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01.02.2022 | (rsn) - So ein Profileben ist nicht ganz einfach. Selbst Kleinigkeiten können manchmal herausfordernd sein. Diese Erfahrung machte Felix Groß (UAE Team Emirates) zu Beginn der Saudi Tour. Mühsam schnippelte er sich das Papier mit der Startnummer 4 zurecht, um es dann wie vorgesehen am hinteren Teil des Trikots zu befestigen “Ja, das kostet schon etwas Nerven vor dem Rennen“, sagte er lachend zu radsport-news.com. “Das ist so ein klebriges Material und man hat Probleme, es durch die kleine Öffnung zu bringen“, erklärte er.
Verhageln ließ sich der 23-Jährige seinen Saisonstart aber nicht. “Ich freue mich auf das Rennen. Die Bedingungen sind super. Die Sonne scheint und heute ist es auch nicht windig“, sagte er. In guter Verfassung befindet er sich auch. “Ich habe sehr, sehr gut trainiert“, betonte er. Zwei Monate Groß auf Mallorca an den Grundlagen gearbeitet. „Dann war ich einen Monat mit dem Team in Alicante unterwegs“, erzählte er.

Felix Groß unterschrieb bis 2024 beim Team UAE Emirates | Foto: Cor Vos
Kennengelernt hat er natürlich den Superstar der Branche, den zweimaligen Tour-Sieger Tadej Pogacar. In Ehrfurcht erstarrt ist er vor dem fast gleichaltrigen Slowenen – Groß ist zwei Wochen älter – , aber so ungemein erfolgreichen Teamkollegen nicht. “Er ist ein cooler Typ, dabei sehr bescheiden. Es macht einfach Spaß, mit ihm zusammen zu fahren und auch andere Aktivitäten mit ihm zu machen“, berichtete Groß.
Bei der Tour de France wird er Pogacar sicher nicht begleiten. Sein Programm sieht anders aus. “Ein Höhepunkt wird sicherlich die Deutschland Tour“, blickte er voraus. Da möchte er vor allem bei den Sprintetappen ein Wörtchen mitreden.
Hier bei der Saudi Tour besteht seine Aufgabe in der Sprintvorbereitung für den kolumbianischen Teamkollegen Fernando Gaviria. Vor allem aber will er lernen, lernen, lernen. “Ich will erst einmal die vier Jahre Lücke, die ich auf der Straße habe, überwinden und den Anschluss an die Spitze herstellen“, sagte er. Den letzten Olympiazyklus hatte Groß komplett der Bahn gewidmet, wurde eine feste Größe im aufstrebenden deutschen Mannschaftsvierer. “Der Fokus lag eindeutig auf der Bahn. Ich bin froh, dass es danach mitv dem Straßenvertrag geklappt hat“, erzählte er.

Felix Groß (Leipzig) fuhr 2017 bei der Bahn-EM in Berlin mit Theo Reinhardt (Berlin), Domenic Weinstein (Villingen), Kersten Thiele im Vierer | Foto: Hennes Roth
Für diese Saison will er sich komplett der Straße widmen. “2023 will ich aber auch die OlympiaQualifikation mitfahren. Ich muss das noch mit meinem Team absprechen. Ich denke aber, dass das gehen wird und dass ich das dann so machen kann wie Roger auch.“ Roger Kluge, Profi bei Lotto Soudal, hat seit vielen Jahren ein “Zweitleben“ als Madisonfahrer auf der Bahn. Er ist auch hier bei der Saudi Tour, mit einem ähnlichen Job wie Groß, nur eben für seinen Kapitän Caleb Ewan.
Von Gaviria und Ackermann lernen
Die Unterschiede der Trainingsumfänge zwischen Bahn und Straße machen sich am Körper von Groß schon bemerkbar. “Ich habe noch mal versucht, auf die Bahn zu gehen. Da merkt man schon, dass es an Spritzigkeit fehlt, gerade wegen der langen Ausfahrten, die man jetzt hat. Du bekommst zwar einen großen Motor auf lange Zeit, aber du verlierst an Schnelligkeit auf der Bahn“, schilderte er seine Beobachtungen.
Bei der heutigen 1. Etappe der Saudi Tour kommt es dann gleich auf große Motoren an. 20 Kilometer vor dem Ziel gibt es einen sieben Kilometer langen Schotterabschnitt. Da werden Klassikerqualitäten gebraucht. “Wir haben uns die Strecke zuvor auf Video angeschaut. Es ist schon beeindruckend“, sagte er. Ob er einen Blick für die imposante Gräberstadt Hegra hat, durch die der Schotterabschnitt führt, bezweifelt er. “Wir müssen die Augen sicher auf andere Dinge richten“, meinte Groß.

2018, 2019 und 2020 wurde Felix Groß U23-Europameister in der Einer-Verfolgung | Foto: Hennes Roth
Vor allem ist er zufrieden, dass es endlich richtig losgehen kann mit der Profikarriere. In der vergangenen Saison hatte er zwar schon hineingeschnuppert in die Welt der Straßenprofis. Seit August war er Stagiaire bei Team UAE. “Aber dann bin ich bei der Deutschland Tour gestürzt und hatte auch noch Corona“, blickte er auf seine Leidenszeit zurück.
Seine Zukunft sieht Groß vor allem im Flachsprint. “Wenn es leicht bergauf geht, kommt mir das auch entgegen, Steigungen von 3, 4 oder 5 Prozent sind schon ok. 8 Prozent ist aber zu viel“, sagte er. Männer, bei denen er sich viel fürs Sprintmetier abgucken kann, hat er ausreichend im Rennstall. Neben Gaviria fährt seit dieser Saison ja auch noch Pascal Ackermann bei UAE.

Nun will Felix Groß sein Talent auch in Straßenrennen beweisen | Foto: Hennes Roth
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