Anzeige
Anzeige
Anzeige

Oder: Paket bei Steady buchen

WorldTeam-Vorstellungen 2021

Bora - hansgrohe: Erfolgsgaranten für jedes Terrain

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bora - hansgrohe: Erfolgsgaranten für jedes Terrain"
Bora - hansgrohe | Foto: twitter.com/BORAGmbH / Anja Prestel

28.01.2021  |  (rsn) - Nach einer ansprechenden, aber nicht überragenden Saison will Bora - hansgrohe wieder voll durchstarten und plant den Angriff auf die Spitze der Weltrangliste. Dafür sollen neben den Erfolgsgaranten der vergangenen Jahre auch die beiden Neuzugänge Nils Politt und Wilco Kelderman beitragen.

Rückblick 2020: Grand-Tour-Etappensiege durch Lennard Kämna (Tour), Peter Sagan (Giro) und Pascal Ackermann (Vuelta /2)  sowie der Triumph von Maximilian Schachmann bei Paris – Nizza waren die größten Erfolge des Rennstalls aus Raubling.

Von den insgesamt 21 Siegen wurden vier weitere bei WorldTour-Rennen eingefahren. Ackermann gewann zum Saisonstart den Auftakt der UAE Tour und holte zwei Etappen bei Tirreno – Adriatico, dazu feierte Lennard Kämna beim Criterium du Dauphiné einen Etappensieg. Bei der Tour de France dagegen blieb der noch an den Folgen seines Dauphiné-Sturzes leidende Vorjahresvierte Emanuel Buchmann deutlich hinter den Erwartungen zurück. Außerdem zog Peter Sagan im Kampf um sein achtes Grünes Trikot gegen den ehemaligen Teamkollegen Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step) den Kürzeren. 

Anzeige

Auch bei Ackermann lief es trotz seiner acht Saisonsiege nicht immer rund. Zwischenzeitlich klemmte es m Sprintzug und auch das Timing des Pfälzers passte vor allem im Sommer nicht immer. Bei den großen Klassikern konnte nur Schachmann mit seinem dritten Platz bei der Strade Bianche aufs Podium fahren. Im Ranking der WorldTeams reichte es so zu Rang sechs.

Kommen: Nils Politt (Israel Start-Up Nation), Wilco Kelderman (Sunweb), Giovanni Aleotti (Friuli ASD), Jordi Meeus (SEG Racing), Frederik Wandahl (ColoQuick), Matthew Walls (U23), Anton Palzer, Ben Zwiehoff (beide Amateure)

Gehen: Rafal Majka (UAE Team Emirates), Gregor Mühlberger (Movistar), Jempy Drucker (Cofidis), Oscar Gatto, Pawel Poljanski (beide Karriereende), Jay McCarthy (Ziel unbekannt)

Bleiben: Pascal Ackermann, Erik Baska, Cesare Benedetti, Maciej Bodnar, Emanuel Buchmann, Marcus Burghardt, Matteo Fabbro, Patrick Gamper, Felix Großschartner, Lennard Kämna, Patrick Konrad, Martin Laas, Daniel Oss, Lukas Pöstlberger, Peter Sagan, Juray Sagan, Maximilian Schachmann, Ide Schelling, Andreas Schillinger, Michael Schwarzmann, Rüdiger Selig.

Das Aufgebot von Bora - hansgrohe

Analyse: Trotz der Abgänge von Rafal Majka und Gregor Mühlberger ist die Mannschaft von Manager Ralph Denk auf dem Papier sogar noch stärker geworden. Der Giro-Dritte Wilco Kelderman ist wohl mehr als ein adäquater Ersatz für den Kletterspezialisten Majka. Mit Nils Politt wird das Team in den Klassikern und den Zeitfahren stärker. So werden bei den Kopfsteinpflasterrennen auch der Verlust von Jempy Drucker und Oscar Gatto zu verkraften sein. 

Gespannt sein darf man auf die bisher unbekannten Deutschen Anton Palzer und Ben Zwiehoff, die aus dem Skibergsteigen (Palzer) und dem Mountainbike zum Straßenradsport wechseln und die zumindest mit ihren Trainingswerten bereits jetzt überzeugen. Mit Jordi Meeus hat Denk zudem einen talentierten Sprinter an Bord geholt, der hinter Ackermann und Sagan in den Massensprints die dritte Option sein dürfte. Von den weiteren Neuzugängen konnte vor allem der Italienische U23-Meister Giovanni Aleotti mit seinem vierten Platz beim U23-Giro überzeugen. Ob er schon als wichtiger Berghelfer beim Giro für Buchmann agieren kann, ist aber zu bezweifeln.

