Vorschau 57. Eschborn-Frankfurt

Auch auf leicht veränderter Strecke: Bergfeste Sprinter im Vorteil

Foto zu dem Text "Auch auf leicht veränderter Strecke: Bergfeste Sprinter im Vorteil"
Im Jahr 2018 gewann Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) Eschborn-Frankfurt zum 4. Mal in Folge. | Foto: Cor Vos

30.04.2019  |  (rsn) - Auf veränderten Runden, aber mit derselben Grundausrichtung findet am Mittwoch der "Radklassiker am 1. Mai" statt, die 57. Auflage von Eschborn-Frankfurt. Erstmals seit 2009 wird das hessische Traditionsrennen über weniger als 200 Kilometer führen. Das soll das Rennen nicht weniger anstrengend, sondern eher härter machen, wenn es nach den Veranstaltern geht.

Doch die weiterhin mehr als 40 Kilometer zwischen letzter Mammolshain-Passage und Ziel lassen dennoch erwarten, dass die Sprinter-Teams die Ausreißer einmal mehr bezwingen und für eine Massenankunft an der Alten Oper in Frankfurt am Main sorgen werden - wie seit 2013 jedes Jahr.

Zu den Top-Favoriten auf den Sieg zählen neben dem vierfachen Titelverteidiger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) und Lokalmatador John Degenkolb (Trek - Segafredo) daher der Deutsche Meister Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) und der Australier Michael Matthews (Sunweb).

Die Strecke: Mit 187 Kilometern ist die Gesamtdistanz in diesem Jahr so gering wie seit 2008 nicht mehr - und doch sieht das Profil dem der Vorjahre sehr ähnlich. Nach dem Start in Eschborn geht es zunächst hinein nach Frankfurt am Main und am Ziel vorbei, bevor dann der Taunus und der Große Feldberg anvisiert werden. Auf dem Weg dorthin geht es jedoch nicht mehr durch Bad Homburg, sondern durch Degenkolbs Wahlheimat Oberursel.

Nach dem knapp 14 Kilometer langen Anstieg zum Feldberg geht es auf der Westseite über die Billtalhöhe hinunter nach Ruppertshain und über Kelkheim und Sulzbach sowie Schwalbach am Taunus an den gefürchteten Mammolshainer Stich mit seiner steilen Rampe zur Mitte der zwei Kilometer langen Steigung.

Anders als im Vorjahr wartet anschließend jedoch nicht noch einmal eine lange Runde über Billtalhöhe und Ruppertshain, sondern nur die kurze Runde zurück über Kronberg und Schwalbach zur zweiten Mammolshainer-Passage. Dadurch fällt eine lange Erholungsphase für die Sprinter von Ruppertshain bis Schwalbach weg, was das Rennen insgesamt härter machen könnte - wenn die an einem Sprint nicht interessierten Teams das nutzen und das Rennen früh schnell machen.

Die Billtalhöhe-Ruppertshain-Kelkheim-Sulzbach-Schleife folgt nun nach der zweiten Mammolshainer-Passage, bevor es ein drittes Mal den Stich hinaufgeht und anschließend nach erneut der kurzen Runde noch ein viertes Mal. Die letzten 40 Kilometer führen, wie gehabt, abwärts beziehungsweise flach zum Ziel an der Alten Oper.

Allerdings wurde auch die Schlussrunde in Frankfurts Innenstadt wieder verändert - ohne durchs Wohngebiet am traditionsreichen Hainer Weg - wo früher das Ziel lag, als das Rennen noch Rund um den Henninger Turm hieß - zu fahren, dafür aber am Main entlang und somit wohl auch telegener. Durch die neue Schlussrunde ist auch die Zielgerade nun auf 670 Meter Länge angewachsen.

Die Favoriten: Es wird erneut das Rennen zwischen Sprintern und angriffslustigen Fahrern für hügeliges Terrain, und die Favoritenrolle haben dank des langen, flachen Finales die Sprinter - allen voran natürlich Vierfachsieger Alexander Kristoff (UAE Team Emirates).

Er wird an der Alten Oper voraussichtlich gegen Michael Matthews (Sunweb), Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe), John Degenkolb (Trek - Segafredo), André Greipel (Arkéa - Samsic) und Phil Bauhaus (Bahrain - Merida) sowie Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) oder Jonas Koch (CCC) und Niccolo Bonifazio (Total Direct Energie) bestehen müssen, um seinen fünften Sieg zu feiern.

Gegen eine Sprintankunft dürften vor allem die Teams Katusha - Alpecin um Nils Politt und Ag2r La Mondiale um Oliver Naesen oder Astana um Magnus Cort etwas haben - und natürlich die versammelten ProContinental-Rennställe, die ohnehin in die Offensive gehen werden.

