RSNplusKeine Tour trotz überragender DM

Arndt: In Top-Form in die Pause statt zum Höhepunkt

Von Felix Mattis aus Winterberg

Foto zu dem Text "Arndt: In Top-Form in die Pause statt zum Höhepunkt"
Nikias Arndt (Team DSM) auf den letzten Metern seines Weges zu Silber bei der Straßen-DM 2022 im Sauerland. | Foto: Roth Foto

27.06.2022  |  (rsn) – Nikias Arndt (Team DSM) hat am Wochenende im Sauerland ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 30-Jährige drückte dem Straßenrennen bei den Deutschen Meisterschaften gemeinsam mit dem neuen Titelträger Nils Politt (Bora – hansgrohe) seinen Stempel auf und war klar der Zweitstärkste auf dem schweren Parcours in Richtung Kahler Asten.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen. Wir waren immer wieder vorn raus, haben das Rennen aktiv gestaltet. Ich war in Positionen, in denen ich dauerhaft um den Titel kämpfen konnte. Aber ich muss auch ehrlich sagen, dass Nils nochmal eine gute Schippe stärker war", bilanzierte Arndt nachdem er zum zweiten Mal nach 2015 Deutscher Vizemeister geworden war.

___STEADY_PAYWALL___ "Ich hatte auf den Zweiersprint gehofft, weil ich schnell bin und den Antritt habe. Insofern hätte es im Sprint vielleicht nochmal anders aussehen können. Am Steilstück war ich aber komplett am Limit und froh, dass ich den Berg noch hochgekommen bin", gab er zu, dass er Politt letztendlich nichts mehr entgegenzusetzen hatte.

Drückten dem DM-Straßenrennen im Sauerland ihren Stempel auf: Die Aktivposten Arndt (vorne) und Politt. | Foto: Roth Foto

Trotzdem aber schlug er auf einem schweren Parcours, der ihm alles andere als auf den Leib geschneidert war, Fahrer wie Simon Geschke (Cofidis), Emanuel Buchmann oder auch Lennard Kämna (beide Bora – hansgrohe).

Kein Platz im Tour-Kader von DSM

Doch während Politt und der Drittplatzierte Geschke sowie wohl auch Kämna nun ihre Sachen für die Tour de France packen dürfen, geht es für Arndt in eine unverhoffte Wettkampfpause. Schon vor der Deutschen Meisterschaft stand fest, dass er nicht zum achtköpfigen Tour-Kader seines Teams DSM gehören wird.

"Als das Team das Line-Up bekanntgegeben hat, war das natürlich eine herbe Enttäuschung für mich. Das kam nach der Tour de Suisse, die ich sehr stark gefahren bin – auch am Berg, worauf der Fokus lag", so Arndt auf der Pressekonferenz nach dem DM-Rennen im Sauerland. "Im Prinzip habe ich alles gezeigt, was das Team sehen wollte. Und jetzt habe ich hier auch nochmal bestätigt, dass die Form gut ist."

Er respektiere natürlich die Entscheidung der Teamleitung, die sicher "gut darüber nachgedacht" habe, betonte Arndt. "Aber wenn man die Leistung der letzten Wochen anguckt, ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar."

Bilden bei der Tour, wie schon beim Giro, das DSM-Kapitänsduo: Romain Bardet (links) für die Berge und Alberto Dainese (rechts) für die Sprints. | Foto: Cor Vos

Das Team DSM geht mit Kletter-Ass Romain Bardet in die Tour de France und hat den Kader auch darauf abgestimmt, gleichzeitig aber mit Alberto Dainese auch einen Sprinter dabei, an dessen Seite John Degenkolb und Nils Eekhoff stehen werden. "Laut dem Team ist die Strukturierung der Mannschaft so, dass ich nicht so gut reinpasse", so Arndt.

Als nächstes zur Polen-Rundfahrt?

Seine gute Form und die hineingeflossene Arbeit fühle sich jetzt "sehr überflüssig" an, erklärte er: "Man baut seine Form auf, arbeitet auf ein Ziel hin, stürzt nicht und bleibt auch gesund – auch immer ein Baustein. Und dann gehst Du in die Pause, anstatt zum Saisonhöhepunkt. Das ist natürlich nicht optimal."

