RSNplus21 Tour-Etappen, 21 Thesen

“Pogacar wird Van Aert in Longwy das Gelbe Trikot abnehmen“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "“Pogacar wird Van Aert in Longwy das Gelbe Trikot abnehmen“"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wird am Donnerstag das Weiße gegen das Gelbe Trikot eintauschen | Foto: Cor Vos

07.07.2022  |  p>(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz naheliegend sein. Am Tag nach der Etappe überprüfen wir, ob die These sich bewahrheitet hat.

Warum sich die These zur 5. Etappe "Ein Deutscher wird die Roubaix-Etappe gewinnen" nicht bewahrheitet hat.

___STEADY_PAYWALL___

Rückblickend gesehen kann man feststellen: Die Chance auf einen deutschen Etappensieg war durchaus vorhanden. Dazu hätte es nur einer der Klassikerspezialisten in die frühe Ausreißergruppe schaffen müssen, die den Tagessieg in Arenberg unter sich ausmachte. Jonas Rutsch, John Degenkolb, Nils Politt oder Max Walscheid hätten sich im Finale nicht einmal mit den Assen auseinandersetzen müssen. Es wäre einfacher gewesen als gedacht.

Doch die Gruppe des Tag ist bei der Tour gerade an einem solchen Tag das Ziel von vielen Fahrern. Rutsch gestand zwar ein, dass er zwar versucht habe, aber nicht die Beine hatte. Walscheid probierte es sogar mit aller Macht undlandete kurz darauf schmerzhaft auf dem Asphalt. Auch Degenkolb wurde durch einen Sturz ausgebremst und Politt hatte in der Anfangsphase Defekt. Es kam also auch etwas Pech dazu, das aber kann man sich nicht leisten, will man eine solche Etappe gewinnen.

Die These zur 6. Etappe: Pogacar wird in Longwy Van Aert das Gelbe Trikot abenhmen
Nach seiner starken Vorstellung auf dem Kopfsteinpflaster konnte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) seinen Rückstand auf Spitzenreiter Wout Van Aert (Jumbo - Visma) auf 19 Sekunden verkürzen und zugleich seinen Vorsprung auf die anderen Klassementfahrer weiter ausbauen. Damit ist der Slowene in einer komfortablen Situation, denn seine Mannschaft muss nicht das Gelbe Trikot verteidigen.

Aber Pogacar wäre nicht Pogacar, wenn er es nicht auch auf der 6. Etappe probieren würde. Zu leicht fällt ihm das Radfahren, einfach nur im Feld mitzuschwimmen ist seine Sache nicht. Und die Strecke sollte ihm am Donnerstag ebenfalls liegen.

Es geht zwar nicht durch das Hochgebirge, aber auch die Ardennen verlangen Kletterfähigkeiten. Vor allem die letzten 20 Kilometern der längsten Tour-Etappe 2022 führen über schweres Terrain, wobei es die letzten sechs Kilometer besonders in sich haben. Zunächst steht dabei die im Schnitt 12,3 Prozent steile Cote de Pulventeux an. An dem 900 Meter langen Stich sollten die Sprinter abgehängt werden und, da es die letzten 1600 Meter im Schnitt mit bis zu maximal 11 Prozent bergauf geht, dürften auch nicht mehr zurückkehren.

Am ehesten könnten es Van Aert, Mathieu van der Poel und Peter Sagan im Bergauffinale mit dem Titelverteidiger aufnehmen. Doch der Träger des Gelben Trikots zeigte auf der Kopfsteinpflasteretappe Schwächen und stürzte dazu noch. Auch Sagan, der 2017 die identische Etappenankunft in Longwy gewinnen konnte, landete auf dem Asphalt. Hinzu kommt, dass vor fünf Jahren die schwere Cote de Pulventeux kurz vor dem Ziel nicht im Programm stand und Sagan aktuell nicht in der Form von damals ist. Auch van der Poel ist nicht in der Verfassung des diesjährigen Giro d'Italia und scheint mit sich selber unzufrieden.

