--> -->
03.12.2020 | (rsn) - Seine zwölfte Saison als Profi absolvierte der Vorarlberger Matthias Brändle (Israel Start-Up Nation). Mit der israelischen Mannschaft stieg er zu Jahresbeginn in die höchste Ebene des Radsports auf, stand in der durch Corona lang unterbrochenen Saison beim Giro d’Italia am Start und durchlebte einige Höhen und Tiefen.
Der am kommenden Montag 31 Jahre alt werdende Hohenemser eröffnete sein Jahr auf Mallorca und auf dem spanischen Festland. "Wir hatten dort ein Trainingslager und ich wollte gleich ein paar Rennen fahren. Ich brauche immer ein paar Tage, bis ich reinkomme und das habe ich auch 2020 wieder gesehen. In Valencia war es dann auch noch hart, aber in der Provence ist es schon richtig gut gerollt", erzählte Brändle, der 2019 nach Israel wechselte, mit Blick auf die Tour de La Provence Mitte Februar.
Auf der 4. Etappe von Avignon nach Aix-en-Provence hätte er fast aus einer erfolgreichen Ausreißergruppe heraus seinen ersten Saisonsieg gefeiert Wenige Sekunden vor dem herannahenden Hauptfeld bezwang ihn allerdings der Brite Owain Doull (Ineos) im Sprintduell: "Es war schade, aber zumindest wusste ich, dass die Form gut ist", sagte Brändle dazu.
Danach folgte mit der UAE Tour sein erstes WorldTour-Rennen der Saison, das allerdings auch das für längere Zeit letzte werden würde - was Brändle damals noch nicht wissen konnte. "Die UAE Tour war für uns der erste Kontakt mit dem Coronavirus. Davor wusste man ja nur, dass in China irgendwas ausgebrochen sein sollte, ganz weit weg von uns und in Europa. Plötzlich gab es die ersten Ansteckungen bei der Rundfahrt und wir mussten im Hotel bleiben", erinnerte er sich an die turbulenten Ereignisse vom Frühjahr.
Als wenige Wochen später die Fernfahrt Paris-Nizza auch abgebrochen wurde, war für den Radsport eine lange Pause angesagt. "Es hat sich schon viel geändert seit damals. Wenn ich denke, dass wir in den Emiraten noch mit allen Teams gemeinsam im Speisesaal waren. Auch damals waren wir Kontaktpersonen, wurden dann einmal getestet und durften heimfliegen. Mittlerweile ist im Radsport alles viel isolierter", erzählte der ehemalige Stundenweltrekordler.
Knappes Rennen um Österreichischen Zeitfahrtitel
In der Pause bereitete Brändle sich in seiner Heimat vor, verzichtete auf Trainingslager in der Höhe, auch weil sein Vater einen schweren Motorradunfall erlitt und drei Wochen auf der Intensivstation verbrachte. "Da wollte ich natürlich in der Nähe bleiben und ihn regelmäßig besuchen", erklärte er. Mitterweile erholt sich der Vater zu Hause von seinen Sturzfolgen.
Seinen perönlichen Re-Start absolvierte Brändle bei der Sibiu Tour. "Der Auftakt nach der Pause in Rumänien war eine willkommene Abwechslung für mich. Ich wollte den Prolog gewinnen, aber als dann leider der Regen einsetzte, war es vorbei mit diesem Traum", erinnerte sich Brändle, der am nassen Kopfsteinpflaster in der siebenbürgischen Stadt nichts riskieren wollte: "Ein Familienmitglied auf der Intensivstation genügt."
Knapp einen Monat später feierte er in seiner Spezialdisziplin dann doch noch einen Sieg. Brändle gewann zum siebten Mal die Nationalen Zeitfahrmeisterschaften seines Landes, und zwar elf Sekunden vor Patrick Gamper (Bora - hansgrohe). "Ich wusste, dass es heuer eine knappe Geschichte sein wird. Im letzten Jahr hatte ich viel mit Patrick trainiert und kannte seine Fähigkeiten. Er war zweimal im Höhentrainingslager davor, meine Vorbereitung war nicht ideal", schilderte Brändle die Ausgangslage vor den nationalen Titelkämpfen, die in Lutzmannsburg im Burgenland ausgetragen wurden.
Nachdem Brändle bei den ersten Zwischenzeiten auf dem 28,5 Kilometer langen Parcours noch hinter Gamper lag, konnte er den Neoprofi auf den letzten Metern doch noch abfangen. Elf Sekunden betrug sein knapper Vorsprung im Ziel.
Cooler Giro trotz Ärger über die Organisation
Zum Saisonende wartete noch eine dreiwöchige Landesrundfahrt auf Brändle. Mit einem großen Sprinterzug reiste die Israel Start-Up Nation zum Giro. "Es war ein cooles Rennen, wir hatten viel Spaß im Team und der Zusammenhalt war großartig. Leider hat uns der letzte schnelle Mann im Zug gefehlt, dann wäre wohl mehr gegangen“, bilanzierte der Österreicher, der sogar am Etappensieg seines Teamkollegen Alex Dowsett auf dem achten Abschnitt von Giovinazzo nach Vieste beteiligt war.
Nachdem es schon aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, arbeitete sich das Duo im Stil von Paarzeitfahrern wieder an die anderen Ausreißer heran. Kurz danach lancierte Brändle die entscheidende Attacke für Dowsett, der sich dann als Solist durchsetzte.