Die pure Masse der hoffnungsvollen Sprinter spricht auf dem Papier deutlich gegen den ersten Ausreißersieg seit 2012. Doch genau das könnte auch ein Vorteil für Angreifer sein. Denn die Verteilung der Verantwortlichkeiten im Hauptfeld bei der Verfolgung von Ausreißern wird nach der finalen Mammolshainer-Passage einiger Diskussionen im Peloton bedürfen.

Die Teams: UAE Team Emirates, Sunweb, Bora - hansgrohe, Trek - Segafredo, Lotto Soudal, Astana, Dimension Data, EF Education First, Arkéa - Samsic, Cofidis, Katusha - Alpecin, Bahrain - Merida, CCC, Ag2r La Mondiale, Gazprom - RusVelo, Israel Cycling Academy, Neri Sottoli - Selle Italia - KTM , Roompot - Charles, Sport Vlaanderen - Baloise, Total Direct Energie, Wallonie - Bruxelles, Wanty - Gobert

Die Startliste: Finden Sie hier!

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.05.2019In der letzten Kurve nutzte Degenkolb den Heimvorteil

(rsn) - Nur eine halbe Radlänge auf Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) fehlte John Degenkolb (Trek – Segafredo) bei seinem Heimrennen Eschborn - Frankfurt zum zweiten Sieg nach 2011. "Schade, da

02.05.2019Mühlberger: “Es scheint, als wären wir voll im Flow“

(rsn) – Vor der Alten Oper in Frankfurt vollendete Pascal Ackermann einen perfekten Tag für das Team Bora – hansgrohe. Einer der Schlüssel zum Sieg war sicherlich auch die aufopferungsvolle Arbe

02.05.2019Ackermann muss beim Giro auf Schillinger verzichten

(rsn) - Bei Eschborn-Frankfurt sprang Andreas Schillinger (Bora- hansgrohe) auf den letzten Metern kurzfristig als Anfahrer von Pascal Ackermann ein und ebnete dem Deutschen Meister mustergültig den

02.05.2019Cimolai ließ in Frankfurt für Ackermann die Lücke zum Sieg

(rsn) - Mit Platz vier bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) hat Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) eindrucksvoll gezeigt, dass seine ersten drei Saisonsiege - allesamt vergangene Woche bei der Vuelta a

02.05.2019Bauhaus: “Ich weiß nicht, was los war“

(rsn) - Mit vier Hoffnungsträgern für eine Sprintentscheidung waren die Deutschen in den  WorldTour-Klassiker Eschborn-Frankfurt gestartet. Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) und John Degenkolb (

01.05.2019Schönberger: “Vor vier Tagen wollte ich nicht einmal starten“

(rsn) – Wenn sich ein Österreicher in Ausreißergruppen befindet, dann ist dies in dieser Saison zumeist Sebastian Schönberger. Der 24-Jährige vom Procontinental Team Neri Sottoli – Selle Ital

01.05.2019Ackermann und Bora - hansgrohe wuppten Eschborn-Frankfurt

(rsn) – Beim Team Bora – hansgrohe läuft es derzeit einfach rund. Pascal Ackermann sorgte am 1. Mai in Frankfurt bereits für den 20. Saisonsieg der Raublinger, die nach dem Rennen entsprechend i

01.05.2019Politt spürte die Strapazen seiner starken Klassikersaison

(rsn) - Nach seiner starken Leistung bei Paris-Roubaix, als er sensationell auf Platz zwei fuhr, gehörte Nils Politt (Katusha – Alpecin) bei Eschborn - Frankfurt zum erweiterten Favoritenkreis. Doc

01.05.2019Finale des 58. Eschborn-Frankfurt im Video

(rsn) – Nach acht Jahren hatten die deutschen Fans wieder allen Grund zum Jubel, und diesmal gleich doppelt: Nach einer taktischen Meisterleistung seines Teams Bora - hansgrohe hat Pascal Ackermann

01.05.2019Ackermann nimmt in Top-Form Kurs auf den Giro

(rsn) – Formtest bestanden: Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat sich im Trikot des Deutschen Meisters den Sieg beim Klassiker Eschborn-Frankfurt gesichert und damit seine Ambitionen für den Gir

01.05.2019Lange verletzter Rodenberg landet nächsten ColoQuick-Coup

(rsn) – Das Team Coloquick war auch in diesem Jahr bei der U23-Austragung von Eschborn-Frankfurt (1.2u) nicht zu schlagen. Nachdem 2018 der Däne Niklas Larsen das Rennen gewinnen konnte, holte sich

01.05.2019Ackermann triumphiert vor Degenkolb und Kristoff

(rsn) – Nach einer taktischen Meisterleistung seines Teams Bora - hansgrohe hat Pascal Ackermann die 58. Auflage von Eschborn-Frankfurt gewonnen. Der Deutsche Meister verwies über 187 Kilometer von

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Alles Wissenswerte zur 112. Tour de France

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)