vier Reisetage kommen.
Während dieser Reisetage beschäftige ich mich gerne mit verschiedensten Dingen: Manchmal programmiere ich etwas an meinem Laptop oder lese ein Buch, schaue eine Serie oder höre einen Podcast. Die Tage kommen mir immer besonders lang vor und ich bin froh, wenn ich am Zielort ankomme.
Apropos Eintagesrennen. Wie unterscheiden sich eigentlich Eintagesrennen von Rundfahrten?
Zunächst einmal unterscheiden sich die Rennen natürlich über die Anzahl der Tage, also Eintagesrennen entsprechend nur einen Tag und Etappenrennen gehen über mehrere Tage. Unabhängig von den Renntagen gibt es verschiedene Rennkategorien: die höchste Kategorie ist .UWT, dann folgen .Pro und .1. Natürlich verteilt sich entsprechend der Kader einer Mannschaft. Ich werde aktuell eher bei Rennen der Kategorie .Pro und .1 eingesetzt, um mir den Einstieg etwas zu erleichtern und mir eine kontinuierliche Verbesserung zu ermöglichen.
Um nochmal auf den Reiseaufwand der ersten Frage zurückzukommen: Ich persönlich finde, dass sich die Anreise für ein Etappenrennen mehr lohnt als für ein Eintagesrennen. Denn immerhin bin ich dann ein paar Tage am gleichen Ort.
Bei Eintagesrennen geht der Kampf, um Positionen immer vom Start bis zur Ziellinie, sodass meist nur selten Ruhe im Feld einkehrt. Gerade diese Intensitäten haben mir sehr in meiner Entwicklung als Rennfahrer dieses Jahr geholfen.
Mit meiner Erfahrung der letzten Rennen würde ich sagen, dass je “niedriger“ die Rennkategorie ist, desto härter (im Sinne von Positionskämpfen) wird das Rennen ausgefahren. Aktuell habe ich die Tour de Bretagne beendet und mich sehr über diese sieben Tage Rundfahrt gefreut. Bis Ende Mai werde ich dann wieder hauptsächlich an Eintagesrennen teilnehmen. Mein Highlight wird mein Start beim deutschen Klassiker Rund um Köln sein.
Vielleicht sieht man sich ja an der Strecke.
Bleibt gesund
Euer Miguel
Miguel Heidemann bestreitet im Dress des französischen Zweitdivisionärs B&B Hotels - KTM seine erste Profisaison und berichtet dabei von seinen Erlebnissen auf und neben der Rennstrecke.
02.11.2022Bei der WM für ein paar Minuten an Pogacars Hinterrad(rsn) - Auch im letzten Blog-Eintrag zu meiner Neo-Profi-Saison werde ich einige Fragen beantworten. Disemal geht es um die Straßen-WM in Australien und die sich daran anschließenden letzten Saison
11.09.2022Emotionale Heimrennen bei der EM und der D-Tour(rsn) - Wie immer werde ich Euch ein paar Fragen in meinem Blog beantworten. Diesmal geht es um die Heim-EM, die Deutschland Tour und die WM in Australien. Wie waren Deine Erfahrungen von der EM-Teil
07.07.2022Noch passen Mensch und Technik nicht so gut zusammen(rsn) - Hallo Zusammen, es ist jetzt schon ein paar Wochen her, dass ich mich zuletzt bei euch gemeldet habe. Und in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Wie immer werde ich zwei Fragen für euch in
09.03.2022In Ruanda im Quarantänehotel statt im Rennen(rsn) - Seit meinem letzten Blog-Eintrag sind etwas mehr als zwei Monate vergangen. In der Zwischenzeit ist viel passiert und ich werde für euch wieder ein paar Fragen beantworten. Wie verlief der
02.01.2022Teambuilding in der Bretagne: Eine unvergessliche Woche(rsn) - Hallo an die deutschsprachige Radsportgemeinschaft: Wo fängt man an, wenn man zum ersten Mal einen Blog schreibt? Ich habe die letzten Jahre gespannt die Beiträge meiner Vorgänger gelesen
18.11.2025Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural? (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen (rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati
17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze (rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n
17.11.2025Müllers Team gewinnt Prolog – und hat morgen frei (rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e
17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus (rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o
17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“ (rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei
17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte (rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit
17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht (rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk
17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart (rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei
16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg (rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue
16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein (rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser