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05.04.2019 | (rsn) - Der Höhepunkt der belgischen Klassikersaison steht an: die Flandern-Rundfahrt. 17 Hellingen und 267 Kilometer zwischen Antwerpen und Oudenaarde müssen bewältigt werden, ehe sich ein Fahrer mit dem Sieg bei der "Ronde“ für alle Ewigkeit in den Radsport-Geschichtsbüchern verewigen kann. Aber wer wird es am Ende sein? Die Redaktion von radsport-news.com wagt die Prognose, wobei die Übermacht von Deceuninck – Quick-Step bröckelt.
Peter Maurer
Auch wenn die Jungs von Deceuninck – Quick-Step bislang mit Ausnahme von Gent-Wevelgem sich im Frühjahr richtig stark präsentiert haben, so stehen zwei andere Fahrer ganz oben auf meiner Favoritenliste. Bisher waren Alexander Kristoff und Oliver Naesen richtig stark unterwegs und haben in den vergangenen Wochen tolle Ergebnisse eingefahren – daher glaube ich, dass an beiden kein Weg vorbeiführt. Der Norweger Kristoff gewann das Rennen 2015 und reist mit dem Selbstvertrauen eines Gent-Wevelgem-Siegers an. Aber auch der Belgier Naesen gehört zu den bestimmenden Figuren des Frühjahres. Nach seinem zweiten Platz bei Mailand-San Remo und dem dritten Rang in Wevelgem könnte er bereit sein, am Sonntag Geschichte zu schreiben.
Guido Scholl
Deceuninck - Quick Step hat alle Fäden fest in den Händen. Zwar rackern sich Peter Sagan, Greg Van Avermaet, John Degenkolb und Sep Vanmarcke nach allen Regeln der Kunst ab. Doch Zdenek Stybar, Philippe Gilbert und Bob Jungels haben immer eine passende Antwort. Im Finale stiehlt sich dann Yves Lampaert davon, seine Teamkollegen sichern ihn ab, indem sie alle Attacken neutralisieren – und endlich hat Lampaert sein erstes Monument gewonnen.
Christoph Adamietz
Nach zweiten Plätzen in den Jahren 2014 und 2017 wird diesmal für Greg Van Avermaet bei der Flandern-Rundfahrt die große Stunde schlagen. Der Belgier verfügt über die nötige Erfahrung, hat in der Vergangenheit bei den großen Eintagesrennen immer überzeugt und zeigte in dieser Saison mit Platz zwei beim Omloop Het Nieuwsblad, Rang sechs bei der Strade Bianche und zuletzt als Dritter der E3 BinckBank-Classic starke Frühjahrsform. Sein Vorteil: Trotz guter Leistungen hat niemand den 33-Jährigen so recht auf dem Zettel. Zudem muss der Belgier eigentlich auch nur reagieren, schließlich ist Van Avermaet unter den Klassikerjägern einer der schnellsten Sprinter. Taktisch clever fahrend kommt der CCC-Kapitän am Ende mit einer kleinen Gruppe ins Ziel, aus der heraus er die Kontrahenten bezwingt.
Matthias Seng
Das belgische Deceuninck - Quick-Step-Team wird am Sonntag alles daransetzen, zum dritten Mal in Folge die Flandern-Rundfahrt zu gewinnen. 2017 jubelte Philippe Gilbert in Oudenaarde, im vergangenen Jahr hatte Niki Terpstra, der jetzt für Direct Energie fährt, die Nase vorn. Bei der 103. Auflage der “Ronde“ wird Bob Jungels den Hattrick perfekt machen. Der Luxemburgische Meister holte sich 2018 mit Lüttich-Bastogne-Lüttich das erste Monument seiner Karriere und zeigte in diesem Jahr mit seinem Sieg bei Kuurne-Brüssel-Kuurne und Rang fünf bei der E3 BinckBank Classic, dass er auch bei den flämischen Klassikern ganz vorne landen kann. Jungels wird es wie Gilbert und Terpstra machen und sich nach einer Attacke aus einer kleineren Spitzengruppe heraus als Solist den Sieg holen.
Sebastian Lindner
Wir feiern in diesem Jahr den ersten luxemburgischen Sieger bei der Flandern-Rundfahrt. Bob Jungels fährt ein bärenstarkes Frühjahr und hat bei Kuurne-Brüssel-Kuurne bewiesen, wie man Klassiker gewinnt. Darüber hinaus kommt er mit den Meriten des aktuellen Lüttich-Bastogne-Lüttich-Siegers. Trotzdem geht er im Deceuninck-Team nicht als nomineller Kapitän ins Rennen, Freiheiten dürfte er aber trotzdem bekommen. Und deswegen auch die Chance, am Koppenberg gut 40 Kilometer vor dem Ziel eine Attacke unter dem Motto "Alles oder Nichts“ zu starten. Ein paar namenhafte Fahrer werden ihn begleiten, doch als Formstärkster im Peloton wird Jungels alle an am letzten Helling, der zweiten Überfahrt des Paterbergs, stehen lassen. Als erstklassiger Zeitfahrer wird er auf den letzten flachen Kilometer bis nach Oudenaarde nicht mehr in Gefahr geraten.
