Schweizer freut sich über Bronze des Teamkollegen

Albasini brachte beim WM-Abschied Hirschi gut durchs Rennen

Von Peter Maurer aus Imola

Foto zu dem Text "Albasini brachte beim WM-Abschied Hirschi gut durchs Rennen"
Das Schweizer Team im WM-Straßerennen von Imola | Foto: Cor Vos

28.09.2020  |  (rsn) – Michael Albasinis Karriere wäre schon beendet gewesen. Nach den Ardennenklassikern und der Tour de Suisse wollte der 39-Jährige seine Radschuhe an den Nagel hängen. Doch die Folgen der der Corona-Pandemie ließen den Tessiner seine Planungen nochmals überdenken und so wurde das Straßenrennen der Weltmeisterschaften zu einem seiner letzten Auftritte auf der großen Bühne.

Nach dem Auftritt in Imola folgen der Fléche Wallone, Lüttich-Bastogne-Lüttich und das Amstel Gold Race als letzten Rennen in Albasinis langer Karriere. Danach tauscht er die Rollen und löst zum Jahresbeginn 2021 seinen Vater Marcello als Schweizer Nationaltrainer ab. "Dort werde ich dann vor allem für die Selektionen für die Großveranstaltungen als auch für die Vorbereitung des Schweizer Teams für die Tour de Suisse und die Tour de Romandie verantwortlich sein", erklärte Albasini gegenüber radsport-news.com am Sonntag in Imola.

Ursprünglich sollte seine letzte WM in der Schweiz über die Bühne gehen Doch auch der Kurs von Aigle - Martigny wäre zu schwer gewesen, um selbst noch einmal etwas zu probieren. Und auch in Imola stellte sich Albasini in den Dienst von Marc Hirschi, der die Vorarbeit des Schweizer Teams mit der Bronzemedaille krönte.

"Unser Plan war eindeutig. Wir hatten mit Marc einen Fahrer, der um die Medaillen mitkämpfen konnte. Er kam hochmotiviert aus der Tour und somit hatten wir die Aufgabe, ihn gut durch das Rennen zu bringen", erklärte Albasini die Schweizer Taktik, die schließlich aufgehen sollte. Dabei konnte auch der Tessiner Routinier die ihm zugedachte Rolle erfüllen. "Das Rennen war richtig schwer her, also persönlich hätte ich mir einen anderen Kurs ausgesucht für mein letztes Rennen, aber zum Glück konnte ich meine Arbeit ja schon vor dem Finale erledigen", schmunzelte Albasini.

Hirschi neuer Leader des Schweizer Nationalteams

Nach überragenden Tourauftritten trat der 22-jährige Hirschi nun auch bei Eintagesrennen erstmals groß in Erscheinung und konnte die hohen Erwartungen erfüllen. "Für das Nationalteam wird er trotz seiner jungen Jahre weiter als Leader fungieren und mit Stefan Küng haben wir einen weiteren starken Mann im Zeitfahren", erzählte Albasini, der über die zweite Schweizer Bronzemedaille im Straßenrennen im Folge jubeln durfte, nachdem Küng 2019 in Harrogate schon Dritter geworden war.

In Innsbruck gewann Hirschi mit 20 Jahren Gold in der U23-Klasse, damals biss sich auch der slowenische Jungstar Tadej Pogacar die Zähne an einer extrem starken Schweizer Mannschaft aus. Die Jungen von damals werden nun für einen Generationswechsel im Nationalteam sorgen. "Marc hat einen Riesenschritt gemacht im letzten Jahr und das hat man auch bei der Tour gesehen und wird es noch mehr in den Ardennen-Rennen jetzt sehen", so Albasini, dessen bestes WM-Ergebnis ein siebter Rang 2017 in Bergen war.

