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06.04.2022 | (rsn) - Nach eher schwachem Saisonbeginn setzte Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) als Vierter des Auftaktzeitfahrens der Baskenland-Rundfahrt erstmals ein Ausrufezeichen. Damit hat der Waliser zumindest theoretisch die Grundlage für ein Top-Ergebnis im Schlussklassement des Rennens gelegt. Aber auch wenn er mit seinem Auftritt im Zeitfahren zufrieden war, ist es für Thomas noch zu früh, Klassement-Ambitionen zu hegen.
"Es war gut für das Selbstvertrauen - es ist schön, wieder mittendrin zu sein", sagte er zu Cycling Weekly, um einschränkend anzufügen: "Aber ich denke, wenn die (schweren) Etappen kommen, werde ich definitiv zurückfallen. Es war ein wirklich ruhiger Winter, mit insgesamt neun Wochen Pause wegen meiner Schulteroperation und dann Covid. Es war kein idealer Winter und es war ein langsamerer Start als gewünscht“, erklärte er.
Nach unauffälligen Vorstellungen bei der Algarve-Rundfahrt (62.) und der Settimana Coppi e Bartali (17.) ist die Baskenland-Rundfahrt für Thomas das dritte Etappenrennen des Jahres und das erste auf WorldTour-Niveau. Danach folgen die Ardennenklassiker, die Tour de Romandie und die Tour de Suisse, ehe die zwölfte Teilnahme an der Tour de France auf seinem Plan steht.
Dort ist der Gesamtsieger von 2018 als Edelhelfer für die voraussichtliche Doppelspitze Daniel Martinez und Adam Yates vorgesehen. Thomas werde “sehr glücklich sein, eine Nebenrolle zu spielen“, kündigte Teamchef Rod Ellingworth vor rund zwei Wochen an. Der Genannte bestätigte nun zwar gegenüber Cycling Weekly die Aussage, ergänzte sie aber noch um einen kleinen Zusatz, der seine persönlichen Ambitionen verdeutlicht.
Thomas erinnert sich an die Tour 2018: "Damals war ich auch nicht Kapitän"
“Ich fahre gern für andere, wenn ich weiß, dass sie bessere Chancen haben – ganz klar. Aber zugleich habe ich immer noch dieses Vertrauen, diesen Glauben an mich, dass ich es noch schaffen kann“, so der 35-jährige Thomas, der nach drei sieglosen Jahren 2021 jeweils eine Etappe der Tour de Romandie und des Critérium du Dauphiné für sich entscheiden konnte.
Bei der am 1. Juli in Kopenhagen beginnenden Frankreich-Rundfahrt stellt Ineos Grenadiers wie schon in den vergangenen beiden Jahren nicht den Top-Favoriten. Insofern ist die Situation anders als 2018, als Thomas als Edelhelfer für den Titelverteidiger Chris Froome antrat, dann aber die Gunst der Stunde nutzte.
Darauf scheint er nun auch diesmal zu hoffen. “Es kann so viel passieren – als ich die Tour gewann, war ich nicht der Kapitän des Teams, also geht es für mich nur darum, in bester Form dorthin zu gelangen, und wenn ich dort bin, werde ich hart arbeiten“, sagte das Ineos-Urgestein und fügte an: “Normalerweise wird sowieso der Stärkste an die Spitze gelangen."
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