Im Gegensatz zu 2020 wird sich Sagan wieder auf die Klassiker konzentrieren und dabei mit Politt ein starkes, schwer auszurechnendes Duo bilden. Allerdings lief es beim Kölner im vergangenen Jahr ähnlich wie bei Sagan nicht unbedingt nach Wunsch. Der Tapetenwechsel dürfte sich also positiv auf Politts Leistungen auswirken. Auch von Schachmann und Kämna sind weitere Verbesserungen zu erwarten. Ähnliches gilt für den italienischen Kletterspezialisten Matteo Fabbro, der zu den Talenten im Team zählt.

Mehr denn je kann Bora – hansgrohe auf sämtlichen Terrains Erfolgsggaranten vorweisen: Ackermann in den Sprints, Sagan und Politt bei den Pflasterklassikern, Schachmann und Kämna bei den einwöchigen Rundfahrten und topographisch schweren Eintagesrennen sowie Buchmann und Kelderman für die großen Landesrundfahrten.

Zumindest im ersten Teil der Saison könnte sich der schlimme Trainingsunfall vom Garadsee negativ auswirken, bei dem sich Kelderman, Rüdiger Selig und Andreas Schillinger schwer verletzten. Ackermann fehlen bis auf Weiteres zwei wichtige Männer in seinem Zug, der für die Tour als Kapitän eingeplante Kelderman hat zwar noch etwas Zeit bis zu seinem Saisonhöhepunkt, aber im Frühjahr werden vom Niederländer keine Großtaten zu erwarten sein.

Prognose: Die Mannschaft wurde in der Spitze sinnvoll verstärkt, die Leistungsträger sind allesamt im besten Alter oder haben ihre besten Jahre sogar noch vor sich. Sollte Bora - hansgrohe von Verletzungsproblemen verschont bleiben, so könnte das Team tatsächlich zur Nummer 1 der Weltrangliste aufsteigen.

Eine spannende Frage ist, ob sich die Grand-Tour-Pläne auszahlen werden. Fahren Buchmann beim Giro-Debüt und Ackermann bei seiner ersten Tour Erfolge ein, so könnte es für Bora - hansgrohe ein großes Jahr werden. Sollte Sagan in seinem letzten Vertragsjahr an seine früheren Leistungen anknüpfen können, denn dann sind durchaus ein achtes Grünes Trikot und ein weiterer Sieg in einem der Monumente drin - auch wenn die Konkurrenz speziell bei den Klassikern von Jahr zu Jahr größer wird.

Ihren Teil zur Bora-Bilanz beitragen können auch wieder Patrick Konrad (Achter des Giro 2020) und Felix Großschartner (Neunter der Vuelta), sollten die beiden Österreicher in den großen Rundfahrten freie Fahrt bekommen.

Die Teamleitung steht aber auch vor der schweren Aufgabe, aus einer Vielzahl von Weltklasseprofis die passende Auswahl speziell für die großen Rundfahrten zusammenstellen. In der Vergangenheit ist das Denk und seinem bewährten Sportdirektor Enrico Poitschke meist sehr gut gelungen. Allerdings war auch die Qual der Wahl wohl noch nie so groß wie in diesem Jahr.

Eckdaten:
Land: Deutschland
Hauptsponsor: Bora, hansgrohe
Branche: Dunstabzüge und Kochfelder, Wasserhähne und Armaturen
Manager: Ralph Denk
Radausrüster: Specialized 
Gruppe: Shimano
Laufräder: Roval
Reifen: Specialized
Teamranking 2020: 6.
Fahrer im Aufgebot: 29 
Durchschnittsalter: 27,2

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.02.2021UAE Team Emirates: Selbst im Sieg noch unterschätzt

(rsn) - Der Tour de France-Sieg von Tadej Pogacar war die verfrühte Krönung eines Teams, das eigentlich gerade erst im Begriff ist, die Radsport-Welt zu erobern. Denn auch wenn alle Experten Recht h

17.02.2021Trek - Segafredo: Fast alles bleibt beim Alten

(rsn) - Nachdem Manager Luca Guercilena seinen Kader zur Saison 2020 ordentlich durcheinandergewirbelt hatte, hielt sich der Italiener diesmal auf dem Transfermarkt zurück. Die vier Abgänge wurden d

16.02.2021Jumbo - Visma: Geschwächt, aber noch immer bärenstark

(rsn) - Im ersten Corona-Jahr hat der niederländische Rennstall nicht nur Ineos Grenadiers als dominierendes Rundfahrt-Team abgelöst, sondern auch Deceuninck - Quick-Step von der Spitze der Weltrang

15.02.2021Team Qhubeka Assos: Die Hoffnungen ruhen auf Nizzolo

(rsn) - Bis zum Saisonende 2020 stand ein dickes Fragezeichen hinter dem Fortbestand der Mannschaft von Manager Douglas Ryder. Erst auf den letzten Drücker konnte mit dem Schweizer Radsport-Bekleidu

12.02.2021Team DSM: Wandlungsfähigkeit als Markenzeichen

(rsn) - Kaum ein anderes Team aus der WorldTour hat sich in den vergangenen Jahren von derart vielen Weltklassefahrern verabschiedet wie der Rennstall von Manager Iwan Spekenbrink. Von Marcel Kittel �

11.02.2021Team BikeExchange: Die Hoffnungen ruhen auf Rückkehrer Matthews

(rsn) - Bisher unter dem Namen Mitchelton - Scott aktiv, fährt die australische Equipe, die seit dem Sommer 2020 von Brent Copeland geführt wird, in dieser Saison unter dem Namen BikeExchange. Pers

10.02.2021Movistar: Darf Valverde am Jahresende endlich aufhören?

(rsn) - Darf Alejandro Valverde Ende 2021 mit dann 41 Jahren endlich seine Karriere beenden? Diese Frage müssen seine jungen Teamkollegen in dieser Saison mit ihren eigenen Leistungen beantworten. De

09.02.2021Lotto Soudal: Tausche Alt gegen Jung

(rsn) - Auch im vergangenen Jahr war Lotto Soudal mit deutlichem Abstand hinter Deceuninck - Quick-Step nur das zweitbeste der beiden belgischen WorldTeams. Die nur zwölf Saisonsiege hatten es aber f

08.02.2021Intermarché - Wanty Gobert: Neulinge im Übergangsjahr

(rsn) - Im 13. Jahr ihres Bestehens hat die belgische Mannschaft des Sportdirektoren-Urgesteins Hilaire Van der Schueren den Schritt in die WorldTour geschafft: Das Team, das zuletzt als Circus - Want

05.02.2021Israel Start-Up Nation: Alles steht und fällt mit Froome

(rsn) - Nach erfolgreichen Giro- und Vuelta Auftritten will die Israel Start-Up Nation in ihrer zweiten WorldTour-Saison nun auch bei der Tour de France um Siege kämpfen. Für die Gesamtwertung wurde

04.02.2021Ineos Grenadiers: Zurück zur alten Grand-Tour-Dominanz?

(rsn) - In der Corona-Saison büßte Ineos Grenadiers zwar seine langjährige Dominanz bei der Tour de France ein. Dennoch hatte die erfolgsverwöhnte Startruppe auch 2020 bei einer Grand Tour wieder

03.02.2021Groupama - FDJ: Nur an kleinen Stellschrauben gedreht

(rsn) - In der Planung für die Saison 2021 bewegte Teamchef Marc Madiot bei Groupama - FDJ nur wenige Stellschrauben. Nachdem er die Verträge all seiner Leistungsträger langfristig verlängert hat

Weitere Radsportnachrichten

01.04.2025Pedersen auch bei der Ronde-Generalprobe nicht zu stoppen?

(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv

01.04.2025CIC-Mont Ventoux muss wie bereits im Vorjahr abgesagt werden

(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont

01.04.2025Buchmann liegt im Plan, aber zur Topform fehlt noch ein Stück

(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K

31.03.2025Tudor auch zum Giro, Q36.5 gibt sein Grand-Tour-Debüt

(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon

31.03.2025“Großvater“ Kristoff landete fast nochmal auf dem Podium

(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e

31.03.2025Jakobsen muss unters Messer und steht vor langer Zwangspause

(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit

31.03.2025Tudor, TotalEnergies und Uno-X bekommen die Tour-Wildcards 2025

(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge

31.03.2025Wiebes‘ unglaubliche Statistiken: Die Zahlen hinter der “100“

(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt

31.03.2025UCI bestätigt Erweiterung der Grand-Tour-Pelotons auf 23 Teams

(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung

31.03.2025Kool schafft bei Gent-Wevelgem den Befreiungsschlag

(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-

31.03.2025Keßler holt dritten Platz auf Schlussetappe der Olympia´s Tour

(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech

31.03.2025Kooij erleidet Schlüsselbeinbruch bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi

Anzeige
RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine
Anzeige