Deceuninck-Team gibt Fehler auf 5. Tour-Etappe zu

Alaphilippe nach Gelb-Verlust: “Werde mich wieder aufrichten“

Von Joachim Logisch aus Privas

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Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step): Der verbotene Griff nach einer Trinkflasche kostete das Gelbe Trikot. | Foto: Cor Vos

03.09.2020  |  (rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) wartete schon hinterm Siegerpodest, um zum vierten Mal das Gelbe Trikot der Spitzenreiters dieser 107. Tour de France zu erhalten, als er von der Zeitstrafe erfuhr. Der Franzose hatte eine Trinkflasche 17 Kilometer vor dem Ziel aus dem Begleitfahrzeug angenommen, was aber innerhalb der letzten 20 Kilometer verboten ist. Deshalb wurde er von der Jury mit 20 Sekunden Zeitverlust belegt und der Brite Adam Yates (Mitchelton – Scott) übernahm die Führung in der Gesamtwertung.

Ein schwerer Schlag für Alaphilippe und sein Deceuninck-Quick-Step-Team, des gerade dazu ansetzen wollte, den doppelten Trikotgewinn zu feiern. Denn Sam Bennett hatte als Tagesdritter in Privas das Grüne Trikot erobert.

Aber an der Entscheidung der Jury war nicht zu rütteln. Das sah auch Alaphilippe so. "Ich habe Verpflegung in einem Sektor angenommen, in dem es nicht erlaubt war. Das wurde bestraft. Das ist die offizielle Reaktion der Jury. Dagegen kann ich nichts machen. So sind die Regeln. Die Etappe war lang und anstrengend. Man musste konzentriert bleiben und auf das Gelbe Trikot achten. Am Ende war es sehr nervös“, berichtete der 28-Jährige, ehe er sich um den positiven Aspekt des Tages bemühte: “Wir haben das Grüne Trikot gewonnen. Das ist die gute Nachricht. Ich werde mich morgen wieder aufrichten. Dann wird man sehen.“

Auch sein Teamchef Patrick Lefevere, sonst für bissige Kommentare bekannt, gab zu: "Es ist sehr schwer, aber es gibt eine Regel. Und wenn wir sie streng auf andere anwenden, gilt sie auch für uns", sagte der Belgier zu Le Parisien. "Das Gelbe Trikot steht nicht über den anderen. Wenn niemand erlaubt hat, dass wir nach den letzten zwanzig Kilometern verpflegen dürfen, dann ist das verboten. Jeder weiß das. Aber offensichtlich wussten wir das nicht“, fügte er selbstkritisch an

Sein Sportdirektor Tom Steels betonte nach der Etappe, dass man natürlich die 20-km-Regel kenne, fügte jedoch hinzu, dass der Ort der Verpflegung nach vielen Kilometern der einzige Platz gewesen sei, an dem man den Fahrern eine Flasche reichen konnte. "Es ist schade, so Gelb zu verlieren", sagte er ehemalige Weltklassesprinter und schilderte die Szene: "Bei 70 km/h war es ziemlich gefährlich. Aber dann gab es einen flachen Teil. Es war der einzige Ort, an dem wir noch eine Flasche geben konnten.“ Steels: "Wegen der Umstände haben wir die 20-Kilometer-Marke um zwei Kilometer verfehlt. Wir haben einen Fehler gemacht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“

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