“Die perfekte Debüt-Strecke für mich“

Ackermanns Ziel ist die Tour, auch wenn das Versprechen bröckelt

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ackermanns Ziel ist die Tour, auch wenn das Versprechen bröckelt"
Pascal Ackermann im neuen Trikot von Bora - hansgrohe für 2021. | Foto: Bora - hansgrohe / Christof Kreutzer

12.01.2021  |  (rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) will in diesem Jahr zwei große Debüts feiern: Im März soll der Pfälzer erstmals in seiner Karriere Mailand-Sanremo bestreiten, und Ende Juni will er dann endlich bei der Tour de France am Start stehen. Und auch wenn Teamchef Ralph Denk im Bezug auf das berühmte 'Tour-Start-Versprechen' am Sonntag beim virtuellen Medientermin seines Rennstalls etwas zurückruderte, so scheint alles darauf hinauszulaufen, dass 'Ackes' seinen ersten Grand Depart in der Bretagne auch wirklich bekommt.

"Die Tour ist mein großes Ziel und mein großer Traum. Dort will ich am Start stehen. Aber natürlich muss auch die Form stimmen", sagte Ackermann am Sonntag selbst und betonte etwas später mit Blick auf die zahlreichen flacheren Etappen, die Rede ist von bis zu acht möglichen Sprintankünften: "Ich würde sagen, dass es für meinen Einstieg die perfekte Tour wäre - auch mit den ganzen Windkantenetappen am Anfang, und selbst wenn es dann etwas bergiger wird, fahre ich ja inzwischen auch die hügeligeren Etappen gerne."

Die Krux bei Bora - hansgrohe bleibt, dass man mit Ackermann als Sprinter, Peter Sagan als sprintendem Allrounder und dann noch starken Kletterern wie Lennard Kämna und Wilco Kelderman viele Interessen unter einen Hut bekommen will. Auch wenn die Umorientierung von Emanuel Buchmann und seinen Podiums-Ambitionen zum Giro d'Italia zumindest etwas Platz im Kader geschaffen hat, bekommt den Startplatz niemand geschenkt.

Denk umschifft das Versprechen geschickt

Wohl auch deshalb distanzierte sich Denk davon, 2019 ein Versprechen für 2020 oder 2021 gegeben zu haben. "Ich habe keine Zusage gegeben. Ich habe nur gesagt, dass er sicher bei uns sein Tour-Debüt gibt", meinte Denk nun und grinste: "Also müssen wir ihn entweder aufstellen oder den Vertrag verlängern."

Trotzdem: Auf der 14 Fahrer umfassenden Longlist für den Tour-Kader stehen laut Denk neben Ackermann auch sein enger Anfahrer-Kreis mit Andreas Schillinger, Michael Schwarzmann und Rüdiger Selig komplett drauf. Und Denk betonte auch: "Es gibt etwa acht Sprintetappen bei der Tour. Deshalb ist es absolut nötig, einen Sprinter dabei zu haben - gerade weil wir keinen garantierten Podiumsmann im Klassement haben."

Man scheint also auch ohne am berühmten Versprechen festzuhalten weiter ganz klar mit einem Tour-Kader um Ackermann zu planen, in dem Kämna und Kelderman mit freien Rollen für Berge und Gesamtklassement dabei sind und wohl auch Sagan unterkommen dürfte, wenn er denn will.

San Remo für Sagan, aber Ackermann der Joker

Der Slowake nämlich hielt sich hinsichtlich seiner Sommer-Planung noch bedeckt. Er würde zwar die Tour Olympia vorziehen, wenn er sich da aufgrund von japanischen Quarantäne-Regelungen entscheiden müsste, doch damit beschäftige er sich momentan nicht, so Sagan. Sein Fokus liegt zunächst auf den Klassikern, und ganz speziell auf Mailand-Sanremo. Das erste Monument des Jahres fehlt dem Ex-Weltmeister noch in seiner Sieges-Sammlung, und dort wird er in diesem Jahr wieder klarer Kapitän bei Bora - hansgrohe sein, obwohl Ackermann auch dort debütieren wird.

"Grundsätzlich fahren wir in San Remo für Peter", bestätigte der Pfälzer. "Es wäre ein Risiko, auf mich zu setzen, da wir nicht wissen, wie ich die 300 Kilometer überhaupt verkrafte." Ackermann ist noch nie ein Rennen über diese Distanz gefahren und muss die Primavera, wo die richtige Positionierung vor den entscheidenden Anstiegen zur Cipressa oder dem Poggio entscheidend ist, erstmal kennenlernen. "In erster Linie bin ich dort, um das Rennen für die nächsten Jahre kennenzulernen", sagte Ackermann, betonte aber auch: "Ich will dort so gut wie möglich in Form sein. Und wenn ich am Ende noch dabei bin und es zum Sprint kommt, werden wir schon noch umswitchen."

In San Remo wird man dann eventuell bereits sehen, wie es auf ganz großer Bühne funktioniert, wenn Ackermann und Sagan gemeinsam am Start stehen. Bei Paris-Nizza wurde es vor der Corona-Pause bereits ausprobiert, mit je einem zweiten Etappenrang für beide als Ergebnis - Ackermann in Chalette-sur-Loing, Sagan in La Chatre.

Nach San Remo aber werden Ackermann und Sagan zunächst nicht mehr viele Einsätze gemeinsam haben. Zwar sollen beide bei den flämischen Klassikern unterwegs sein, diese werden aber wohl aufgeteilt. "In Belgien macht Peter die großen und ich die kleineren Rennen", so Ackermann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2021Frau mit “Allez Opi – Omi“-Schild zu einer Geldstrafe verurteilt

(rsn) - Zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wurde die Zuschauerin verurteilt, die mit dem Schild "Allez Opi – Omi" bei der vergangenen Tour de France einen Massensturz verursacht hatte. Ein Gericht in

13.10.2021Verursacherin des Tour-Massensturzes vor Gericht

(rsn) – Während am Donnerstag in Paris die Strecke der Tour de France 2022 vorgestellt wird, beginnt in Brest der Strafprozess gegen die junge Frau, die auf der 1. Etappe der diesjährigen Frankrei

23.07.2021Zimmermann kämpfte sich mit Kahnbeinfraktur durch die Tour

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) ist seine erste Tour de France mit einem Kahnbeinbruch zu Ende gefahren, den er sich bereits bei einem Sturz auf der 1. Etappe zugezogen hatte.

21.07.2021Verstärkt Soler ab 2022 die Helferriege von Tour-Sieger Pogacar?

(rsn) - Nach seinem Sturz zum Auftakt der Tour de France, bei dem er sich Frakturen in beiden Ellbogen zuzog, erholt sich Marc Soler nur langsam von den Folgen. “Ich trainiere schon seiteiniger Zeit

21.07.2021Highlight-Video der 108. Tour de France

(rsn) - Vom Grand Départ am 26. Juni in Brest bis zum großen Finale am 18. Juli auf den Champs Élysées: Das Highlight-Video zur 108. Tour de France liefert einen Rückblick auf die 21 Etappen des

20.07.2021Pogacar und UAE Team Emirates auch in Geldranglisten vorn

(rsn) - Tadej Pogacar und sein UAE Team Emirates sind die Großverdiener der 108. Tour de France. Nach seinen Galavorstellungen vor allem in der letzten der drei Wochen kommt der Titelverteidiger auf

19.07.2021Martinez mit Corona infiziert: Olympiastart abgesagt

(rsn) – Wie das kolumbianische Portal Mundo Ciclístico berichtet, hat sich Daniel Martinez mit dem Coronavirus infiziert und wird deshalb nicht wie vorgesehen am Olympischen Straßenrennen am 24.

19.07.2021Krebs, Herzprobleme: Brailsford denkt an Rücktritt

(rsn) – Dave Brailsford, Gründer und Team-Manager von Ineos Grenadiers, hat in einem Interview mit der Tageszeitung The Guardian erklärt, dass ihn massive gesundheitliche Probleme zum Rücktritt

19.07.2021Konrad: “Wir haben zwei von drei Zielen erreicht“

(rsn) – Zum dritten Mal stand Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) am Start der Tour de France. Mit seinem grandios herausgefahrenen Sieg auf der 16. Etappe von El Pas de la Casa nach Saint-Gaudens s

19.07.2021Cavendish verpasst alleinigen Rekord und ist dennoch glücklich

(rsn) - Obwohl sein Team Deceuninck - Quick-Step nochmals alles gab, konnte Mark Cavendish eine bis dahin für ihn perfekt verlaufene Tour de France nicht mit dem fünften Etappensieg krönen. Nachdem

19.07.2021Politt jubelte, Rutsch überraschte, Buchmann half

(rsn) - Nach der 108. Tour de France ziehen wir Bilanz von den Vorstellungen der insgesamt zwölf deutschen Starter, von denen nach drei schweren Wochen acht in Paris das Ziel auf den Champs Élysée

19.07.2021Auf den Champs Élysées pokerte Greipel etwas zu lange

(rsn) - In den Jahren 2015 und 2016 holte sich André Greipel zum Abschluss der Tour de France auf den Champs Élysées den jeweils letzten Etappensieg, 2017 musste er sich nur Dylan Groenewegen gesch

Weitere Radsportnachrichten

29.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Mit einer beeindruckenden Vorstellung hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Das von der Italienerin Elisa Longo Borg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)