--> -->
08.08.2019 | (rsn) - Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) riss den rechten Arme nach oben und zeigte im Moment des größten Triumphs seiner bisher noch kurzen Profilaufbahn gen Himmel. Mit dieser Geste gedachte der 22-jährige Däne des gleichaltrigen Belgiers Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal), der bei einem Sturz auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt zu Tode gekommen war.
Es war aber auch ein Zeichen dafür, dass die Profis längst noch nicht zur Tagesordnung übergegangen sind, auch wenn die Tour de Pologne nach einem Tag des Gedenkens, an dem die 4. Etappe neutralisiert ausgetragen worden war, seit gestern wieder dem sportlichen “business as usual“ folgt.
Das sah auf der ersten der beiden Bergetappen so aus, dass sich Vingegaard nach 160 schweren Kilometern rund um Zakopane im Sprint dreier Ausreißer in Koscielisko überraschend gegen den Russen Pavel Sivakov (Ineos) und den Australier Jai Hindley (Sunweb) durchsetzte und das Gelbe Trikot eroberte.
Das Trio hatte sich im letzten Anstieg des Tages abgesetzt und einen knappen Vorsprung bis ins Ziel behauptet. Vingegaard, der mit seinem Team zwar die Hammer Series in Stavanger gewinnen konnte, bisher aber noch ohne persönlichen Profisieg war, trat auf den letzten knapp 300 Metern von dritter Position aus an und ließ den vergeblich kämpfenden Sivakov und Hindley deutlich hinter sich
Mit acht Sekunden Rückstand wurde der Kolumbianer Sergio Andres Higuita (Equipo Euskadi) Vierter, gefolgt von sieben Fahrern, die weitere zwei Sekunden dahinter ins Ziel kamen. Dabei wurde der Pole Rafal Majka (Bora - hansgrohe) Fünfter vor dem Franzosen Pierre Latour (AG2R La Mondiale) und seinem italienischen Teamkollegen Davide Formolo (Bora - hansgrohe). Bester deutscher Profi war der Freiburger Simon Geschke (CCC Team), der zur vierköpfigen Ausreißergruppe des Tages zählte und mit nur 47 Sekunden Rückstand Fünfzehnter wurde.
Vor der entscheidenden Schlussetappe am morgigen Freitag liegt Vingegaard im Gesamtklassement nun vier Sekunden vor Sivakov und sechs vor Hindley. Die Bora-hansgrohe Doppelspitze Formolo und Majka folgt mit je 20 Sekunden Rückstand aussichtsreich auf den Plätzen sieben und neun. Geschke belegt 2:58 Minuten hinter dem Gelben Trikot Platz 23.
So lief das Rennen:
Auf der ersten Bergetappe dieser Tour de Pologne waren auf fünf Runden um Zakopane herum zwölf Anstiege zu bewältigen , sechs davon als Bergpreise der 1. Kategorie gekennzeichnet, fünfmal stand dabei der Pitoniówka-Anstieg im Programm, ehe es im Finale noch den nach Gubalowka hinaufging, von wo aus noch eine kurze Abfahrt ins Ziel folgte.
Geschke, Tomasz Marczynski (Lotto Soudal), Geoffrey Bouchard (AG2R La Mondiale) und Petr Vakoc (Deceuninck - Quick-Step) bildeten die Gruppe des Tages, die sich aber keinen ausreichenden Vorsprung herausfahren konnte. Lambrechts polnischer Teamkollege Marczynski holte sich die ersten drei Bergpreise und übernahm die Führung in der Wertung des besten Kletterers.
Kurz vor dem Zusammenschluss setzte sich Geschke aus dem Quartett ab, aber auch der Freiburger wurde kurz darauf gut 40 Kilometer vor dem Ziel vom Feld gestellt, in dem vor allem Ineos, Astana und Jumbo - Visma für Tempo sorgten, wogegen sich Bora - hansgrohe zurückhielt - auch deshalb, weil Pascal Ackermann schon früh abgehängt war und mit Blick auf das EM-Straßenrennen vom Sonntag ausstieg.
Das schon kleiner gewordene Feld zerfiel kurz nach dem Zusammenschluss in mehrere Teile, in der sich neu formierenden Spitzengruppe waren mehrere der Favoriten und auch wieder Geschke dabei. Auf den letzten 25 Kilometern versuchte es der Äthiopier Tsgabu Grmay (Mitchelton - Scott) mit einer Attacke, der sich fünf Kilometer später der Britische Meister Ben Swift (Ineos) anschloss.
Gegenüber der noch rund 25-köpfigen Verfolgergruppe konnte sich das Duo einen Vorsprung von mehr als 40 Sekunden erkämpfen, ehe Swift seinen Begleiter im vorletzten Anstieg abschüttelte. Den Gipfel erreichte der 31-Jährige mit knappem Abstand vor der Favoritengruppe, in der Swifts Teamkollegen Sivakov and Geoghegan Hart zunächst alle Attacken neutralisierten.
Im finalen, 4,5 Kilometer langen Anstieg des Tages nach Gubalowka war Swifts Gegenwehr dann aber gebrochen, als nämlich Hindley, Sivakov und Vingegaard ihn zuerst stellten und kurz darauf abschüttelten. Den Gipfel in 1.127 Metern überquerte das Trio 2,5 Kilometer vor dem Ziel mit nur rund zehn Sekunden vor den nächsten Verfolgern um Formolo und Majka, die in der kurzen Abfahrt aber nicht mehr an die Spitze herankamen.
Dort fuhr sich Hindley eine kleine Lücke gegenüber seinen Begleitern heraus, die diese aber auf dem Schlusskilometer wieder schließen konnten. Auf den letzten, wieder leicht ansteigenden Metern eröffnete Vingegaard von dritter Position aus den Zielsprint, den er mit dem bisher größten Erfolg seiner Laufbahn abschloss.
(rsn) - Bjorg Lambrechts Leiche wird am Dienstag in dessen belgischem Heimatort Knesselare beigesetzt. Weil mit mehreren Hundert Trauernden gerechnet wird, soll am Friedhof des Ortes zwischen Brüssel
10.08.2019Geschke: Bergtrikot als Belohnung für ein offensives Rennen(rsn) - Simon Geschke (CCC) hat bei der 76. Tour de Pologne quasi nebenbei das Bergtrikot erobert. Der 33-jährige Freiburger sammelte auf der abschließenden 7. Etappe an allen fünf Bergwertungen Pu
09.08.2019Sivakov tritt in Kwiatkowskis Fußstapfen(rsn) - Zwar fehlte Titelverteidiger Michal Kwiatkowski wegen Formschwäche bei der 76. Tour de Pologne. Sein Team Ineos durfte sich dennoch über den Gesamtsieg freuen, für den Pavel Sivakov sorgte
09.08.2019Sivakov Gesamtsieger, Mohoric holt 7. Etappe, Geschke Bergkönig(rsn) - Pavel Sivakov (Ineos) hat die 76. Polen-Rundfahrt gewonnen. Der Russe kam auf der abschließenden 7. Etappe über 153,5 Kilometer von Bukovina Resort zur Bergankunft in Bukowina Tatrzanska mi
09.08.2019Majka: “Das Klassement wird noch ordentlich durchgerüttelt“(rsn) - Seite an Seite erreichten Rafal Majka und Davide Formolo das Ziel der gestrigen 6. Etappe der Polen-Rundfahrt. Der Pole wurde nach 160 Kilometern von Zakopane nach Koscielisko zehn Sekunden h
09.08.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. August(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht
08.08.2019Vingegaard mit erstem Profiseg ins Gelbe Trikot(rsn) - Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) hat die 6. Etappe der 76. Polen-Rundfahrt gewonnen und mit seinem ersten Profisieg das Gelbe Trikot übernommen. Der 22-jährige Däne ließ sich über 160 Ki
08.08.2019Lambrecht starb an Leberriss und inneren Blutungen(rsn) - Der am Montag auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt bei einem Sturz ums Leben gekommene Bjorg Lambrecht ist nach Angaben seines Teams Lotto Soudal den Folgen eines massiven Leberrisses erlegen
08.08.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 8. August(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht
07.08.2019Für Ackermann ist die Ankunft von Bielsko-Biala einen Tick zu schwer(rsn) - Am Ende fehlte ihm der Punch, um die starke Arbeit seines Teams zu vergolden: Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) konnte in Bielsko-Biala nicht mit den Besten mitspurten. Die leicht ansteigend
07.08.2019Mezgec kann nicht nur Hochgeschwindigkeit(rsn) – Luka Mezgec kann nicht nur die Hochgeschwindigkeitssprints – bei seinem Erfolg am Sonntag wurde er mit 82km/h gemessen – sondern auch bergauf bei Gegenwind hat der Slowene einen ordentli
07.08.2019Mezgec holt zweiten Sieg, Ackermann verteidigt Gelb(rsn) - Luka Mezgec (Mitchelton - Scott) hat die 5. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) souverän zu seinen Gunsten entschieden und bereits seinen zweiten Tagessieg bei der WorldTour-Rundfahrt eingefa
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den