RSN Rangliste, Platz 1: Pascal Ackermann

Noch nicht am Limit angekommen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Noch nicht am Limit angekommen"
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) gewann beim Giro zwei Etappen und das Punkte Trikot | Foto: Cor Vos

31.12.2019  |  (rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was die souveräne Titelverteidigung bedeutete.

“Wenn ich sagen würde, ich wäre mit der Saison nicht zufrieden, dann wäre das definitiv fehl am Platz. Mit all den Rennen, Podiumsplätzen und Siegen war das schon ziemlich perfekt für mich. Die Bilanz fällt sehr positiv aus“, blickte der 13 Mal siegreiche Ackermann gegenüber radsport-news.com auf die Saison 2019 zurück.

Für seinen abermaligen Leistungssprung nannte er drei Gründe als ausschlaggebend: “Ich konnte noch gezielter trainieren und habe mit Trainer Dan Lorang einen guten Partner gefunden. Auch die GrandTour hat bei mir noch mal einiges verbessert, was man in der zweiten Saisonhälfte gespürt hat. Gerade bei den härteren Rennen komme ich besser durch und bin am Ende noch frischer. Und insgesamt haben Rudi, Schwarzi und Schilli und ich uns noch besser zusammengefunden. Wir wussten noch besser, wer wie tickt. Das Vertrauen in den Sprints war perfekt“, lobte Ackermann seinen aus Rüdiger Selig, Michael Schwarzmann und Andreas Schillinger bestehenden Sprintzug.

Den ersten Saisonsieg feierte der 25-Jährige bereits Mitte Februar, als er in Spanien die Clasica Almeria (1.HC) für sich entscheiden konnte. Bei der anschließenden Algarve-Rundfahrt gewann Ackermann zwar die Punktewertung, blieb aber ohne Etappensieg. Nach einem zweiten Platz bei Nokere Koerse (1.HC) war zwei Tage später bei der Bredene Koksijde Classic (1.HC) der zweite Saisonerfolg fällig. Danach musste sich Ackermann bis zum 1. Mai gedulden, ehe er bei Eschborn – Frankfurt erstmals in dieser Saison in einem WorldTour-Rennen als Erster über den Zielstrich jagte - und das nur wenige Tage nach einem schweren Sturz bei der Tour of the Alps.

Der Giro war das alles überragende Highlight

Mit dem Selbstvertrauen von Frankfurt nahm Ackermann zehn Tage später seine erste GrandTour in Angriff. Beim Giro d‘Italia feierte er gleich zwei Etappensiege und gewann das Punktetrikot. Und das obwohl er einige Tage lang die Folgen eines Sturzes auf der 10. Etappe zu spüren bekam. “Die Zeit von Frankfurt bis zum Ende des Giro war definitiv das große Highlight. Der Giro war mein erstes Ziel, auf das wir hintrainiert hatten. Und dort lief es wirklich perfekt“, so Ackermann, der sogar seinem Sturz noch etwas Positives abgewann.

“Das hat ziemlich viel an den Nerven gezogen. Aber dadurch hat die ganze Saison nochmal einen anderen Lauf genommen, weil man gemerkt hat, was man alles machen kann und wie die Teamkollegen drauf sind und mich auch motiviert haben. So war der Sturz eine Enttäuschung, aber auch der Schlüssel für den Rest der Saison, weil wir gelernt haben, wie wir zusammenhalten müssen“, erklärte Ackermann.

Letztmals im Trikot des Deutschen Meisters jubelte er im Juni zum Auftakt der Slowenien-Rundfahrt (2.HC), ehe er es wenige Tage später an seinem auf dem Sachsenring erfolgreichen Teamkollegen Maximilian Schachmann abtreten musste. Doch auch so blieb Ackermann in der Erfolgsspur. Bei der Polen-Rundfahrt gewann er zwei Etappen und bei der anschließenden Straßen-EM in den Niederlanden sicherte er sich mit einem starken Auftritt in Alkmaar die Bronzemedaille, nachdem er erst kurz vor dem Ziel den Anschluss an den späteren Europameister Elia Viviani und dessen Deceuninck-Teamkollegen Yves Lampaert herstellen konnte, der sich schließlich Silber holte.

Das Ziel 2020: noch mehr Siege

Enttäuschend verliefen für Ackermann dagegen die EuroEyes Cyclassics in Hamburg. Beim norddeutschen WorldTour-Rennen wollte er nach seinem Vorjahressturz um den Sieg mitfahren, doch diesmal spielten die Beine nicht mit. Dafür lief es vier Tage später zum Auftakt der Deutschland Tour wieder perfekt, als Ackermann sich in Halberstadt den Sieg sicherte. Auch im Herbst zeigte sich Ackermann noch in guter Verfassung, gewann die Eintagesrennen GP Fourmies (1.HC) und Gooikse Pijl (1.1) sowie zum Saisonabschluss zwei Etappen der Tour of Guangxi in China. Bei den Brüssel Cycling Classics (1.HC), den Primus Classic (1.HC) und dem Sparkassen Giro (1.HC) hatte er zuvor als Zweiter jeweils nur knapp weitere Siege verpasst.

2020 will Ackermann den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortsetzen. “Natürlich würde ich die Saison gerne noch mal toppen. Es gibt immer Dinge, die man anders machen kann. Prinzipiell ist es mein Ziel, im kommenden Jahr der Fahrer mit den meisten Siegen zu werden. Ob es möglich ist, das werden dann die Rennen zeigen“, kündigte er an. Positiv kann ihn dabei stimmen, dass er sich und seinem Sprintzug noch Entwicklungspotential attestierte. “Ich denke, wir sind noch nicht am Limit“, sagte der Sprinter.

Für Ackermann geht es aber nicht nur darum, viele, sondern auch hochwertige Siege einzufahren. “Es gilt, beim Giro und der Vuelta Etappen zu gewinnen. Wenn es mehr als zwei sind, dann ist es perfekt. Insgesamt habe ich einen noch besseren Rennplan als 2019. Er ist hart und umfasst viele Renntage, aber ich denke, dass es für mich ein sehr gutes Programm ist“, meinte der Südpfälzer, dessen Tour-Debüt für 2021 geplant ist.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

23.12.2019Dem Schritt zurück folgte der Sprung nach vorn

(rsn) - Nach zwei Jahren bei Trek – Segafredo auf der WorldTour wechselte Matthias Brändle über den Winter zur Israel Cycling Academy in die zweite Division. Der 30-Jährige aus Vorarlberg wollte

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025Denk: “Ich sehe ähnliches Potenzial, wie in der Formel 1“

(rsn) – Seit der Radsportweltverband UCI dem Projekt One Cycling im Juni eine offizielle Abfuhr erteilt und den darin involvierten Teams wohl sogar mit Lizenzentzug gedroht hat, ist es still um die

10.12.2025Red Bull und das Pogacar-Problem

(rsn) – Der Nikolaus hat gerade erst die Stiefel gefüllt und der Weihnachtsmann ist sicherlich schon auf dem Weg nach Deutschland. Zeit also, um in Spanien über die Tour de France 2026 nachzudenk

10.12.2025Lotto - Intermarché mit 30 Fahrern in die Saison 2026

(rsn) – Mit der offiziell zugelassenen Maximalzahl von 30 Fahrern wird das fusionierte Team Lotto – Intermarché – Wanty die Saison 2026 in Angriff nehmen. Mit dabei sein werden auch die beiden

10.12.2025Lipowitz: “Ich kann noch viel von Remco lernen“

(rsn) – “Ich bin ich. Die Leute können gern Vergleiche ziehen. Ich schaue aber lieber auf mich und mache mein Ding“, sagte Florian Lipowitz beim Medientag von Red Bull – Bora – hansgrohe in

10.12.2025Neues Rose-Modell geleakt

(rsn) - Rose hat offenbar ein neues Modell in den Startlöchern. Darauf lässt ein geleaktes Foto eines Teambikes der Unibet - Rose - Rockets schließen. Das französische ProTeam, das dieses Jahr noc

10.12.2025Red Bull schickt 2026 Lipowitz und Evenepoel zur Tour

(rsn) – Mit einer Doppelspitze aus Florian Lipowitz und Neuzugang Remco Evenepoel wird Red Bull – Bora – hansgrohe die Tour de France 2026 in Angriff nehmen. Das kündigte der deutsche Rennstall

10.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

10.12.2025UCI bestätigt WorldTour-Lizenzen für 18 Teams

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat die Liste mit denjenigen Teams veröffentlicht, die für den Zyklus von 2026 – 2028 mit WorldTour-Lizenzen ausgestattet sein werden. Zu den 18 Rennställen

10.12.2025Lipowitz bleibt über 2026 hinaus bei Red Bull

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.12.2025WorldTour adé – Vertrag bei Gravel-Team schon unterschrieben

(rsn) – Nur wenige Fahrerinnen im Peloton erlebten in den vergangenen Jahren die rasante Entwicklung im internationalen Frauenradsport derart hautnah mit wie Romy Kasper (Human Powered Health). Die

10.12.2025Im Detail erklärt: Red Bulls Segelflieger-Aktion “Peloton Take Off“

(rsn) – "Peloton Take Off" – unter diesem Namen hat Red Bull in Binissalem auf Mallorca am Dienstagabend eine Aktion vorgestellt, mit der man sich im Hintergrund seit einem Jahr und gemeinsam mit

10.12.2025Red Bull vollführt PR-Stunt: Radprofis ziehen Flieger in die Luft

(rsn) – Mit einem PR-Stunt à la Red Bull ist der Medientag des Teams Red Bull – Bora – hansgrohe auf Mallorca eingeläutet worden: Am Vorabend des alljährlichen Events, bei dem in Interviews u

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)