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21.05.2021 | (rsn) - 16 Mal landete Giacomo Nizzolo (Qhubeka - Assos) schon unter den Top 3 einer Giro-Etappe, doch ausschließlich auf den Plätzen zwei oder drei. 2016 überquerte der Italiener zwar einmal als Erster die Ziellinie, nämlich auf der Schlussetappe des 99. Giro d'Italia in Turin. Wegen einer Welle gegenüber Sascha Modolo wurde er auf den zwölften Platz zurückgestuft. Nun endlich, acht Jahre nach seinem ersten zweiten Rang, landete der Europameiste endlich seinen Debüt- Sieg.
"Jetzt schließt sich endlich ein Kreis für mich. In der Vergangenheit war ich oft nahe dran", freute sich der 32-Jährige in Verona. In einem langen Spurt fing er den 700 Meter vor dem Ziel noch ausgerissenen Landsmann Edoardo Affini (Jumbo – Visma) noch ab, als einziger der Sprintergarde übrigens. "Ich war früh im Wind, aber die Beine waren gut und es hat zum Glück funktioniert", fügte Nizzolo an.
Zeitfahrspezialist Affini, der den Leadout von Dylan Groenewegen anführen wollte, aber plötzlich niemanden mehr an seinem Hinterrad hatte, versuchte den Coup seines Lebens zu landen, wurde aber auf den letzten 20 Metern noch vom heranfliegenden Nizzolo überholt. "Er war der Referenzpunkt für meinen Sprint. Ich habe versucht ihn einzuholen und es hat geklappt", erklärte der Qhubeka-Sprinter, der im Ziel von allen seinen Teamkollegen geherzt wurde.
"Es war ein großes Ziel, hier einen Sprint zu gewinnen", erklärte Stundenweltrekordler Victor Campenaerts. Mit Domenico Pozzovivo verlor die Mannschaft aus Südafrika schon früh ihren Klassementfahrer nach einem Sturz und konzentrierte sich seitdem auf Tagessiege. "Wir wollten unbedingt eine Etappe gewinnen, jetzt haben wir schon zwei", erinnerte der Belgier auch an den sensationellen Sieg des Schweizers Mauro Schmid auf der Schotter-Etappe vor zwei Tagen.
Scherzhafte Tagesprognose: Platz zwei
Am Morgen der 13. Etappe hatte Nizzolo in Ravenna noch gescherzt, beantwortete die Frage nach dem Tagesziel mit dem zweiten Platz. "Ich habe gedacht, wenn ich das so sage, dann klappt es mit dem Sieg", strahlte der Italiener, der die wohl letzte Chance bei diesem Giro nutzte und den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere ausgelassen feierte.
Zwar gewann der Mailänder im letzten Jahr das Straßenrennen der Europameisterschaften und wurde schon zweimal Italienischer Meister, bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt konnte er aber noch nicht anschreiben. "In der Vergangenheit war ich oft nah dran, aber immer hat etwas gefehlt, ich habe einen kleinen Fehler gemacht, die anderen waren einfach schneller", erläuterte Nizzolo.
Doch auf den 198 Kilometern von Ravenna nach Verona wollte er keinen Fehler machen. So spannte er seine Helfer auf den letzten Kilometern ganz vorne ein: "Sie haben die ganze Zeit an mich geglaubt und versucht, mich in eine gute Position zu bringen. Im Sprint habe ich dann darauf konzentriert, nirgends eingebaut zu werden." Vor allem wollte der spätere Sieger vermeiden, in mögliche Konflikte involviert zu werden.
Es klappt auch ohne Anfahrer
Denn der Stachel von 2016, als ihm der Sieg in Turin aberkannt wurde, saß offensichtlich immer noch tief. Damals drückte er Modolo fast in die Bande und wurde nach dem Jubel noch deklassiert. Wohl auch deshalb lancierte Nizzolo seinen Sprint sehr früh.
Im Finale fehlte ihm dann ein entscheidender Mann, denn laut Teamkollege Campenaerts rutschte Max Walscheid, dem finalen Anfahrer im Sprinterzug von Qhubeka Assos, am letzten Kreisverkehr die Kette vom Blatt - somit war der Deutsche nicht mehr verfügbar. Doch dies hinderte Nizzolo nicht am Sieg und die verfrühte Sprinteröffnung war dann entscheidend, damit er noch den herausgefahrenen Affini abfangen konnte.
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