RSNplusNach ausgeheiltem Steißbeinbruch

Ackermann fühlt sich mit dem Vuelta-Plan wohl

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Ackermann fühlt sich mit dem Vuelta-Plan wohl"
Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) | Foto: Cor Vos

21.06.2022  |  (rsn) - Ein Steißbeinbruch im Frühjahr durchkreuzte Pascal Ackermanns Pläne für die Klassikerkampagne und zwang den Neuzugang von UAE Emirates zu einer rund zehnwöchigen Pause. Für Ackermann war dies “eine ewig lange“ Zeit ohne Rennen, wie er gegenüber radsport-news.com erläuterte. “Seit Gent-Wevelgem bin ich eigentlich keine richtigen Rennen mehr gefahren“, so der Südpfälzer, der erst Anfang Juni bei vier belgischen Eintagesrennen in ins Feld zurückkehrte.

___STEADY_PAYWALL___ Der Wiedereinstieg sei “knüppelhart“ gewesen, wie Ackermann gestand. Zwei Mal stand ein “Did Not Finish“ in der Ergebnisliste, bei der Ronde van Limburg kam er nicht über den 129. Platz hinaus. Ein Aufwärtstrend war ab der Elfstedenronde zu erkennen, die der 28-Jährige auf Rang 15 beendete. Danach folgte ein dritter Etappenrang bei der Slowenien-Rundfahrt, die sein Teamkollege Tadej Pogacar überlegen gewann.

“Ich bin mit der derzeitigen Form richtig zufrieden. Die Grundform ist schon wieder da. Was mir aktuell noch fehlt, sind die Spitzen. Aber das kommt auch noch durch die Rennen und Training“, gab sich Ackermann optimistisch“, zumal die fünf Tage der Slowenien-Rundfahrt bereits “richtig gut angeschlagen“ hätten.

Gegen Groenewegen fehlte noch der letzte Kick

Ackermann wurmte lediglich etwas, dass er im Sprint der 2. Etappe gegen Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) und Lionel Taminiaux (Alpecin – Fenix) den Kürzeren zog und die Siegesserie seines Teams nicht komplettieren konnte. Denn die weiteren vier Teilstücke teilten sich Pogacar und Rafal Majka, die zudem in der Gesamtwertung die Plätze eins und zwei belegten. “Am Ende hat mir noch etwas der Kick gefehlt“, meinte der UAE-Sprinter zur Etappe, auf der Bahrain Victorious extrem aufs Tempo gedrückt und dadurch hoch gehandelte Sprinter wie Tim Merlier (Alpecin – Fenix) abgehängt hatte.

Bei vier belgischen Tagesrennen in der ersten Junihälfte lief es für Ackermann noch nicht nach Wunsch. | Foto: Cor Vos

“Vielleicht war es auch gar nicht so verkehrt, dass wir nicht alle Etappen gewonnen haben. Es ist immer noch eine kleine Rundfahrt, vor allem für die kleineren Mannschaften und wir sind da schon sehr stark aufgetreten. Aber es war das Tadejs Heimrennen und der Test für die Tour-Mannschaft. Für die Jüngeren im Feld war es sicherlich auch cool, sich mit Tadej & Co zu messen, wenn sie in Topform sind“, meinte Ackermann, der zuvor bereits bei Pogacars Gesamtsiegen bei der UAE Tour und Tirreno-Adriatico im UAE-Aufgebot dabei war.

Auch in Slowenien stellte sich Ackermann in den Dienst seines Kapitäns. “Für mich ist es natürlich nicht einfach, weil ich auch mal einen Tag von vorne fahren muss, was ich ja so nicht gewohnt bin. Aber trainingstechnisch zum Aufbau ist es wichtig, dass ich so etwas auch mache“, erklärte Ackermann, dem es “Spaß macht“, gemeinsam mit Pogacar Rennen zu bestreiten.

Trotz Corona-Fällen im Team wohl kein Tour-Einsatz

Die Tour de France werden die beiden aber wohl nicht gemeinsam in Angriff nehmen. Der Deutsche war ohnehin nicht für die Frankreich-Rundfahrt vorgesehen, und daran sollten auch einige Corona-Fälle im Team – Marc Hirschi, Diego Ulissi und Mikkel Bjerg - nichts ändern. “Wegen der Tour gab es keine Gespräche“, so Ackermann. “Möglich ist zwar aktuell alles in dieser Zeit“, spielte er auf die steigenden Corona-Zahlen an. “Aber bei mir steht es nicht auf dem Zettel und ich habe auch erst gar nicht nachgefragt.“

Bei der Slowenien-Rundfahrt, die sein Teamkollege Tadej Pogacar (links von Ackermann) gewann, sprang zumindest ein dritter Etappenrang heraus. | Foto: Cor Vos

Denn Ackermann wäre es durchaus recht, wenn er an seinem Plan mit der Vuelta a Espana als Saisonhöhepunkt festhalten könnte. “Gerade nach der Verletzung ist es für mich sinnvoller aufzubauen und dann alles wie geplant auf die Vuelta auszurichten. Damit würde ich mich aktuell auch wohler fühlen“, betonte er.

Die 109. Tour de France will sich Ackermann im Fernsehen anschauen und er geht davon aus, dass Pogacar eine ähnliche Rolle wie in den vergangenen beiden Jahren spielen wird, in denen der Slowene sich jeweils das Gelbe Trikot sichern konnte. “Tadej war in Slowenien extrem stark, auch wenn es dort natürlich keinen direkten Vergleich zu den anderen Rundfahrten gab. Die Tour wird ein spannendes Ding. Aber Tadej wird definitiv ganz, ganz vorne mitfahren“, sagte er.

Dagegen wird Ackermann bei den Deutschen Meisterschaften im Sauerland mit dabei sein, auch wenn der Deutsche Meister von 2018 bei der Bergankunft am Kahlen Asten kaum eine Chance haben dürfte. “Es ist definitiv kein Kurs für mich“, sagte Ackermann, der sich das Straßenrennen dennoch nicht entgehen lassen wird. “Bei einer DM sollte man auch mitfahren, wenn einem der Kurs nicht liegt“, erklärte er. Sein Ziel sei es, “so lange wie möglich mitzufahren.“ Schließlich will Ackermann im Sauerland weitere Rennkilometer sammeln und “schauen was möglich ist.“ So wird er das Rennen ohne Druck und “Teamsupport als Selbstversorger“ in Angriff nehmen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)