Stimmen zur 11. Tour-Etappe

Pogacar: “Als Vingegaard attackierte, bin ich explodiert“

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Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) | Foto: Cor Vos

07.07.2021  |  (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 108. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie kurz nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.

Wout Van Aert (Jumbo - Visma, Ezappensieger): "Mir fehlen die Worte. Das klingt komisch, aber das habe ich gar nicht erwartet vor der Tour. Gestern habe ich daran geglaubt und das Team um die Freiheit gebeten, die Gruppe zu besetzen. Es ist einer der bekanntesten Anstiege im Radsport. Das ist vielleicht der größte Sieg meiner Karriere. Ich hatte gute Kletterer an meiner Seite, aber sie haben auch gelitten und viel Kraft gelassen. Ich habe immer an den Sieg gelaubt. Es ist sehr emotional. Es war so hart, mit einem guten Niveau in diese Tour zu kommen. Wir hatten viel Pech, heute haben wir Tony Martin verloren. Das ist ein schöner Moment, denn wenn du motiviert bist, dann erlebst du deine stolzen Momente."

Bauke Mollema (Trek - Segafredo, Etappendritter): "Heute war ein Fahrer einfach stärker. Zu Beginn der Etappe habe ich mich nicht sehr wohl gefühlt, aber ich war froh, dass ich es in die Gruppe geschafft habe. Am Ende war das Tempo von Van Aert einfach zu hoch für mich."

Kenny Elissonde (Trek - Segafredo, Etappenzweiter): “Es ist ein mythischer Anstieg, dieser Mont Ventoux, erst recht bei der Tour de France. Ich habe mir immer wieder die Bilder von Richard Virenque 2002 angeschaut, als ich klein war. Daher war es traumhaft, an der Spitze des Rennens zu liegen. Unsere ganze Mannschaft hat richtig gekämpft. Ich habe extra früh attackiert, ich denke, dass wir das auch genau so machen mussten, aber wir sind auf einen Stärkeren getroffen. Wir versuchten uns gut zu verkaufen, und wir können als Mannschaft zufrieden sein, mit dem, was wir heute gezeigt haben.“

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates, Etappenvierter und Gelbes Trikot): “Es war ein superschwerer Tag mit dieser Hitze. Aber ich bin gut durchgekommen, damit bin ich zufrieden. Schon von Anfang an gab es einen großen Kampf. Vor allem dann aber im zweiten Anstieg zum Mont Ventoux, wo ich am Ende explodiert bin. Vingegaard hat attackiert, und ich konnte ihm nicht mehr folgen. Danach habe ich mit Carapaz und Uran zusammengearbeitet, um ihn wieder einzuholen. Ich musste ruhig bleiben und meinen Rhythmus finden. Schließlich haben wir uns auf der Abfahrt gut organisiert. Ich wusste, dass die Abfahrt ein gutes Terrain ist, um ihn zurückzuholen. Mich hat es nicht überrascht, dass Vingegaard einer der besten Kletterer des Pelotons ist.“

Wilco Kelderman (Bora - hansgrohe, Gesamtsechster): “Ich habe mich heute gut gefühlt, zwei Mal Ventoux war super schwer, aber am Ende war es gut. Als Vingegaard attackierte, war ich am Limit und konnte nicht reagieren. Ich musste mein eigenes Tempo fahren. Es war letztlich ein guter Tag, kein herausragender, aber ich bin mit meiner Vorstellung zufrieden. Mal schauen, wie es an den nächsten Tagen in Sachen Podium läuft. Klar habe ich es im Blick, aber ich versuche nur, meinen Job zu machen. Wenn ich dann Fünfter werde, bin ich auch happy. Wenn das Podium nicht möglich sein wird, weil die anderen stärker sind, dass ist es halt so. Wir werden sehen.