Wie genau seine Saison nun weitergehe, weiß der 30-Jährige noch nicht. Vermutlich käme nun ein Einsatz bei der Polen-Rundfahrt Anfang August und anschließend eventuell die Vuelta a Espana in Betracht.

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.06.2022Gill: “Ziel ist, eine der besten Bergfahrerinnen der Welt zu sein“

(rsn) – Eine Sensation war es für Szenekenner nicht, doch etwas überrascht durfte man beim Blick aufs Podium der Deutschen Meisterschaften am Sonntag im Sauerland schon sein: Neben den Favoritinne

27.06.2022DM: Frühe Offensive als Schlüssel zum Medaillenschrank

(rsn) – Schon nach 59 der 122 Kilometer im Kampf ums Trikot der Deutschen Meisterin warfen die Bergfahrerinnen auf dem schweren Parcours im Sauerland der Konkurrenz den Fehdehandschuh vor die Füße

26.06.2022DM: Hungerast bremste Adamietz im Kampf um Platz drei aus

(rsn) – Auch wenn das heimische Team Saris Rouvy Sauerland im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften beim Sieg von Nils Politt (Bora – hansgrohe) die Top Ten verpasste, konnte die Kontinenta

26.06.2022Engelhardt teilt Kräfte perfekt ein und wird bester KT-Fahrer

(rsn) - Felix Engelhardt (Tirol - KTM) hat bei der DM im Sauerland an seinen starken Babygiro (2.2u) angeknüpft und wurde bei der Ankunft am Kahlen Asten als Achter bester Kontinental-Fahrer. Der Gi

25.06.2022Der Sieg geht nur über Kämna - oder doch nicht?

(rsn) – 187 Kilometer ständiges Auf und Ab durchs Sauerland – das ist der Parcours der Deutschen Straßenmeisterschaft am Sonntag von Neheim zum Kahlen Asten bei Winterberg. Zum Finale des Straß

25.06.2022Favoritinnen erwarten “brutal schweres Rennen“

(rsn) - Flache Straßen sind im Hochsauerlandkreis Mangelware. Und das werden am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften ganz besonders auch die Frauen zu spüren bekommen. Im Straßenrennen stehen

25.06.2022Ballerstedt: “Ich wusste, was ich kann“

(rsn) – Maurice Ballerstedt hat sich erstmals den Deutschen Meistertitel im Zeitfahren der U23 gesichert. Nach dem Coup von Marsberg sprach radsport-news.com mit dem 21-jährigen Berliner, der seit

24.06.2022Transponder vertauscht: Chaos um Kämna im DM-Zeitfahren

(rsn) – "Wo ist Kämna?" Dieser Gedanke schoss gegen 17:40 Uhr am Freitagnachmittag vielen Radsportfans in Deutschland durch den Kopf – sowohl daheim als auch vor Ort in Marsberg. Ohne Live-Übert

24.06.2022Zeitfahr-DM: Kämna wird Tony Martins Nachfolger

(rsn) - Der Nachfolger von Tony Martin heißt Lennard Kämna (Bora - hansgrohe). Der 25-Jährige setzte sich bei der Zeitfahr-DM von Marsberg auf dem 27,5 Kilometer langen Kurs in einer Zeit von 35:3

24.06.2022Ballerstedt schlägt im Zeitfahren Buck-Gramcko und Wilksch

(rsn) - Maurice Ballerstedt (Alpecin - Fenix) ist seiner Favoritenrolle im Einzelzeitfahren der Klasse U23 gerecht geworden und hat sich zum ersten Mal in seiner Karriere den nationalen Titel gesiche

24.06.2022Brennauer verteidigt in Marsberg trotz Sturz ihren Titel vor Klein

(rsn) - Lisa Brennauer (Ceratizit WNT Pro Cycling) hat bei den Deutschen Meisterschaften ihren Titel im Zeitfahren der Frauen verteidigt. Die 34-Jährige setzte sich nach anspruchsvollen 27,5 Kilomet

24.06.2022Bauernfeind souveräne Premierensiegerin in der U23

(rsn) - Ricarda Bauernfeind (Canyon Sram) ist ihrer Favoritinnenrolle im DM-Zeitfahren der Frauen in der Klasse U23 gerecht geworden. Die 22-Jährige setzte sich bei der Premiere auf dem 27,5 Kilomete

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine