--> -->
27.06.2022 | (rsn) – Schon nach 59 der 122 Kilometer im Kampf ums Trikot der Deutschen Meisterin warfen die Bergfahrerinnen auf dem schweren Parcours im Sauerland der Konkurrenz den Fehdehandschuh vor die Füße. Die vorentscheidende Attacke von Liane Lippert (Team DSM) kam früh, doch genau das war nötig, damit die Bergfahrerinnen den Sieg unter sich ausmachen konnten.
Denn nur so konnte man sicherstellen, dass Ceratizit – WNT seine zahlenmäßige Überlegenheit – die Frauen in Blau-Rot waren zu fünft - nicht ähnlich gut nutzen konnte, wie es Bora – hansgrohe und DSM bei den Männern taten. Und nur so konnte man Titelverteidigerin Lisa Brennauer isolieren und abhängen.
___STEADY_PAYWALL___ "Mir war klar, dass WNT die meisten Fahrerinnen hat und man hat gesehen, dass sie das nutzen wollen", sagte Lippert nach dem Rennen. Immerhin hatte Ceratizit mit einem frühen Vorstoß durch Franziska Brauße aus der zweiten in die dritte Runde hinein die Weichen bereits gestellt. Dieser Angriff wurde zwar vereitelt, doch es war klar: Da muss gegengehalten werden.
Die Bergfahrerinnen fürchteten im Sauerland die Endschnelligkeit von Lisa Brennauer (Ceratizit - WNT, 2. von links) | Foto: Roth Foto
"Ich habe Lisa Brennauer am Berg gesehen. Sie sah stark aus und ich wusste, dass ich sie loswerden muss. Wenn ich mit ihr in den letzten Anstieg gekommen wäre, wäre es im Sprint schwer geworden. Deswegen wollte ich das Rennen früh eröffnen", erklärte die spätere Siegerin ihren frühen Vorstoß auf der fünften von acht Runden um Siedlinghausen, weit bevor von dort die 14 Kilometer lange, aber relativ flache Schlusssteigung begann.
Klein macht das Rennen schwer
Vor ihrem Angriff hatte Canyon – SRAM bereits begonnen, Druck auf die Konkurrenz auszuüben. Lisa Klein fuhr nach drei Runden in einer Abfahrt vorne raus und erarbeitete sich bis zu Lipperts Angriff in Runde fünf einen Vorsprung von ganzen zwei Minuten. Doch immer in der 1,8 Kilometer langen 8-Prozent-Rampe von Brunskappel schnellte im Hauptfeld das Tempo hoch.
In der fünften Runde dann gaben dort erst Hannah Ludwig (Uno-X) und Clara Koppenburg (Cofidis) Gas, bevor nach etwa zwei Dritteln der Steigung Lippert losmarschierte und innerhalb der nächsten 1.000 Meter die Vorentscheidung gefallen war: Vorne konnten nur Koppenburg, Ricarda Bauernfeind, Antonia Niedermaier (beide Canyon – SRAM Generation) und Nadine Gill (Sopela) noch mithalten, doch auch dahinter explodierte das Verfolgerinnenfeld, so dass Brennauer kaum mehr Hilfe bei sich hatte, um konzertiert Jagd auf die Spitze zu machen.
Zunächst gemeinsam gegen Ceratizit – WNT
"Ich habe vorher schon mit Clara (Koppenburg), Hannah (Ludwig) und Kathrin (Hammes) gesprochen, denn wir hatten alle das gleiche Ziel: Wir wollten WNT am liebsten nicht dabeihaben. Das hat geklappt, das war das erste Ziel", erzählte Lippert und auch Bauernfeind bestätigte: "WNT war mit den meisten Fahrerinnen am Start. Daher war es ganz gut, dass wir die weg hatten."
Lisa Klein (Canyon - SRAM) fuhr bis zur Attacke von Liane Lippert (Team DSM) in Runde 5 zwei Minuten Vorsprung heraus. | Foto: Roth Foto
Kein Wunder also, dass die fünfköpfige Spitzengruppe anschließend harmonierte und zusammenarbeitete – zumal Canyon – SRAM nun die treibende Kraft war. Klein wurde vom Quintett eingeholt und fuhr es Vollgas in die nächste Passage der Steigung von Brunskappel hinein, bevor später dann die erst 19-jährige Antonia Niedermaier viel Arbeit verrichtete. "Wir hatten dann zwei Canyon-Fahrerinnen am Ende in der Gruppe, von denen ich auch eine gerne noch abgehängt hätte, aber das ging nicht: Sie waren einfach beide megastark", so Lippert.
Niedermaier, Koppenburg und Gill attackieren vergeblich
In der Schlusssteigung zum Kahlen Asten versuchten sowohl Niedermaier als auch Koppenburg und Gill mit Attacken, Top-Favoritin Lippert abzuhängen. Doch sie alle mussten erkennen, dass die Steigung trotz ihrer Länge von 14 Kilometern nicht schwer genug war.
Am Ende kam es am Kahlen Asten zum Sprint des Kletter-Quintetts - mit dem besten Ende für Liane Lippert (Team DSM). | Foto: Roth Foto
"Der Kurs hat mich richtig gut gefallen, für mich wäre es aber besser gewesen, wenn die letzten paar Kilometer noch ein bisschen steiler gewesen wären. Es war relativ flach und dann kann man aus meiner Sicht relativ wenig machen, weil man am Hinterrad noch viel sparen kann", sagte etwa Bronze-Medaillengewinnerin Gill im Ziel. Und auch die schwer enttäuschte Koppenburg, die im Sprint um die Medaillen undankbare Vierte wurde, hätte sich etwas mehr Steigungsprozente sehnlichst herbeigewünscht.
Bauernfeind und Lippert beäugen sich
So aber blieb das Quintett bis zum Schlusskilometer beisammen, auf dem Koppenburg es dann mit der Brechstange und einem sehr langen Sprint probierte, die spritzigeren Kontrahentinnen nochmal mürbe zu machen. Doch das gelang nicht: Lippert blieb am Hinterrad und eröffnete dann eingangs der Zielgeraden den Spurt, der sie souverän zum zweiten Titelgewinn nach 2018 führte.
"Ich habe auf Liane geachtet und auf ihren Angriff gewartet. Der kam aber erst zur Zielanfahrt. Und da war ich am Ende. Da hatte ich natürlich keine Chance mehr", sagte Bauernfeind und Lippert erklärte: "Ich habe so viele Körner wie möglich gespart und auf den richtigen Moment bis zur letzten Kurve gewartet. Ricarda war mit meine größte Konkurrentin und ich wusste nicht, wie stark sie im Sprint sein würde. Alleine wegzufahren hätte aber auch nicht viel Sinn gemacht mit zwei Canyon-Fahrerinnen in der Gruppe."
Auch die Meisterschaften der Frauen waren auf dem schweren Parcours im Sauerland viel von Taktik geprägt und nicht nur das erwartete Ausscheidungsfahren, bis die Stärkste übrig bleiben und überlegen gewinnen würde.
(rsn) - Die Tour of Britain Women zählt zu den prestigeträchtigen Rundfahrten des internationalen Rennkalenders. Erstmals 2014 ausgetragen, stieg das Rennen 2016 in die Women´s World Tour auf. RSN
(rsn) – Rosa Klöser hat einen Podestplatz bei ihrem Auftritt als Titelverteidigerin beim Unbound Gravel im US-Bundesstaat Kansas knapp verpasst. Die für Canyon fahrende Deutsche unterlag in Empori
(rsn) – Erneut sah man im Zielraum der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) ihren Arm in die Höhe gereckt. Marlen Reusser (Movistar) hatte auf der abschließenden Etappe die nächste Duftmarke gesetzt u
(ran) – Marlen Reusser (Movistar) hat im abschließenden Einzelzeitfahren der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) nichts anbrennen lassen und mit einem weiteren überragenden Auftritt sich ihren zweiten
(rsn) – Ihre starke Form hatte Marlen Reusser (Movistar) in den letzten Tagen bereits angedeutet. Auf der 3. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas hat sie sie eindeutig untermauert. Nach 95 Kilometern
(ran) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat zum Auftakt der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) den 100. Sieg in ihrer Profikarriere gefeiert. Die Europameisterin aus den Niederlanden entschied die
(rsn) - Mit der Vuelta a Burgos (22. - 25. Mai / 2.WWT) geht die Serie spanischer Rundfahrten auf WorldTour Niveau in die letzte Runde. Die Frauen hatten den “Rundfahrt-Monat” Mai auf der iberisch
(rsn) - Vor einer Woche begann mit der Tour de Feminin (2.2) in Krasna Lipa die zweite tschechische Frauen-Rundfahrt der Saison. Auf die sechs Fahrerinnen des LKT-Teams warteten vier Etappen mit anspr
(rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondarcrypto) gehörte auf der abschließenden 3. Etappe der Itzulia Women zu den dominierenden Fahrerinnen. Im letzten Anstieg des Berges war sie so
(ran) - Mit der Vuelta a Burgos Feminas steht im Mai die dritte spanische WorldTour-Rundfahrt in Serie an. Erstmals wurde das viertägige Rennen 2019 austragen, seit der Saison 2021 gehört es zur h
(rsn) – Täglich grüßt das Murmeltier. Genau wie im letzten Jahr gewann Demi Vollering (FDJ – Suez) nach einem Solo die 3. Etappe und die Gesamtwertung der Itzulia Women (2.WWT), nachdem ihre La
(rsn) – Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) hat nach der 1. auch die 2. Etappe der Itzulia Women (2.WWT) gewonnen und dabei Liane Lippert (Movistar) auf Rang zwei verwiesen. Die Friedrichshafener
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w
(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re
(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V
(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,
(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende
(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war
(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein
(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil
(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig
(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr
(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär
(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten