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10.04.2022 | (rsn) - Gleich zwei Premierensiege gab es bei den Rennen zur road cycling league Austria in Wels. Der Oberösterreicher Rainer Kepplinger (Hrinkow Advarics Cycleang) feierte bei der 60. Austragung des Frühlingsklassikers einen umjubelten Heimerfolg, bei den Frauen setzte sich die Deutsche Lydia Ventker (MAXX Solar Lindig) im Zielsprint hauchdünn vor Kathrin Schweinberger (Ceratizit WNT Pro Cycling) durch.
Mit 170 Teilnehmern war das Kirschblütenrennen der Männer eines der bestbesetzten der letzten Jahren und dank der aktiven Fahrweise der Profis auch an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende feierte der ehemalige Ruderspezialist Kepplinger bei schwierigsten Bedingungen seinen ersten Radsporterfolg der noch jungen Karriere.
Denn viele der Fahrer, die um 9 Uhr die 171 Kilometer in Angriff nahmen, sollten bei winterlichen Bedingungen das Ziel nicht erreichen. Zudem machte der Wind das Rennen unberechenbar - nicht zufällig setzte sich eine achtköpfige Spitzengruppe in Runde zwei nach einer Windkantensituation vom Rest des Feldes ab. Vertreten waren alle großen Teams des Landes, jedoch in einer Konstellation, mit der viele nicht wirklich zufrieden waren.
Im Zielsprint machte Kepplinger den Sack zu
Mit Kepplinger hatte zumindest Hrinkow advarics cycleang seinen Kapitän für das Rennen unter die Ausreißer des Tages gebracht. Der Waldinger versuchte immer wieder das Tempo hochzuhalten und löste sich schließlich 30 Kilometer vor dem Ziel aus der Spitzengruppe. Darauf hatte nur Matthias Reutimann (Team Vorarlberg) eine passende Antwort. Der Schweizer setzte nach und schloss rund 15 Kilometer vor Ziel zum Führenden auf. Im Zielsprint machte Kepplinger dann aber den Sack zu und holte damit für sein Team den ersten Sieg beim Kirschblütenrennen.
“Als ehemaliger Ruderer befand ich mich zum ersten Mal in der Lage, den Sieg im Duell auszutragen. Ich war beeindruckt von der Leistung von Matthias, als er auf mich aufschloss. Letztlich versuchte ich die Anweisungen des Teams umzusetzen und alles richtig zu machen. Es ging voll auf und ich bin richtig glücklich mit meinem Sieg“, erklärte der 24-jährige Waldinger.
In der Gesamtwertung führt nach wie vor der Tscheche Daniel Turek vom Team Felbermayr Simplon Wels. Sein Teamkollege Fabian Steininger musste aufgrund eines Sturzes das Rennen vorzeitig beenden. Damit büßte er auch das Trikot des besten U23-Fahrers ein. Neuer Träger ist Martin Messner vom Team WSA KTM Graz P/B Leomo.
Hrinkow Advarics Cycleang ist nun in der Teamwertung gleichauf mit Felbermayr Simplon Wels. Da jedoch immer das letzte ausgetragene Rennen zählt, steht die Equipe aus Steyr derzeit in der Tabelle ganz oben.
Ventker holt Sieg nach Millimeter-Entscheidung
Im Frauenrennen kam es zum erwarteten Duell zwischen den besten österreichischen Teams gegen die Tiroler Zwillingsschwestern Kathrin (Ceratizit WNT Pro Cycling) und Christina Schweinberger. Am Ende jubelte die Deutsche Lydia Ventker (MAXX Solar Lindig) und sicherte sich mit ihrem ersten Sieg in Wels nach drei der acht Rennen die Gesamtführung der ÖRV-Radliga. Sie verdrängte die Ungarin Petra Zsanko (Cookina Graz) von der Spitzenposition. Zsanko kann sich aber mit der Führung in der U23-Wertung trösten.
Fast 70 Teilnehmerinnen bedeuteten ein Rekordfeld, das Rennen wurde seinem Ruf als Frühjahrsklassiker gerecht. Bei Aprilwetter hatten die Athletinnen mit Wind, Sonne, Regen und Schneefall zu kämpfen. Bereits in Runde eins drückte Ventkers Team kräftig aufs Tempo. Neben Kathrin und Christina Schweinberger konnte noch Auftaktsiegerin folgen. Ventker ließ ihr Team an der Spitze arbeiten und setzte schlussendlich alles auf eine Karte. Im Zielsprint machte die Deutsche alles richtig, ließ Kathrin Schweinberger kaum Platz und gewann letztendlich den Sprint hauchdünn. Erst das Fotofinish konnte den Sieg der 36-jährigen bestätigen.
Ventker ist die neue Trägerin des Führungstrikots, ihr Team führt die Mannschaftswertung an. “Es war nicht wirklich ein gutes Rennen von mir. Die Beine waren schwer vom gestrigen Zeitfahren. Ich werde nun versuchen wieder frisch in die nächsten Rennen zu gehen, um auch die Gesamtwertung wieder in Angriff zu nehmen“, berichtete Zsanko, die in Wels Siebte wurde.
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