In Imola schloss sich für den 13-maligen WM-Teilnehmer auch ein Kreis. 2004 in Verona debütierte Albasini im Nationalteam, nun endete seine lange Teamkarriere ebenfalls in Italien. Nachdem er am Sonntag übrigens aus dem Feld ausgeschert war, stieg Albasini allerdings nicht gleich vom Rad: "Ich hätte schon abstellen können, aber ich bin eine Runde noch einmal ganz alleine gefahren, weil ich den WM-Flair noch einmal genießen wollte“, sagte er.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2020Alaphilippe will die Zeit im Regenbogentrikot genießen

(rsn) - Zwei Monate nach seinem WM-Sieg von Imola präsentierte Julian Alaphilippe das Regenbogentrikot, in dem er die Saison 2021 bestreiten wird - die achte in Diensten des belgischen Teams Deceunin

23.12.2020Schweizer Bundesregierung will Geld für abgesagte WM zurück

(rsn) - Fast elf Millionen Euro Steuergeld haben die Schweizer Bundesregierung, die Kantone Waadt und Wallis sowie die Gemeinden für die Austragung der Straßen-WM 2020 zur Verfügung gestellt. Ein G

28.09.2020Titelverteidiger Alaphilippe verzichtet auf den Flèche Wallonne

(rsn) - Nach seinem WM-Triumph von Imola deutete Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) bereits am Sonntagabend gegenüber dem französischen Radiosender RMC an, dass er auf seinen Start beim F

28.09.2020Highlight-Video des WM-Straßenrennens der Männer

(rsn) - Julian Alaphilippe ist neuer Straßenweltmeister. Der 28 Jahrealte Franzose setzte sich nach schweren 258 Kilometern mit Start und Ziel in Imola als Solist durch, nachdem er sich am letzten A

28.09.2020Pogacar ging in Imola für Roglic in die Offensive

(rsn) - Bei der Tour de France waren Tadej Pogacar und Primoz Roglic die großen Dominatoren. Deshalb wurden die beiden Slowenen auch als Mitfavoriten für den hügeligen WM-Kurs von Imola genannt. D

27.09.2020Van Aert schmerzt der zweite Platz von Imola

(rsn) – Nach der Corona-Zwangspause war Wout Van Aert der bestimmende Fahrer der Saison. Bei Strade Bianche und Mailand-Sanremo erzielte er gleich im August zwei prestigeträchtige Erfolge. Trotz e

27.09.2020Alaphilippe: “Dieser Sieg war das größte Ziel meiner Karriere“

(rsn) - Auf einem der schwersten Straßenkurse bei Weltmeisterschaften seit langem setzte sich einer der besten Fahrer der letzten drei Saisons durch. 23 Jahre nach Laurent Brochard gewann Julian Alap

27.09.2020Hirschi: “Der Bauch sagte Bronze“

(rsn) - Nach schweren 258 Kilometern auf dem Rundkurs von Imola entschieden einige Zentimeter im Kampf um die Bronzemedaille. Die sicherte sich der Schweizer Marc Hirschi auf dem Autodromo Enzo e Dino

27.09.2020Schachmann fehlten nur wenige Meter zur Medaillenchance

(rsn) – Mit Rang neun in Imola sorgte Maximilian Schachmann für das beste Ergebnis eines deutschen Fahrers in einem WM-Straßenrennen seit 2014, als John Degenkolb in Ponferrada ebenfalls Neunter g

27.09.2020Alaphilippe beschert sich in Imola einen Traumtag

(rsn) - In den vergangenen Jahren gehörte Julian Alaphilippe immer wieder zu den Favoriten in WM-Straßenrennen. Als bestes Ergebnis sprang für den Franzosen bisher aber nur ein achter Platz bei den

27.09.2020Für Schönberger lief es nur bis zur vorletzten Runde nach Wunsch

(rsn) - Es war das erwartet schwere WM-Finale in der Emilia-Romagna. Im Straßenrennen der Männer über 258,2 Kilometer ging der Titel ging nach neun Runden an den Franzosen Julian Alaphilippe. Der T

27.09.2020Alaphilippe stürmt ins Regenbogentrikot, Schachmann 9.

(rsn) - Julian Alaphilippe ist neuer Straßenweltmeister. Der Franzose setzte sich nach schweren 258 Kilometern rund um Imola als Solist durch, nachdem er sich am letzten Anstieg des Tages 13 Kilomet

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

03.06.2025Groves in Philipsens Leadout zur Tour de France?

(rsn) – Ein Etappensieg sowie zwei zweite und zwei fünfte Plätze: Die Ausbeute von Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) in den Massensprints des Giro d´Italia hätte natürlich noch besser sein

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)