RSN Rangliste, Platz 23: Aaron Grosser

Trotz Schienbeinbruchs die beste Saison der Karriere

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Trotz Schienbeinbruchs die beste Saison der Karriere"
Aaron Grosser (Bike Aid) | Foto: Bike Aid

17.12.2019  |  (rsn) – Es hätte das Jahr von Aaron Grosser (Bike Aid) werden können. Und bis zum Juni war es das auch. Der Sprinter gewann in der ersten Saisonhälfte eine Etappe der Tour of Mersin (2.2), wo ihm zusätzlich noch ein zweiter Rang gelang, wurde Zweiter der Rundfahrt Belgrad Banjaluka (2.1), wo ihm nach einem zweiten und einem dritten Etappenplatz nur eine Sekunde zum Gesamtsieg fehlte, und fuhr auch bei der Tour of Mesopotamia (2.2) zweimal auf Rang zwei.

"Meine Bilanz fällt äußerst gut aus, auch wenn ich meine Saison ja leider schon am 21.06. aufgrund meines schweren Unfalls bei der Route Occitanie beenden musste. Doch bis dahin verlief es sehr gut, denn von Woche zu Woche wurde meine Form stätig besser", erklärte Grosser gegenüber radsport-news.com.

Doch auf der 2. Etappe der vormaligen Route du Sud stürzte der 23-Jährige im Finale schwer, brach sich das Schienbein und konnte deshalb 2019 keine Rennen mehr bestreiten. Für Grosser doppelt ärgerlich, denn er hatte nach eigenem Empfinden im Sommer noch nicht seinen Zenit erreicht. "Trotz dieser tollen Ergebnisse und meiner starken Bergform als Sprinter hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine 100-Prozent-Form."

Trotz des schweren Sturzes hob Grosser das Positive an 2019 hervor: "Es hat einfach Spaß gemacht zu sehen, dass bis zum Sturz alles perfekt verlief und die harte Arbeit im Winter und meine eiserne Disziplin sich ausgezahlt haben."

Neben seinem Sieg bei der Tour of Mersin - dem ersten in einem UCI-Rennen - war für den Bike-Aid-Fahrer vor allem die Belgrad Banjaluka das Highlight. Die zweite Platz im Gesamtklassement, zeitgleich mit dem Sieger, sowie die zwei Podiumsplätze sorgten dafür, dass "der Knoten endgültig platzte. Von Tag zu Tag habe ich mich besser gefühlt und die zähe Zeit im März, der aufgrund einer Grippe nicht optimal verlief, war vergessen", blickte Grosser zurück.

Äußerst zufrieden war er zudem mit seinen drei Top-Ten-Platzierungen bei der Tour of Hongrie (2.1), wo Anfang Juni auch einige Giro-Starter am Start standen. "Ich habe dort gespürt, dass ich richtig stark bin im Sprint, auch wenn ich nicht in die erste Reihe fahren konnte, um mal richtig durchziehen zu können. Aber das waren schon drei richtige Ausrufezeichen, die ich in Ungarn hinterlassen habe", sagte er.

Schwerer Sturz bei der Route Occitanie

Danach ging es direkt nach Frankreich zur Route Occitanie, wo Grosser an seine Erfolge anknüpfen wollte. Doch der schwere Sturz auf der 3. Etappe machte alle Hoffnungen zunichte. "Ich bin in der finalen Kurve gestürzt und dann in einen nicht abgesicherten Metallpfosten gerutscht, so dass ich mir eine Schienbeinfraktur zuzog. Die Ausgangssituation war optimal, denn ich befand mich zu diesem Zeitpunkt dank der herausragenden Unterstützung meines Teams in der Nähe von Arnaud Demare. Ich spürte, dass ich trotz des harten Rennens noch richtig frisch war und sich meine Beine super anfühlten, bis eben der Sturz passierte", so Grosser, der deshalb auch auf die zweiwöchige Tour of Qinghai Lake und die Deutschland Tour verzichten musste.

Dennoch stand unter dem Strich die beste Saison der noch jungen Karriere zu Buche. 2020 will er wieder im Trikot von Bike Aid an die Erfolge der ersten Saisonhälfte 2019 anknüpfen. "Der erste Gedanke nach meinem Unfall, als ich sah, dass mein Schienbein gebrochen war, war: 2020 komme ich stärker zurück, als ich es jemals war, dafür werde ich kämpfen und alles geben. Und so ist es. Tag für Tag arbeite ich hart an einem starken Comeback, denn mein Ziel ist nicht nur, an meine tollen Ergebnisse anzuknüpfen, sondern diese vielmehr zu verbessern. So möchte ich mich für höherklassige Teams empfehlen, das war auch 2019 mein Ziel. Leider konnte ich aufgrund des Sturzes nicht über eine ganze Saison zeigen, zu welchen Leistungen ich fähig bin", erklärte Grosser, der sich künftig aber auch wieder in den Dienst seines Bike-Aid-Teams stellen wird.

"Es ist ebenso mein Ziel, dass meine Teamkollegen viele Rennen gewinnen, so dass wir eine erfolgreiche Saison 2020 fahren können. Ich bin meinen beiden Teamchefs Matthias Schnapka und Timo Schäfer sehr dankbar dafür, dass sie trotz des Sturzes immer an mich geglaubt haben, ohne jeglichen Zweifel an meiner Genesung und ohne zu wissen, wie ich zurückkomme. Für diese großartige Geste in Form einer frühzeitigen Vertragsverlängerung möchte ich mich bei ihnen bedanken. Denn ich weiß, dass eine solche Menschlichkeit nicht selbstverständlich ist, und das zeichnet das Team Bike Aid aus", so Grosser.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.12.2019Ackermann: “Ich freue mich riesig über diese Ehrung!“

(rsn) - Pascal Ackermann fand zwischen den Jahren nicht viel Zeit zum Entspannen. "Ich muss heute Nachmittag noch nach München, meine Sachen packen. Morgen fliege ich nach Mallorca ins Trainingslager

31.12.2019Noch nicht am Limit angekommen

(rsn) – Mit 400 Punkten war Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) bereits der Sieger der Jahresrangliste 2018. In der zurückliegenden Saison sammelte der Landauer insgesamt sogar 566 Punkte, was d

31.12.2019Die Radsport-News-Jahresrangliste 2019 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2019 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

30.12.2019Bei der Tour in die Weltspitze der Rundfahrer gestürmt

(rsn) - In den vergangenen Jahren galt Deutschland als Land der Sprinter, Zeitfahrer und Klassikerjäger. Doch spätestens seit 2019 ist klar, dass es hierzulande auch einen Rundfahrer von internatio

29.12.2019Ein halbes Dutzend Siege und viele weitere Highlights

rsn) – Die Liste derjenigen Fahrer, die nach ihrem Weggang von Deceuninck - Quick-Step nicht mehr an ihre beim belgischen Team gezeigten Leistungen anknüpfen konnten, ist lang. Maximilian Schachma

28.12.2019Im Frühjahr so richtig aufgedreht

(rsn) – Während für den Großzahl der Fahrer von Katusha – Alpecin die Saison 2019 enttäuschend verlief, trifft für Nils Politt genau das Gegenteil zu. Der zwei Meter lange Hürther kann auf

27.12.2019Im Schneeregen in die Weltelite gefahren

(rsn) - 2019 war das Jahr des großen Durchbruchs in der Karriere von Felix Großschartner. Ab seinem ersten Saisonrennen an unterstrich er, dass der 26-Jährige sich mittlerweile zu den besten Rundfa

26.12.2019Nach dem Teamwechsel schnell in die Erfolgsspur gefunden

(rsn) – Nach sechs Jahren bei BMC wechselte Stefan Küng im vergangenen Winter nach Frankreich zu Groupama – FDJ und zeigte dort eine sehr ansprechende Saison, die von seiner Bronzemedaille im WM

25.12.2019Mit dem ersten Profisieg ins rot-weiß-rote Trikot

(rsn) - Wenn auch das Jahreshighlight aufgrund zweier Stürze bei der Tour de France nicht das Ergebnis brachte, das sich Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) erhofft hatte, so konnte der 28-Jährige t

24.12.2019In der zweiten Saisonhälfte den Anschluss an die Besten verloren

(rsn) – Nachdem er sich 2018 erfolgreich auf die Ardennenklassiker konzentriert und Lüttich–Bastogne–Lüttich gewonnen hatte, nahm Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) in diesem Jahr einen Ku

24.12.2019Keine Spitzensaison, aber auch kein Totalausfall

(rsn) – Wie schon 2018 startete John Degenkolb (Trek – Segafredo) mit einem frühen Erfolgserlebnis verheißungsvoll in die Saison. Doch dem Etappensieg bei der Tour de la Provence (2.1) Mitte Fe

23.12.2019Die eigenen Erwartungen noch übertroffen

(rsn) – In einer über weite Strecken enttäuschend verlaufenen Saison des Subweb-Teams war Neoprofi Marc Hirschi eine der positiven Erscheinungen. Der erst 21-jährige Schweizer fuhr zwölf Top-Te

Weitere Radsportnachrichten

18.09.2025Pogacar will auch im WM-Zeitfahren der Beste sein

(rsn) – Tadej Pogacar will bei der Straßen-WM in Ruanda nicht nur seinen Titel im Straßenrennen verteidigen, sondern auch im Zeitfahren das Regenbogentrikot holen. Um gegen den zweimaligen Weltmei

18.09.2025Magnier jubelt in der Slowakei erneut - diesmal in Gelb

(rsn) – Der Franzose Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) hat auch die 2. Etappe der 69. Slowakei-Rundfahrt (2.1) für sich entschieden. Der Auftaktsieger ließ über 169,4 Kilometer von Svidnik nac

18.09.2025Evenepoel vor WM-Duell mit Pogacar: “Ich bin bereit“

(rsn) – Nach dem enttäuschenden Aus bei der Tour de France reist Remco Evenepoel voller Selbstbewusstsein nach Ruanda, wo er am Sonntag zum Auftakt der Straßen-WM in Kigali seinen Titel im Zeitfah

18.09.2025Capiot soll Jaycos Klassikerteam verstärken

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

18.09.2025Die WM-Aufgebote aller Nationen für die Elite-Kategorien

(rsn) – Die Weltmeisterschaften in Ruandas Hauptstadt Kigali vom 21. bis 28. September umfassen 13 Wettkämpfe – je Einzelzeitfahren und Straßenrennen für männliche wie weibliche U19 und U23 so

18.09.2025Merlier will Pogacar im Herbst noch abfangen

(rsn) - Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) will Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) in den letzten Wochen der Saison 2025 noch überflügeln – allerdings nicht in einem Rennen, sondern in der

18.09.2025Schweizer WM-Team ohne Hartmann und Häberlin

(rsn) – Nicht nur das deutsche Team muss für die Straßen-WM in Ruanda personelle Ausfälle verkraften. Auch die beiden Schweizerinnen Elena Hartmann und Steffi Häberlin fallen für die am 21. Se

18.09.2025Mayrhofer ersetzt Stork im deutschen WM-Kader

(rsn) – Nachdem Maximilian Schachmann (Soudal – Quick-Step) am Dienstagabend nicht in den Flieger nach Ruanda steigen konnte, weil er sich in der Schlusswoche der Vuelta a Espana erkältet hatte u

18.09.2025Die Zeitfahrstrecken bei den Weltmeisterschaften in Ruanda

(rsn) – Im hügelig-bergigen Kigali gibt es kaum flache Straßen. Und so sind auch die Einzelzeitfahren sowie die Mixed-Staffel bei den Weltmeisterschaften in Ruanda wirklich schwere Prüfungen. Wir

18.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

17.09.2025Top-Favoritinnen mit Fragezeichen, Niedermaier Medaillenhoffnung

(rsn) – Ohne Titelverteidigerin muss das diesjährige WM-Zeitfahren der Frauen in Kigali auskommen. Das liegt daran, dass sich Grace Brown partout nicht wollte umstimmen lassen und das Rennrad – z

17.09.2025Grégoire bezwingt im Bergaufsprint van den Berg und Hirschi

(rsn) – Romain Grégoire (Groupama – FDJ) hat seine bestechende Herbstform auch zum Auftakt der 85. Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der 22-jährige Franzose,

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Serbie (2.2, SRB)
  • Tour de Slovaquie (2.1, SVK)
  • Skoda Tour de Luxembourg (2.Pro, LUX)