Die Stimmen zur 4. Tour-Etappe

Philipsen: “Dachte für fünf Sekunden, ich hätte gewonnen“

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Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) jubelt im Glauben, er habe die 4. Etappe gewonnen | Foto: Cor Vos

05.07.2022  |  (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 109. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie kurz nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.

Wout Van Aert (Jumbo – Visma / Etappensieger + Gelbes Trikot): "Ich wollte einfach auf Nummer Sicher gehen (mit einem Augenzwinkern auf die Frage, ob er keine Lust mehr auf Massensprints hatte, d. Red.). Ich denke, es war offensichtlich, dass wir mit dem Team etwas probieren wollten. Wir waren in einer perfekten Position. Dann hat Tiesj  (Benoot) das Tempo erhöht, da war es schon sehr schwer, am Rad zu bleiben. Über den Funk hörten wir, dass unsere Aktion schon einiges an Schaden angerichtet hatte. Ich bin dann bis zur Kuppe Vollgas gefahren und habe geschaut, was bis dahin passiert. Ich war dann alleine vorne und war mir nicht sicher, ob ich auf Jonas (Vingegaard) und (Adam) Yates warten sollte. Ich habe mich dann aber entschieden, es alleine durchzuziehen, die letzten zehn Kilometer waren nur noch All-out und leiden.“

Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck / Etappenzweiter): "Wir waren zu weit hinten und konnten nicht sehen, dass Van Aert noch vorne war. Dazu war die Funkverbindung ziemlich schlecht. Ich dachte, wir fahren um den Sieg. Aber als ich den Zielstrich überquerte, sah ich Van Aert dann vor mir. Für fünf Sekunden dachte ich, dass ich gewonnen hätte, so ist es natürlich schon etwas peinlich.“

Christophe Laporte (Jumbo – Visma / Etappendritter): "Dass Wout solo gewinnt, damit hätte ich nicht gerechnet. Aber wir haben über die Etappe schon vor Wochen gesprochen. Wir wussten, was zu tun war. Wir sind den Anstieg Vollgas hochgefahren und an der Kuppe sahen wir, wer der Beste heute war: Das war Wout Van Aert. Er ist richtig stark gefahren und hat diesen Sieg verdient. Solche Anstiege, an denen man zwei, drei Minuten alles raushauen muss, das ist unsere Spezialität. Bei Paris-Nizza hatten wir schon so etwas Ähnliches gemacht.“

Adam Yates (Ineos Grenadiers): "So was wie heute haben sie (Jumbo - Visma) schon bei Paris-Nizza gemacht und wir hatten auch damit gerechnet, dass das heute passieren würde. Es war dann Vollgas zum Fuß des Anstiegs bis nach oben. Meine Beine waren super gut, aber gegen Van Aert war nichts auszurichten. Auf morgen freue ich mich nicht wirklich. Ich hoffe, ohne Stürze durchzukommen."

Danny van Poppel (Bora - hansgrohe / Siebter): "Am letzten Anstieg bin ich richtig explodiert. Ich bin den zu hart raufgefahren. Ich dachte er wäre kürzer, aber er war länger als angenommen. Jeder war über dem Limit, ich habe dann im Sprint noch was versucht, aber zuvor zu viel Energie gelassen, als ich dem Team geholfen habe. Das ist aber die Priorität Nummer eins. Wieder in den Top Ten, das ist gut für uns und unseren Spirit."

Tiesj Benoot (Jumbo – Visma, Van Aerts Helfer): "Ich bin froh, ein Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein. So, wie wir fuhren, hatten wir es auch geplant. Wir hatten auf etwas mehr Wind gehofft. Das hat es etwas schwieriger für uns gemacht, an dem kurzen Anstieg einen Vorsprung herauszufahren. Aber ein Kapitän wie Van Aert kann es dann trotzdem zu Ende bringen. Nathan (Van Hooydonck) ist schon stark gefahren und konnte ein Loch reißen. Wenn du dann bei einem solchen Anstieg einen Rückstand hast, dann ist es schwer, die Lücke wieder zu schließen. Über Funk hörten wir, dass das Feld auseinandergerissen wurde und sogar Pogacar zurückgefallen war. Schade, dass Jonas (Vingeggard) sich nicht hat vorne halten können, sonst wäre es perfekt gewesen.“ 

Dylan Groenewegen (Bike Exchange – Jayco, Gewinner der 3. Etappe): "Wir wussten, dass es eine harte Etappe werden würde. Die Chance auf einen Massensprint war aber dennoch da. Als das Feld auseinander riss, waren meine Beine komplett leer. Am Ende war Van Aert für jeden von uns zu stark. Das ist keine Schande, da nicht mitgehen zu können. Van Aert ist den Anstieg förmlich hochgeflogen. Morgen wird es auch wieder eine Etappe für ihn werden.

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates, Gesamtdritter): “Wout van Aert war heute eindeutig der Stärkste, er hat alle weggehauen. Er ist ein verdienter Sieger. Es war kein stressiger Tag heute, sogar ein bisschen besser als in Dänemark. Am Ende, als Van Aert (den Turbo) gezündet hat, wurde es schneller. Als wir an dem Anstieg ankamen, wurde es ein bisschen hektisch. Wir wussten, wenn es ein Team gibt, das so etwas hinbekommt, dann ist es Jumbo - Visma. Sie haben das zuvor schon gemacht und sind super stark. Und in der Tat waren sie heute die Stärksten. Als Van Aert loszog, kam ich von hinten. Als ich sah, dass er auch Jonas Vingegaard stehen ließ, machte ich mir keine Sorgen mehr, denn ich wusste, dass wir zur Not zusammen hinterherfahren würden. Morgen kommt eine noch schwierigere Etappe. Ich hoffe auf einen großen Tag ohne Schwierigkeiten oder Stürze für uns. Wir werden großen Spaß haben - vor allem die Menschen, die von der Couch aus zuschauen.“

Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert): “Es war ähnlich wie die letzten Tag in Dänemark auch, recht hektisch, aber bis zu der finalen Attacke zehn Kilometer vor dem Ziel an der letzten Wand eher unspektakulär. Danach kommt wieder alles zusammen und wir machen einen ganz guten Lead out. Diesmal war ich nicht mehr dabei, ich habe die Jungs nicht mehr gefunden, auf einmal waren sie links, ich rechts. Wir waren vorne vertreten, aber es ging nicht ganz auf. Ich weiß das Ergebnis nicht, aber was ich von hinten gesehen habe, war Alex (Kristoff) halbwegs vorne dabei.“

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