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23.02.2021 | (rsn) - Mit seinem ersten Saisonsieg ist Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) am Jebel Hafeet im Duell gegen Adam Yates (Ineos Grenadiers) mit 2:1 in Führung gegangenen. Nachdem die beiden bei der letztjährigen Austragung je eine Etappe mit Ankunft an dem 1.025 Meter hohen Berg gewonnen hatten, entschied der Tour-de-France-Gewinner die Königsetappe der 3. UAE Tour im Duell gegen den Titelverteidiger für sich und baute seine Führung im Gesamtklassement vielleicht schon vorentscheidend aus.
Nach 162 Kilometern von Al Ain zur ersten von zwei Bergankünften dieser Rundfahrt zog Pogacar kurz vor der letzten Kurve des knapp elf Kilometer langen Schlussanstiegs an Yates vorbei und hielt den Briten bis zum Ziel auf Distanz.
“Wir wollten den Sieg und haben ihn bekommen. Es war ein sehr harter Tag und stressig, weil es wieder eine kleine Möglichkeit für Windstaffeln gab. Aber das Team hat einen super Job gemacht und wir die ganze Zeit auf den richtigen Positionen geblieben. Die Jungs brachten mich zum letzten Anstieg und gaben dann ein wirklich gutes Tempo vor. Ich musste nur auf Angriffe reagieren. Das war superschwer, aber ich bin sehr glücklich, gewonnen zu haben", sagte Pogacar im Siegerinterview. “Ich kannte das Finale und wusste, was ich tun musste. Ich habe früh angegriffen, weil es in den beiden letzten Kurven schwierig ist, den Führenden zu überholen. Es war also ein Vorteil, zuerst den Sprint zu starten“, erläuterte er seine Erfolgstaktik.
Im Sprint der ersten kleinen Verfolgergruppe holte sich der Kolumbianische Meister Sergio Higuita (EF Education - Nippo) 48 Sekunden hinter den beiden Tagesbesten den dritten Platz vor dem Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe). Eine überraschend starke Vorstellung bot DSM-Profi Florian Stork, der mit nur 54 Sekunden Rückstand Siebter wurde und damit zweitbester deutscher Profi war.
Im Gesamtklassement baute Pogacar seine Führung gegenüber dem neuen Gesamtzweiten Yates auf 43 Sekunden aus. Der Ineos-Neuzugang verdrängte den Portugiesen Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step / +1:03), der zeitgleich mit Buchmann Sechster am Jebel Hafeet geworden war, auf den dritten Rang.
Trotz der vergleichsweisen großen Abstände im Klassement wollte der Träger des Roten Trikots, der auch die Punkte- und die Nachwuchswertung anführt, noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen. "Das Rennen ist noch nicht gewonnen. Wir haben noch vier Etappen. Mit Windstaffeln und einem weiteren Anstieg (zum Jebel Jais, 5. Etappe) kann alles passieren. Es wird ein harter Kampf bis zum Ende“, prognostizierte Pogacar, der im vergangenen Jahr hinter Yates Zweiter der UAE Tour geworden war.
So lief das Rennen:
Schon kurz nach dem Start der Königsetappe machten sich der Franzose Tony Gallopin (AG2R Citroën) und der Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) auf und davon und erhielten vom Feld einen Maximalvorsprung von rund 6:30 Minuten. Auf der Runde um Al Ain herum kam es zu einigen Windkantenattacken von Teams wie Ineos Grenadiers und Bora - hansgrohe, die aber allesamt erfolglos blieben, da der Wind nicht stark genug war, um das Feld zerteilen zu können.
Rund 40 Kilometer vor dem Ziel versuchten es Almeidas Helfer von Deceuninck - Quick-Step auf den breiten Autobahnen nochmals, allerdings ebenso vergeblich. Vom insgesamt kontrollierten Tempo profitierten die beiden Ausreißer, die bis zu den letzten 30 Kilometern immerhin noch mehr als drei Minuten an Vorsprung behaupten konnten.
Den Fuß des rund elf Kilometer langen und im Schnitt 5,4 Prozent steilen Schlussanstiegs erreichten Gallopin und De Gendt rund eine Minute vor dem Feld, in dem die Teams der Favoriten das Tempo deutlich angezogen hatten, um die Kapitäne in die bestmögliche Position zu bringen. Während De Gendt angesichts des jagenden Feldes die Beine hochnahm, zog Gallopin weiter durch.
Da aber UAE Emirates das Tempo weiter forcierte, wurde auch der 32-Jährige schon gut acht Kilometer vor dem Ziel eingefangen. Zudem fielen stark eingeschätzte Fahrer wie Alexej Lutsenko (Astana - Premier Tech) oder Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) überraschend früh aus dem sich schnell ausdünnenden Feld heraus. Gleiches galt für Chris Froome (Israel Start-Up Nation), was aber zu erwarten gewesen war.
Auf den letzten sechs Kilometern löste Ineos Grenadiers das heimische UEA-Team an der Spitze ab, wodurch sich die Spitzengruppe auf nur noch rund 20 Fahrer verkleinerte. Sepp Kuss (Jumbo - Visma) eröffnete mit einer ersten Attacke rund fünf Kilometer vor dem Ziel das Finale. Mit einem zweiten entschlossenen Antritt initiierte der US-Amerikaner gemeinsam mit Titelverteidiger Yates und Pogacar ein Führungstrio, aus dem er aber zurückfiel, als Yates 3,5 Kilometer vor dem Ziel den Konter setzte.
Auf den letzten Kilometern baute das neue Spitzenduo seinen Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe um Almeida auf rund 40 Sekunden aus, auch deshalb, weil beide daran interessiert waren, Boden gegenüber dem bisherigen Gesamtzweiten gutzumachen. Als es schließlich um den Tagessieg ging, trat Pogacar schon rund 500 Meter vor dem Ziel an, wohl wissend, dass es angesichts der beiden Kurven Yates auf den letzten Metern fast unmöglich sein würde, noch an ihm vorbeizuziehen. Der Ineos-Kapitän klemmte sich zwar an das Hinterrad seines Konkurrenten, schaffte es aber tatsächlich nicht mehr, den Konter zu setzen und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen.
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