Deshalb lege ich mich fest: Wenn Pogacar will, dann gewinnt er an der Cote des Religieuses die 220 Kilometer lange 6. Tour-Etappe. Und er wird Van Aert dabei so weit ins Hintertreffen bringen, dass er ihm die fehlenden 19 Sekunden abnehmen und in Longwy im Gelben Trikot vom Podium grüßen wird.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.07.20226 aus 21: Der Radsport ist und bleibt unberechenbar

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

24.07.2022“Jakobsen belohnt sich auf Champs Elysées für Pyrenäen-Kampf“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

22.07.2022“Auch im Zeitfahren führt kein Weg an Jumbo - Visma vorbei“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

21.07.2022“Ewan gibt die Rote Laterne ab“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

20.07.2022“Ein Wertungstrikot wird seinen Besitzer wechseln“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

19.07.2022“Quintana wird Geraint Thomas vom Podium verdrängen“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

18.07.2022“Pogacar wird Vingegaard an der Mur de Peguere attackieren“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

17.07.2022“Quick-Step holt in Carcassonne den nächsten Sprintsieg“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

15.07.2022“Bora - hansgrohe feiert den erlösenden Sieg“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

14.07.2022“Deutscher Etappensieg in Saint Etienne“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

13.07.2022“Mollema siegt am Berg der Holländer“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

12.07.2022“Pogacar wird seinen Vorsprung deutlich ausbauen“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

Weitere Radsportnachrichten

18.11.2025Almeida bleibt bei UAE - Gaviria vor Wechsel zu Caja Rural?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

18.11.2025Zwischen Abitur, DM-Medaillen und WorldTour-Einsätzen

(rsn) - In der Juniorenklasse gehörte Paul Fietzke zu den weltweit besten Fahrern. Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften, der Deutsche Meistertitel auf der Straße sowie Siege bei internati

17.11.2025Lipowitz will nicht zum Giro und hofft auf Tour-Doppelspitze

(rsn) – Mit Blick auf ihre Meriten bei der Tour de France befinden sich Florian Lipowitz und Remco Evenepoel in ähnlichen Sphären. Doch was ihren Charakter angeht, könnte das Duo, das im Sommer n

17.11.2025Nach Platz 1 und 3 im Prolog gibt´s schon den ersten Ruhetag

(rsn) - Robert Müller ist wieder auf Achse. Wer seine Berichte aus den unterschiedlichsten Ecken der Radsport-Welt – von Südamerika bis Asien – kennt, weiß: Wenn "Radbert" unterwegs ist, wird e

17.11.2025ASO spricht sich gegen Ticket-Einnahmen aus

(rsn) – In der Debatte um die zukünftige Finanzierung des Radsports hat die Großmacht ASO, die neben der Tour de France weitere entscheidende Rennen im WorldTour-Kalender und den ebenen darunter o

17.11.2025Road Captain will auch “persönliche Freiheiten“

(rsn) – Von den noch aktiven Profis ist Kim Heiduk der letzte Deutsche, der aus einem einheimischen KT-Team, nämlich Lotto – Kern Haus, den Wechsel ins Lager der Berufsradfahrer geschafft hat. Ei

17.11.2025Ferrand-Prévot plant zwei Saisonhöhepunkte

(rsn) – Mit dem Tour-de-France-Sieg in der Tasche und einer Knöchel-OP, die noch ein paar Wochen Pause mit sich bringen wird, geht Pauline Ferrand-Prévot in den Winter und ins neue Jahr. Und damit

17.11.2025Chancen genutzt, doch für den Sieg hat es nicht gereicht

(rsn) – Vor seinem letzten U23-Jahr entschied sich der junge Österreicher Sebastian Putz für einen Wechsel. Er schloss sich dem Team Red Bull - Bora – hansgrohe Rookies an, um sich dort für zuk

17.11.2025Prag buhlt um den Grand Depart

(rsn) – Die Liste an kommenden potenziellen Tour-Starts in den kommenden Jahren wird immer länger. Auch Tschechien hat sich jetzt mit Prag in Stellung gebracht und ASO-Chef Christian Prudhomme bei

16.11.2025Kein Highlight, aber einige Male nah dran am Sieg

(rsn) – Die erste Saison, in der sich Alexandre Balmer (Solution Tech – Vini Fantini) komplett auf die Straße fokussierte, begann für den 25-Jährigen denkbar unglücklich. Bei der Trofeo Laigue

16.11.2025Oertzen fährt bei Garneks Überraschungssieg nächstes Podium ein

(rsn) – Einen Tag nach seinem zweiten Platz in Owocowy Przelaj (C2) hat Max Heiner Oertzen (Radsport Nagel) in Wladyslawowo-Cetniewo (C2) den nächsten Podiumplatz eingefahren. Beim Überraschungser

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)