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31.12.2019 | (rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was die souveräne Titelverteidigung bedeutete.
“Wenn ich sagen würde, ich wäre mit der Saison nicht zufrieden, dann wäre das definitiv fehl am Platz. Mit all den Rennen, Podiumsplätzen und Siegen war das schon ziemlich perfekt für mich. Die Bilanz fällt sehr positiv aus“, blickte der 13 Mal siegreiche Ackermann gegenüber radsport-news.com auf die Saison 2019 zurück.
Für seinen abermaligen Leistungssprung nannte er drei Gründe als ausschlaggebend: “Ich konnte noch gezielter trainieren und habe mit Trainer Dan Lorang einen guten Partner gefunden. Auch die GrandTour hat bei mir noch mal einiges verbessert, was man in der zweiten Saisonhälfte gespürt hat. Gerade bei den härteren Rennen komme ich besser durch und bin am Ende noch frischer. Und insgesamt haben Rudi, Schwarzi und Schilli und ich uns noch besser zusammengefunden. Wir wussten noch besser, wer wie tickt. Das Vertrauen in den Sprints war perfekt“, lobte Ackermann seinen aus Rüdiger Selig, Michael Schwarzmann und Andreas Schillinger bestehenden Sprintzug.
Den ersten Saisonsieg feierte der 25-Jährige bereits Mitte Februar, als er in Spanien die Clasica Almeria (1.HC) für sich entscheiden konnte. Bei der anschließenden Algarve-Rundfahrt gewann Ackermann zwar die Punktewertung, blieb aber ohne Etappensieg. Nach einem zweiten Platz bei Nokere Koerse (1.HC) war zwei Tage später bei der Bredene Koksijde Classic (1.HC) der zweite Saisonerfolg fällig. Danach musste sich Ackermann bis zum 1. Mai gedulden, ehe er bei Eschborn – Frankfurt erstmals in dieser Saison in einem WorldTour-Rennen als Erster über den Zielstrich jagte - und das nur wenige Tage nach einem schweren Sturz bei der Tour of the Alps.
Der Giro war das alles überragende Highlight
Mit dem Selbstvertrauen von Frankfurt nahm Ackermann zehn Tage später seine erste GrandTour in Angriff. Beim Giro d‘Italia feierte er gleich zwei Etappensiege und gewann das Punktetrikot. Und das obwohl er einige Tage lang die Folgen eines Sturzes auf der 10. Etappe zu spüren bekam. “Die Zeit von Frankfurt bis zum Ende des Giro war definitiv das große Highlight. Der Giro war mein erstes Ziel, auf das wir hintrainiert hatten. Und dort lief es wirklich perfekt“, so Ackermann, der sogar seinem Sturz noch etwas Positives abgewann.
“Das hat ziemlich viel an den Nerven gezogen. Aber dadurch hat die ganze Saison nochmal einen anderen Lauf genommen, weil man gemerkt hat, was man alles machen kann und wie die Teamkollegen drauf sind und mich auch motiviert haben. So war der Sturz eine Enttäuschung, aber auch der Schlüssel für den Rest der Saison, weil wir gelernt haben, wie wir zusammenhalten müssen“, erklärte Ackermann.
Letztmals im Trikot des Deutschen Meisters jubelte er im Juni zum Auftakt der Slowenien-Rundfahrt (2.HC), ehe er es wenige Tage später an seinem auf dem Sachsenring erfolgreichen Teamkollegen Maximilian Schachmann abtreten musste. Doch auch so blieb Ackermann in der Erfolgsspur. Bei der Polen-Rundfahrt gewann er zwei Etappen und bei der anschließenden Straßen-EM in den Niederlanden sicherte er sich mit einem starken Auftritt in Alkmaar die Bronzemedaille, nachdem er erst kurz vor dem Ziel den Anschluss an den späteren Europameister Elia Viviani und dessen Deceuninck-Teamkollegen Yves Lampaert herstellen konnte, der sich schließlich Silber holte.
Das Ziel 2020: noch mehr Siege
Enttäuschend verliefen für Ackermann dagegen die EuroEyes Cyclassics in Hamburg. Beim norddeutschen WorldTour-Rennen wollte er nach seinem Vorjahressturz um den Sieg mitfahren, doch diesmal spielten die Beine nicht mit. Dafür lief es vier Tage später zum Auftakt der Deutschland Tour wieder perfekt, als Ackermann sich in Halberstadt den Sieg sicherte. Auch im Herbst zeigte sich Ackermann noch in guter Verfassung, gewann die Eintagesrennen GP Fourmies (1.HC) und Gooikse Pijl (1.1) sowie zum Saisonabschluss zwei Etappen der Tour of Guangxi in China. Bei den Brüssel Cycling Classics (1.HC), den Primus Classic (1.HC) und dem Sparkassen Giro (1.HC) hatte er zuvor als Zweiter jeweils nur knapp weitere Siege verpasst.
2020 will Ackermann den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzen. “Natürlich würde ich die Saison gerne noch mal toppen. Es gibt immer Dinge, die man anders machen kann. Prinzipiell ist es mein Ziel, im kommenden Jahr der Fahrer mit den meisten Siegen zu werden. Ob es möglich ist, das werden dann die Rennen zeigen“, kündigte er an. Positiv kann ihn dabei stimmen, dass er sich und seinem Sprintzug noch Entwicklungspotential attestierte. “Ich denke, wir sind noch nicht am Limit“, sagte der Sprinter.
Für Ackermann geht es aber nicht nur darum, viele, sondern auch hochwertige Siege einzufahren. “Es gilt, beim Giro und der Vuelta Etappen zu gewinnen. Wenn es mehr als zwei sind, dann ist es perfekt. Insgesamt habe ich einen noch besseren Rennplan als 2019. Er ist hart und umfasst viele Renntage, aber ich denke, dass es für mich ein sehr gutes Programm ist“, meinte der Südpfälzer, dessen Tour-Debüt für 2021 geplant ist.
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