Weniger Freude bescherten Brändle aber die Giro-Organisatoren. Positive Coronafälle wurden erst kurz vor dem Start der Etappen durchgegeben, insgesamt habe es keinen vernünftigen Austausch mit den Sportlern gegeben. "Bei jeder Entscheidung hat einfach die Transparenz gefehlt und es gab durch die Infos so spät vor Rennstart auch keine Möglichkeit, für uns darauf zu reagieren", erinnerte sich Brändle.
"Wir sind uns wie Spielfiguren vorgekommen. Vor allem am Ende, wenn du so lange Etappen fahren musst und dann noch zusätzlich drei Stunden im Bustransfer sitzt", sagte er. Auf dem vorvorletzten Abschnitt organisierten die Fahrer noch einen Streik und sorgten für eine Verkürzung des fast 300 Kilometer langen Abschnitts auf 124 Kilometer: "Es hätte nichts genützt, wenn wir vorher mit den Veranstaltern diskutiert hätten. Die hätten nur wieder Druck auf die kleinen Teams ausgeübt. Es war richtig mal zu zeigen, dass man nicht alles mit uns machen kann", kommentierte Brändle den Eklat der 20. Etappe.
Mit dem Briten Christopher Froome bekommt die Israel Start-Up Nation prominenten Zuwachs. "Er hat sicher etwas zu beweisen und wird sich sicher sein, dass er sein Level wieder erreichen kann. Es wird spannend werden, wie ihm das gelingt. Ich kenne ihn aus dem Fahrerfeld, freue mich aber, diese Bekanntschaft nun vertiefen zu können", sagte Brändle, der 2021 vor allem auf eine etwas normalere Saison hofft: "Natürlich wird es sich auch ein wenig entscheiden, wo man Rennen fahren kann und ich fürchte, es wird alles ein bisschen auf Abruf bleiben."
(rsn) - Vor einem Weihnachtsbaum in Berlin überreichte unser Mitarbeiter Tom Mustroph ganz corona-gerecht Maximilian Schachmann die Trophäe des besten deutschsprachigen Radfahrers. Der Profi des Tea
24.12.2020Die Radsport-News-Jahresrangliste 2020 im Überblick(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2020 finden Sie die Platzierungen aller Deutschen, Österreicher,
24.12.2020Trotz Corona und Crash ein überragendes Jahr(rsn) - Maximilian Schachmann ist ebenso folgerichtig wie verdient der Gewinner unserer Jahresrangliste 2020. Dem Profi von Bora - hansgrohe gelang zunächst ein überragender Saisonauftakt mit dem Ge
23.12.2020Dauphiné war Türöffner zu überragender zweiter Saisonhälfte(rsn) - Schon als Neoprofi zeigte Marc Hirschi (Sunweb) beeindruckende Auftritte. Doch in der Saison 2020 imponierte der Schweizer mit Vorstellungen, die wohl kaum jemand vorhergesehen hatte. Mit sein
22.12.2020Corona-Pause die einzige Enttäuschung einer starken Saison(rsn) - Nachdem er zweimal hintereinander die Jahresrangliste von radsport-news.com für sich hatte entscheiden können, reichte es für Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) diesmal "nur" zu Rang drei
21.12.2020Der Schweizer Straßentitel war das I-Tüpfelchen(rsn) – So viel sei verraten: Stefan Küng (Groupama – FDJ) hat in der Jahresrangliste seinen Status als bester Schweizer eingebüßt. Dafür allerdings erzielte er mit Rang vier sein bis dato bes
20.12.2020Beim Giro den Ruf als Österreichs Aushängeschild bestätigt(rsn) - Mit seinem siebten Platz beim Flèche Wallonne sowie seinem achten Gesamtrang beim Giro d’Italia unterstrich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) auch 2020, dass er zur Weltelite des Radsport
19.12.2020Bei der Dauphiné und der Tour ein neues Level erreicht(rsn) – Schon bei der Tour de France 2019 konnte Lennard Kämna, damals noch im Sunweb-Trikot, mit einem vierten und sechsten Etappenrang aufzeigen. Nach seinem Wechsel zu Bora – hansgrohe setzte
18.12.2020Auch ohne Sieg so gut wie nie(rsn) - Seit seinem Coup bei der Tour de France 2015, als er in Pra-Loup sensationell die 17. Etappe gewann, jagt Simon Geschke (CCC) einem Sieg hinterher. Doch seine starke Saison 2020 dürfte den Fr
17.12.2020In den Klassikern immer bei der Musik gewesen(rsn) – Der Wechsel von Trek – Segafredo zu Lotto Soudal scheint John Degenkolb trotz der Corona-Pandemie gut getan zu haben. Der 31-Jährige feierte bei der Luxemburg-Rundfahrt einen Saisonsieg
16.12.2020Nach einem sturzreichen Jahr auf zu neuen Abenteuern(rsn) – Für Gregor Mühlberger war 2020 ein einziges Auf und Ab. Neben dem Erfolg bei der Sibiu-Rundfahrt prägten zahlreiche Stürze sein fünftes und auch letztes Jahr bei Bora – hansgrohe. Den
15.12.2020Platz neun bei der Vuelta war wichtig für den Kopf(rsn) - 2020 war für Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) das Jahr des endgültigen Durchbruchs. Erstmals durfte der Österreicher bei einer Grand Tour auf Gesamtklassement fahren und überzeugte
(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va
21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team
21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w
21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite
21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der
21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge
21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a
21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v
20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm
20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr