DSM kämpft beim Giro wieder ums Podium

Denz, Arndt und Kanter ordnen alles einem Ziel unter

Von Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Denz, Arndt und Kanter ordnen alles einem Ziel unter"
Jai Hindley (l.) und Nikias Arndt bei der Teampräsentation des Giro 2021 in Turin | Foto: Cor Vos

06.05.2021  |  (rsn) - Nach einem bärenstarken Giro d'Italia 2020 ohne Happy End startet das mit deutscher Lizenz fahrende Team DSM am Samstag guten Mutes in die 104. Italien-Rundfahrt. radsport-news.com erreichte die deutschen Teammitglieder Nico Denz, Nikias Arndt und Max Kanter telefonisch im Mannschaftshotel, das eine halbe Stunde vom Turiner Flughafen entfernt liegt.

Denz freut sich auf seinen vierten Giro d'Italia hintereinander, obwohl er das Drama vom letzten Herbst mit sich trägt, als sein Kapitän Jay Hindley am letzten Tag noch das Rosa Trikot verlor. Aus dieser Niederlage saugt der Waldshuter mehr allerdings mehr Kraft als Trauer.

"Natürlich waren wir in diesem Moment schon niedergeschlagen, weil wir ja gehofft hatten, ganz oben zu stehen", gestand der 27-Jährige im Telefongespräch mit radsport-news.com, um dann gelöst fortzufahren: "Wenn man uns damals aber vor dem Giro gesagt hätte, wir werden Zweiter und Dritter, gewinnen eine Etappe und holen so viele Top-Ten-Platzierungen, hätten wir das sofort eingepackt und mitgenommen. Wir haben so viele tolle Erinnerungen, die mit diesem Rennen verknüpft sind. Von daher überwiegt die Zufriedenheit und der Stolz, anstatt irgendwelcher Enttäuschungen."

Denz hätte nichts dagegen, wenn der Giro wieder so für sein Team DSM ausgehen würde. "Ich persönlich würde das auch wieder so mitnehmen, ja! Podium ist immer schön. Wir reden hier ja nicht von einem Rennen rund um den Kirchturm, sondern vom Giro d'Italia. Da ist es nicht einfach, ganz vorne reinzufahren", fügte er an.

Denz der Diener dreier Herren

Damit das wieder klappt, wird sich Denz wie gewohnt als Helfer mächtig ins Zeug legen. Dabei ist er im Prinzip Diener zweier beziehungsweise dreier Herren. Er muss seine Kapitäne  Hindley und Romain Bardet unterstützen, die um das Podium der Italien-Rundfahrt kämpfen wollen und helfen, Sprinter Max Kanter in Position zu bringen. "Wir versuchen, auf allen Etappen erfolgreich zu sein. Dabei versuchen wir alle einzubinden. Ich bin schon flexibel einsetzbar", sagte Denz, der eigene Ambitionen ganz weit hintenanstellt, obwohl er als Zweiter (2018) und Sechster (2020) einem Etappensieg schon ganz nah war.

Sogar einen Giro-Tagesabschnitt gewinnen konnte sein Teamkollege Nikias Arndt im Jahr 2016. "Das war dort, wo wir nun wieder beginnen", erzählte der Sprinter im Gespräch mit radsport-news.com und man merkte, wie gerne er sich an diesen Tag erinnert. Doch auch der Buchholzer stellt sich als Road Captain mit Haut und Haar in den Dienst seines Teams. Das bedeutet auch, dass er und Denz am Sonntag dafür sorgen wollen, dass Kanter um den Tagessieg mitkämpfen kann.

Mit zwei dritten Plätzen stürmte der 23-Jährige bei der letzten Vuelta in den erweiterten Kreis der Weltelite. "Ich will weiter Erfahrungen sammeln, aber auch an die guten Resultate bei der Vuelta anknüpfen", blieb der Cottbuser vor seinem Giro-Debüt aber bescheiden. Kanter: "Ich will zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe, aber Druck möchte ich mir nicht aufbauen. Wenn man einen Mittelweg findet, kommt man weiter."

Dabei besteht er nicht auf die Vollversorgung seiner Mannschaft. "Wir werden das Team nicht in zwei Gruppen (für Sprint und Klassement, d. Red.) aufteilen. Wir werden immer ein Auge darauf haben, dass wir keine Zeit verlieren", will er mithelfen, dass wieder mindestens ein DSM-Profi am Ende auf dem Podium steht. Diesmal vielleicht sogar ganz oben?

