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02.06.2022 | (rsn) – Ob Bradley Wiggings, Chris Froome oder Egan Bernal - in den vergangenen Jahren setzte Ineos Grenadiers (vormals Team Sky) bei der Tour de France meist auf einen Kapitän, dem sich das ganze Team unterordnete. Dabei waren die Briten außerordentlich erfolgreich – doch nach dem Rücktritt von Wiggins, der schweren Verletzung und danach dem Wechsel von Froome zu Israel – Premier Tech sowie dem Ausfall von Bernal, der sich nach seinem schlimmen Trainingssturz zu Jahresbeginn in der Rehabilitationsphase befindet, muss Teamchef Dave Brailsford die Strategie ändern.
Mit Adam Yates, Geraint Thomas – Gesamtsieger von 2018 – und Daniel Martinez hat Ineos Grenadiers für die am 1. Juli in Kopenhagen beginnende 109. Ausgabe der Tour drei Klassementfahrer eingeplant. Wie Baskenland-Rundfahrt-Sieger Martinez im Gespräch mit France24 erklärte, gäbe es auch schon eine teaminterne Hierarchie. “Momentan ist Adam Yates unser Leader bei der Tour, ich bin die Nummer zwei“, sagte der Kolumbianer. Allerdings sei das noch nicht endgültig, wie er anfügte. “Wir werden dann sehen, wie wir unsere Karten ausspielen. Es gibt auch Geraint Thomas, der das Rennen bereits gewonnen hat.“
Der 26-jährige Martínez war einer der stärksten Ineos-Fahrer der ersten Saisonhälfte. Er wurde sowohl bei der Volta ao Algarve als auch bei Paris-Nizza Dritter, danach gewann er die Baskenland-Rundfahrt. Auch bei den Ardennenklassikern wusste er zu überzeugen: als Fünfter des Flèche Wallonne sowie als Vierter von Lüttich-Bastogne-Lüttich. “Es ist ohne Zweifel mein bestes Jahr“, betonte Martinez, der im Saisonverlauf drei Siege feierte.
Ob das reicht, um gegen die Top Favoriten wie Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) oder Primoz Roglic (Jumbo – Visma) zu bestehen, scheint nach den Ergebnissen der beiden vergangenen Ausgaben der Frankreich-Rundfahrt fraglich. Bester Ineos-Profi war jeweils Richard Carapaz: 2020 landete der Ecuadorianer auf Rang 13, im vergangenen Jahr stand er als Dritter in Paris auf dem Podium. In dieser Saison bestritt Carapaz den Giro und landete im Gesamtklassement hinter Bora-Kapitän Jai Hindley auf dem zweiten Platz.
Im voraussichtlichen Kampf gegen die beiden Slowenen sieht Martinez sich und sein Team allerdings nicht chancenlos. “Wenn ich in guter Form zur Tour de France gehe, kann ich mit ihnn mithalten“, betonte er. "Die Überlegenheit von Roglic und Pogacar im Zeitfahren ist klar, ich muss meine Chancen in den Bergen suchen und die Stärke des Teams auf dem Kopfsteinpflaster nutzen“, spielte er auf die über Pavé führende 5. Etappe von Lille nach Wallers Arenberg an.
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