RSN Rangliste, Platz 12: Max Walscheid

Insgesamt ein besserer Rennfahrer geworden

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Insgesamt ein besserer Rennfahrer geworden "
Max Walscheid fuhr 2019 für Sunweb - 2020 wird er das Blau von NTT tragen. | Foto: Cor Vos

22.12.2019  |  (rsn) – Seit Max Walscheid 2016 zum Team Sunweb gewechselt war, konnte er in jedem Jahr mindestens ein Rennen gewinnen. So war es auch in der zurückliegenden Saison, als er den Omloop Houtland Lichtervelde (1.1) für sich entscheiden konnte. Doch nicht nur ob des Sieges blickt der Heidelberger zufrieden auf 2019 zurück.

"Ich konnte mich das vierte Jahr in Folge weiterentwickeln. Von Australien bis Paris-Tours hatte ich ein gutes Level und gerade bei der Vuelta habe ich gespürt, insgesamt ein besserer Rennfahrer geworden zu sein. Bei schweren Rennen komme ich immer besser zurecht, sei es in den Bergen oder bei den Klassikern. Es hat mir Spaß gemacht, ein breites und ausführliches Rennprogramm zu fahren! In meiner Spezialität, den Sprints, konnte ich über das Jahr hinweg viele gute oder sehr gute Resultate erzielen, zum Sieg haben aber mehrfach Kleinigkeiten gefehlt. Ab und zu den einen oder anderen Fehler vermeiden, hier und da ein glückliches Händchen und schnell werden aus einem Sieg mehrere", fasste Walscheid gegenüber radsport-news.com seine Saison zusammen.

Einen solchen Sieg verpasste der Sprinter bereits am ersten Renntag in Australien bei der Tour Down Under nur knapp, als er sich in der Massenankunft nur dem Italiener Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) geschlagen geben musste. Ein weiterer zweiter Rang folgte im April in Belgien beim Scheldeprijs (1.HC), und bei der Kalifornien-Rundfahrt belegte er zum Auftakt Rang drei.

Bei der ZLM Toer im Juni wurde Walscheid zunächst im Prolog Fünfter, ehe er auf der Schlussetappe im Sprint knapp gegen Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) den Kürzeren zog und somit zum dritten Mal hauchzart den ersten Saisonsieg verpasste.

Seine Stärke im Kampf gegen die Uhr unterstrich Walscheid auch bei der DM in Spremberg, als er als Vierter die Medaillenränge nur um zehn Sekunden verpasste. "Die Zeitfahr-DM hat mir viel Spaß gemacht. Ich habe sie einfach zum Probieren mitgenommen und der vierte Platz war ein super Resultat `außer der Reihe`", wie Walscheid meinte.

Der Fokus der zweiten Saisonhälfte lag auf der Spanien-Rundfahrt, auf die er sich über die Polen-Rundfahrt vorbereitete, bei der er je einen vierten, fünften und sechsten Platz erzielte. Bei der Vuelta hingegen gelang dem gebürtigen Neuwieder als Neunter der 14. Etappe nur einmal der Sprung in die Top Ten. Gerade zum Abschluss in Madrid hatte sich Walscheid mehr erhofft als nur Rang 14. 

Aber "am drittletzten Tag war ich in den viel diskutierten Massensturz involviert, habe mich am Unterschenkel schwer verletzt und war haarscharf davor, das Rennen aufzugeben. Am nächsten Tag stand die schlimmste Etappe der Rundfahrt an und ich kam auf dem Zahnfleisch ins Ziel. Der Abschluss in Madrid lief dann verletzungstechnisch besser, ich war gut drauf und super fokussiert. Weil mir aber die Kette im Finale runterfiel, waren nach Radwechsel und Aufholjagd alle Chancen im Sprint weg. Schade, die Chance zu verpassen, bei einem großen Grand-Tours Finale zu sprinten", so Walscheid, der die Vuelta aber dennoch als "absolutes Highlight" bezeichnete.

Denn der knapp zwei Meter große Walscheid war im Teamzeitfahren mit einer starken Leistung treibende Kraft und war maßgeblich am dritten Platz der Sunweb-Equipe beteiligt. "Anschließend hatten wir mehrere Tage das Rote Trikot. Es war mir eine Ehre zu helfen, dieses zu verteidigen", meinte der 26-Jährige.

Walscheid kam mit einer sehr guten Form aus der Vuelta und gewann zehn Tage nach dem Ende der GrandTour das Eintagesrennen in Lichtervelde – und das auf für ihn eher ungewöhnliche Art. "Nachdem das ganze Rennen von Attacken und Windkanten geprägt war, konnte ich aus einer sehr kleinen Spitzengruppe siegen, die sich im Finale abgesetzt hatte. In einem super spannenden Finale zu taktieren, die anderen zu beobachten, keinen Fehler zu machen und letztlich im Sprint zu gewinnen: absoluter Nervenkitzel. Das hatte ich als Profi noch nie, da habe ich bisher immer nur im Massensprint – und im Teamzeitfahren – gewonnen", blickte Walscheid stolz zurück. Wenige Tage später folgte noch ein fünfter Platz beim Münsterland Giro (1.HC).

Dies war auch die letzte Spitzenplatzierung, die er im Sunweb-Dress einfuhr. Denn Walscheid wechselt zur kommenden Saison zum südafrikanischen Dimension Data-Nachfolger NTT. "Ich denke, es ist genau der richtige Zeitpunkt für einen Schritt in meiner Karriere und ich denke, dass dieser bei NTT größer ausfallen kann, als bei Sunweb. Ich bin bereit, mehr Verantwortung als bisher zu übernehmen und die Erfahrungen aus vier Jahren in der World-Tour noch besser umzusetzen. Ich hatte bei Sunweb eine super Zeit, die ich keinesfalls missen will, aber ein Wechsel des Umfelds passt jetzt sehr gut. Doug Ryder, Team NTT und ich waren uns in diesen Zielen sehr schnell einig und ich denke, dass ich im neuen Team ein super Umfeld und den perfekten Platz gefunden habe", so Walscheid, ohne konkrete Ziele für 2020 zu benennen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

24.07.2025Visma führte einen guten Plan schlecht aus

(rsn) - Visma – Lease a Bike blies auf der 18. Etappe der Tour de France zum Sturm. Das sah am Col de la Madeleine perfekt aus. Am Col de la Loze ging all die tolle Vorarbeit dann aber in die Hose.

24.07.2025Auf der Königsetappe erzwingt O’Connor endlich sein Glück

(rsn) – Der Triumph von Ben O’Connor auf der 18. Etappe der Tour de France war für das Team Jayco – AlUla eine Erlösung. Als Ausreißer trug der Australier am Donnerstag den Sieg davon, nach 1

24.07.2025Lipowitz: “Ich bin ganz schön eingegangen“

(rsn) - Am Ende wurde es im Kampf um Platz drei der Gesamtwertung und das Weiße Trikot ganz knapp für Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe). Nur 22 Sekunden rettete der 24-Jährige am C

24.07.2025Gall zwischen Frust und Stolz am Col de la Loze

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat auf der 18. Etappe der Tour de France zu den aktivsten Fahrern gezählt und sich dank seiner Vorstellung am Col de la Loze um einen Platz im G

24.07.2025Pogacar: “Ich dachte, Visma würde schneller fahren“

(rsn) – Ben O’Connor (Jayco – AlUla) hat die Königsetappe der Tour de France 2025 gewonnen. Nach 171 Kilometern war der Australier auf dem Col de Loze der einzige Ausreißer, der vor den Favori

24.07.2025Highlight-Video der 18. Etappe der Tour de France

(rsn) – Ben O’Connor (Jayco – AlUla) hat die Königsetappe der 112. Tour de France gewonnen. Der 29-jährige Australier setzte sich über 171,5 Kilometer von Vif zur Bergankunft am Col de la Lo

24.07.2025Lipowitz rettet Weiß bei O’Connors Sieg auf der Königsetappe

(rsn) – Es war eine Königsetappe, die ihrem Namen gerecht wurde. Drei Berge der höchsten Kategorie, mehr als 5400 Höhenmeter auf den 171 Kilometern der 18. Etappe von Vif nach Courchevel und ein

24.07.2025Die sieben deutschen Starterinnen bei der 4. Tour de Fance Femmes

(rsn) – Von den 154 Fahrerinnen, die am kommenden Samstag im bretonischen Vannes die 4. Tour de France Femmes (2.WWT) unter die Räder nehmen, vertreten sieben die deutschen Farben. Von der erfahr

24.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

24.07.2025Beckenfraktur: Carlos Rodriguez muss die Tour aufgeben

(rsn) – Ohne Carlos Rodríguez ist die Königsetappe der 112. Tour de France gestartet worden. Wie sein Team Ineos Grenadiers in den Sozialen Medien mitteilte, habe sich der Spanier auf der 17. Etap

24.07.2025Vingegaard vor Tour-Königsetappe: “Ich riskiere heute alles“

(rsn) - Vom ersten Kilometer dieser 112. Tour de France an hat Visma – Lease a Bike den Kampf gegen den scheinbar übermächtigen Tadej Pogacar und dessen Team UAE – Emirates – XRG angenommen. D

24.07.2025Vor 18. Tour-Etappe: Pogacar prallt gegen Visma-Begleitfahrzeug

(rsn) – Auf der Königsetappe der Tour de France rechnen alle mit Attacken von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf das Gelbe Trikot von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG). Doch schon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Dookola Mazowsza (2.2, POL)