Start nach nur einem kompletten Renntag in 2019

Matthews: “Sanremo ist kein großes Ziel mehr“

Von Felix Mattis

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Michael Matthews (Sunweb) | Foto: Cor Vos

22.03.2019  |  (rsn) - Eigentlich hätte es das erste große Saisonziel sein sollen. Doch Michael Matthews steht am Samstag nun doch ohne die ganz großen Hoffnungen am Start von Mailand-Sanremo. Der U23-Weltmeister von 2010, der vor vier Jahren bereits als Dritter in Sanremo ankam, hat sein Pech aus der ersten Jahreshälfte 2018 offenbar mit ins Frühjahr 2019 genommen und kommt mit nur einem vollständigen Renntag in den Beinen nach Mailand.

"Sanremo ist kein großes Ziel mehr", erklärte er nun gegenüber cyclingnews.com. "Es ist einfach gut, beim Team zu sein und ein weiteres Rennen zu absolvieren. Es sind 300 Kilometer, also wird es ein weiterer langer Tag auf dem Rad."

Dabei war der Australier eigentlich mit einer guten Form aus dem Winter bekommen. Das beweist sein zwölfter Platz vom Omloop Het Nieuwsblad vor drei Wochen. Dort nämlich war er gut 70 Kilometer vor dem Ziel gestürzt und anschließend bis zum Ziel auf der Jagd, um doch noch ein halbwegs gutes Ergebnis zu erzielen. Es schien angerichtet für ein starkes Frühjahr, doch acht Tage später zerschellten die Träume davon auf dem Asphalt der 1. Etappe von Paris-Nizza.

Frakturen ums Auge "nur Haarrisse"

Matthews musste das Rennen aufgeben, weil er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass er sich zwei oder drei Frakturen rund ums Auge zugezogen hatte. Es hieß, das Frühjahr sei für ihn vorbei. "Letzte Woche wurde mir gesagt, dass ich für drei Monate raus wäre. Und jetzt ist Donnerstag und ich bin hier, um Mailand-Sanremo zu fahren", so Matthews. "Zuerst sahen die Frakturen größer aus, aber eine Woche später hatte ich noch einen Scan, und es hat sich herausgestellt, dass es nur Haarrisse sind." Deshalb könne er jetzt ohne größere Beeinträchtigungen Rennen fahren.

Trotzdem: Mit weniger Rennkilometern in den Beinen, als sie am Samstag zwischen Mailand und Sanremo anstehen, braucht sich der 28-Jährige keinen Illusionen hinzugeben. "Ich werde es jetzt so nehmen wie es kommt", sagte er mit Blick auf seine Chancen.

Immerhin hat Sunweb mit Tom Dumoulin und Sören Kragh Andersen noch zwei andere, auf Offensive ausgerichtete, starke Karten in der Hinterhand. Sollte Matthews also vor dem Poggio das Signal geben, dass er sich nicht ideal fühle, könnte der Niederländer oder der Däne sofort auf Attacke setzen.

Sunweb bei Mailand-Sanremo: Roy Curvers, Tom Dumoulin, Marc Hirschi, Sören Kragh Andersen, Michael Matthews, Nicolas Roche, Casper Pedersen

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