Daniel Brickwedde
Ausgerechnet beim wichtigsten belgischen Frühjahrsrennen bekommt Deceuninck – Quick-Step seine Grenzen aufgezeigt. Zdenek Stybar ist zwar offensichtlich der stärkste Fahrer derzeit, zeigte aber trotz seines Siegs im Finale beim E3 Nerven und setzte zweimal zu unsinnigen Attacken an. Bei der Flandern-Rundfahrt setzt ihm daher der Druck der Favoritenrolle zu, Stybar attackiert, fährt Löcher zu und macht auch sonst zu viel – und ist im Finale platt. Bob Jungels verpasst hingegen die entscheidende Selektion und Philippe Gilbert sowie Yves Lampaert fehlt derzeit die absolute Ausnahmeform für einen Sieg bei der "Ronde“. So muss ein grimmiger Patrick Lefevere in Oudenaarde den Sieg von Oliver Naesen beobachten. Der Belgier siegt nach starker Leistung und entscheidender Attacke am Paterberg im Sprint gegen Greg Van Avermaet und Tiesj Benoot.
Eric Gutglück
Flandern-Rundfahrt und Crossrennen - beide finden auf anspruchsvollem Geläuf statt und fordern daher neben der Kondition auch die Radbeherrschung. Großer Unterschied ist die Renndauer: Während ein Crossrennen nur etwa eine Stunde dauert, sitzen die Profis bei der Jagd über die Hellingen weit über sechs Stunden im Sattel. Doch Wout Van Aert hat mit Rang drei bei der Strade Bianche, Rang sechs bei Mailand-Sanremo, Platz zwei beim E3-Preis und einer starken Fahrt bei Gent-Wevelgem bewiesen, dass ihm als dreimaligem Crossweltmeister die Distanz nichts anhaben kann. Hinzu kommt seine beeindruckende Form, die er im brettharten Finale über Oude Kwaremont und Paterberg voll ausspielen kann. Im Zweiersprint setzt Van Aert sich am Ende gegen den ebenfalls dreimaligen Crossweltmeister Zdenek Stybar durch und holt sein erstes Monument.
Joachim Logisch
Wo sein Wille ist, findet er auch einen Weg. Deshalb ist Alejandro Valverde mein Favorit für die "Ronde“, obwohl der Weltmeister dort noch nie teilnahm. In diesem Jahr hat er die Flandern-Rundfahrt ganz oben auf seine "To-Do-Liste" gestellt. Nachdem es im letzten Jahr bei der Generalprobe Dwars door Vlaanderen mit Platz 11 aber gut lief, bereitete Valverde sich nun ganz gezielt vor und verzichtete dafür sogar auf Tirreno-Adriatico, wo er zu den Favoriten gehört hätte. Sein letztes großes Ziel sollen dann noch die Olympischen Spiele 2020 in Tokio sein. Für Valverde spricht auch, wenn man so will, die verpatzte Generalprobe. In diesem Jahr belegte er beim Dwars door Vlaanderen nur Rang 31.
Felix Mattis
Trotz oder gerade wegen der Abwesenheit von Titelverteidigerin Anna van der Breggen gibt es am Sonntag eine klare Top-Favoritin: Annemiek van Vleuten. Wenn die Niederländerin am Oude Kwaremont Vollgas fährt, wird sie ihre Konkurrenz ans Limit bringen, und davon dann bei ihrer entscheidenden Attacke am Paterberg profitieren: An der steilen Rampe kann ihr niemand folgen. Und wenn van Vleuten erst einmal weg ist, wird niemand die Zeitfahr-Weltmeisterin mehr einholen - genau wie bei van der Breggen im Vorjahr. Die einzige Chance van Vleuten zu schlagen ist, sie durch abwechselnde Attacken schon vor dem Kwaremont abzuschütteln. Und bei den Männern? Mathieu van der Poel vor Wout Van Aert und Zdenek Stybar im Sprint einer kleinen Gruppe.
Felix Schönbach
In dieser Klassikersaison deutet sich ein Generationenwechsel an. Jungspunde wie Wout Van Aert oder Mathieu van der Poel drängen an die Spitze. Doch die Flandern-Rundfahrt ist eine andere Hausnummer als der E3-Preis oder Dwars door Vlaanderen. Neben purer Stärke zählen auch Erfahrung, taktisches Geschick und die nötige Portion Glück. Ich glaube, dass Greg Van Avermaet all diese Faktoren diesmal auf sich vereint. Er weiß, wie man die entscheidende Selektion an der Oude Kwaremont und am Paterberg übersteht. Und im Sprint einer kleinen Gruppe nach 267 Kilometern gehört Van Avermaet zu den schnellsten Fahrern.
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