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.06.2021Buchmann startet bei der Tour von allen Fesseln befreit

(rsn) - Ursprünglich war Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) nicht für die diesjährige Tour de France vorgesehen. Doch nach seinem schweren Sturz und dem dadurch erzwungenen Ausscheiden beim Giro

31.05.2021Almeida: Sechster statt Vierter, aber trotzdem besser als 2020

(rsn) - Die Platzziffer am Ende des 104. Giro d'Italia war schlechter, als bei der 103. Auflage des Rennens, doch die Leistung von Joao Almeida (Deceuninck – Quick-Step) durfte man in den vergangene

31.05.2021Rosa nimmt Bernal endlich die große Last von Gelb

(rsn) – Der Sonntagnachmittag in Mailand war emotional für Egan Bernal. Am Ende des 30 Kilometer langen Abschlusszeitfahrens richtete er sich auf, breitete die Arme aus und rollte erleichtert über

31.05.2021White: Yates´ Tour-Teilnahme ist “höchst wahrscheinlich“

(rsn) – Schlecht war das Ergebnis von Simon Yates (BikeExchange) beim 104. Giro d´Italia nicht: Rang drei in der Gesamtwertung, er stand auf dem Podest. Und doch war es nicht das, wofür er vor dre

31.05.2021Walscheid: “Bin super zufrieden mit den drei Wochen“

(rsn) – Mit gleich drei Etappensiegen durch Mauro Schmid, Giacomo Nizzolo und Victor Campenaerts war Qhubeka Assos eine der Überraschungsmannschaften beim Giro d`Italia. Nur Ineos Grenadiers hatte

30.05.2021Sturz kostet Cavagna möglichen Sieg in Mailand

(rsn) - Rémi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) hätte das Abschlusszeitfahren des 104. Giro d'Italia in Mailand gewinnen können. Zumindest wäre es äußerst knapp zwischen ihm und dem vorher per De

30.05.2021Video: Bernals letzte Meter auf dem Weg zum Giro-Sieg

(rsn) - Mit dem Tagessieg vor dem Mailänder Dom hatte Egan Bernal (Ineos Grenadiers) erwartungsgemäß nichts mehr zu tun. Doch der Kolumbianer hat im Abschlusszeitfahren des 104. Giro d´Italia das

30.05.2021Ganna gewinnt Zeitfahren trotz Platten vor gestürztem Cavagna

(rsn) - Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das abschließende Zeitfahren des Giro d’Italia in Mailand für sich entschieden. Der Italiener gewann nach 30,3 Kilometern vor Rémi Cavagna (Deceuninck

30.05.2021Bernal feiert Gesamtsieg, Ganna gewinnt Abschlusszeitfahren

(rsn) - Egan Bernal (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag des 104. Giro d`Italia sein Rosa Trikot nicht mehr abnehmen lassen und sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtsieg der Italien-

30.05.2021Die Renneinsätze der deutschsprachigen Fahrer

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

30.05.2021Bernal: “Nur mein Name auf der Giro-Trophäe zählt“

(rsn) – Erstmals ging Egan Bernal (Ineos Grenadiers) als Leader in die Schlusswoche einer der drei großen Landesrundfahrten. Nach 20 der 21 Etappen des Giro d’Italia hat er mit 1:59 Minuten auf d

30.05.2021Caruso war für Bardet Hilfe und Problem zugleich

(rsn) – Falls im abschließenden Zeitfahren keine Sensation passiert, wird das deutsche Team DSM den 104. Giro d’Italia ohne Tageserfolg verlassen. Nach einer schwierigen ersten Woche präsentier

Weitere Radsportnachrichten

01.04.2025Red Bull verzichtet bei Dwars door Vlaanderen auf Lazkano

(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

01.04.2025CIC-Mont Ventoux muss wie bereits im Vorjahr abgesagt werden

(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont

01.04.2025Buchmann liegt im Plan, aber zur Topform fehlt noch ein Stück

(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K

31.03.2025Tudor auch zum Giro, Q36.5 gibt sein Grand-Tour-Debüt

(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Dwars door Vlaanderen (1.UWT, BEL)
  • Radrennen Männer

  • Paris - Camembert (1.1, FRA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)