Martens´ Ardennen-Tagebuch

Deceuninck und Ineos werden das Rennen früh eröffnen

Von Paul Martens

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Paul Martens (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos

24.04.2021  |  (rsn) - Zweieinhalb Ruhetage liegen hinter uns. Gestern haben wir uns noch einmal die letzten 80 Kilometer der Strecke von Lüttich-Bastogne-Lüttich angeschaut, so wie fast alle Teams. Ich kenne die Gegend hier von meinen Trainingsfahrten ja sehr gut.

Am Streckenplan hat sich kaum etwas geändert, außer der letzten Steigung vor der Redoute (Cote de Desnie) - die ist natürlich auch nochmal ein bisschen schwerer als die vorherige (Col du Maquisard). Einerseits wird so die Abfahrt zur Redoute weniger gefährlich, was ich natürlich begrüße. Andererseits kommt Fahrern wie mir natürlich eine schwerere Strecke nicht gerade entgegen. Insgesamt begrüße ich aber die Veränderungen, da durch den steileren Anstieg weniger Druck in der folgenden Abfahrt entsteht, in der Geschwindigkeiten von 80 km/h erreicht wurden. Vor einigen Jahren lang ich nämlich bei einem Sturz hier auch mal auf dem Asphalt.

Das Wetter ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren angenehmer, auch wenn es kalt sein wird. Allerdings wird der Wind morgen eine Rolle spielen. Gerade der Hinweg nach Bastogne ist größtenteils “offen“ und das könnte bedeuten, dass Fahrer auf der Windkante Energie vergeuden müssen, um in Position zu bleiben. Deshalb könnten manche Helfer dann im Finale nicht mehr dabei sein.

Auch deshalb erwarte ich, dass morgen das Finale früher eröffnet wird. Wenn im vergangenen Jahr Alaphilippe in der Abfahrt der Cote de Wanne nicht gestürzt wäre, dann hätte Quick-Step da schon durchgezogen und das Rennen schon vor der Redoute eröffnet. Und das ist ein Szenario, das ich morgen erwarte, gerade wenn ich sehe, mit welchen Teams Deceuninck - Quick-Step und Ineos Grenadiers starten. Da sollte es mich wundern, wenn die langen warten würden. Das wäre nämlich eine Verschwendung von Ressourcen.

Bei uns ist alles auf Primoz Roglic ausgerichtet. Er hat Bock auf das Rennen und hat sich die Strecke heute nochmal angeschaut. Er überlässt nichts dem Zufall. An uns liegt es dann, ihn so lange wie möglich zu unterstützen, damit er nicht unnötig Energie verschwendet. Primoz wird im Finale dabei sein und dann schauen wir, was dabei herauskommt.

Bis morgen
Euer Paul

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