Jonas Rutsch (EF Education - Nippo, auf Etappenplatz 34 bester Deutscher): "Ein Mal Ventoux hätte gelangt, beim ersten Mal bin ich noch ganz gut mit drüber gekommen, aber das zweite Mal war zu steil. Ab zehn Prozent aufwärts hört es dann bei mir irgendwann auf, aber ich denke, wir haben uns ganz sauber gehalten. Die Atmosphäre war großartig, es hat es definitiv leichter gemacht, dass wieder Zuschauer da waren. Er ist schon schwer, es geht berghoch, es tut weh. Viel mehr besonderes kann ich nicht erkennen. Ich bin nicht so der Hitzefreund. Dadurch, dass ich viel muskuläre Masse habe, überhitze ich schnell und ich war heute den ganzen Tag nur am trinken und Eis in den Nacken schmeißen, um zu überleben. Rigo ist jetzt Zweiter im Gesamtklassement, das ist perfekt, das war der Plan für heute. Was will man mehr.

Simon Geschke (Cofidis, Etappenplatz 50): Die Etappe war schon sehr schwer, aber die Stimmung am Ventoux war so gut, dass zwei Mal Ventoux auch nicht geschadet hat. Es war letztlich nicht anders als andere Bergetappen. Das erste Mal ging vom Tempo her, das zweite Mal ging unten rein die Post ab und da war ich dann nicht mehr mit dabei. Ich habe schon mehr Fans hier erlebt, aber dadurch, dass wir jetzt über ein Jahr fast ohne Zuschauer gefahren sind, war es heute schon mal ziemlich cool. Mit der Gruppe hat es nicht geklappt, da gehört auch etwas Glück dazu. Wenn Leute wie Alaphilippe in die Gruppe gehen wollen, dann wird es für alle anderen besonders schwer. Vielleicht wollte ich mit meiner ersten Attacke es zu viel, habe mir da vielleicht schon einen in den Schuh gefahren. Anfängerfehler – mehr oder weniger. Kann aber auch mal klappen, dass man 30 Sekunden Vorsprung hat, dann kommen noch sechs oder sieben Mann und dann ist hinten Stillstand. Aber es kommen ja noch ein paar Etappen.

Nairo Quintana (Arkéa - Samsic, Bergtrikot): “Die Attacke zu Beginn der Etappe mit Julian Alaphilippe war echt anstrengend. Ich wollte meine direkten Konkurrenten im Kampf um das Bergtrikot unter Kontrolle halten, darum bin ich nach vorne gegangen in der Hoffnung, dass andere Fahrer mir an dem Anstieg folgen würden. Aber das ist nicht passiert. Und dann hat sich die Spitzengruppe nach der Sprintwertung gebildet, aber da konnte ich nicht mitgehen. Vorne war eine wichtige Gruppe, darum hat Ineos das Rennen kontrolliert. Da habe ich lieber meine Kraft für die nächsten Tage aufgespart. Mir geht es gut, es kommen bestimmt noch Tage, an denen ich ausreißen kann. Die Hitze macht mir nichts aus, daran bin ich gewöhnt.“

Mark Cavendish (Deceuninck - Quick-Step, Punktetrikot): “Wir wussten schon, dass wir die heutige Etappe wie am Sonntag nahe am Zeitlimit beenden würden. Deshalb mussten wir den ganzen Tag konzentriert bleiben. Alle in der Mannschaft haben mir geholfen, die Anstiege hoch und wieder runter zu kommen. Ich habe schon mehrfach an der Tour de France teilgenommen, aber ich bin sicher, das ist die schwerste. Ich habe mit Christian Prudhomme am Vorabend der Tour gesprochen und ihm gesagt, wie sehr ich dieses Rennen liebe. Ich kann nur sagen: Ich steige nicht aus. Ich werde so lange weitermachen, wie ich kann. Mal schauen, wie es morgen läuft. Dass ich schon ein paar Mal gewonnen habe, bedeutet nicht, dass ich das so einfach wiederholen kann."

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