--> -->
29.07.2018 | (rsn) - Viel fehlte nicht und John Degenkolb (Trek-Segafredo) hätte die 105. Tour de France mit einem Triumph auf den Champs-Élysées beendet. Doch nach 116 Kilometern von Houilles nach Paris musste sich der Oberurseler im erwarteten Sprint am Ende der 21. Etappe knapp dem Europameister Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) geschlagen geben.
Der Norweger feierte nach langem Anlauf doch noch seinen ersten Tagessieg bei dieser Tour, seinen dritten bei der Frankreich-Rundfahrt insgesamt. Im Siegerinterview bekannte Kristoff allerdings, dass er von dem Ausscheiden eines Großteils der Konkurrenten profitiert hatte.
"Für mich ist ein Traum wahr geworden. Ich habe von diesem Sieg seit vielen Jahren geträumt“, sagte der 31-Jährige im Ziel. "Ich war schon oft nahe dran, konnte aber niemals die schnelleren Jungs wie Cavendish, Greipel oder Kittel besiegen. Heute waren sie nicht hier, ich war der Schnellste und bin ich super glücklich.“
Einen ebenfalls entspannten Eindruck machte Degenkolb, der sich mehr über Rang zwei freute, den er noch gegen den stark aufkommenden Franzosen Arnaud Démare (Groupama-FDJ) rettete, als sich über den entgangenen zweiten Etappenerfolg zu grämen. "Zweiter auf den Champs-Élysées ist einfach großartig, das Team hat heute grandios gearbeitet“, sagte ein strahlender Degenkolb, dessen Helfer lange gewartet hatten, ehe sie sich im Finale an der Spitze des Feldes zeigten, um für ihren Kapitän den Sprint zu lancieren. "Ich habe noch zwei Sekunden gewartet, das war genau richtig, aber Alex war heute einfach der Stärkere“, lobte der Gewinner der Roubaix-Etappe seinen skandinavischen Konkurrenten.
Kristoff jagte von Degenkolbs Hinterrad zum Sieg
"Ich war nach dem Tunnel ein bisschen weit zurück, aber ich war bei (Teamkollege Roberto) Ferrari, dann ist Trek von hinten einen wirklich guten Leadout gefahren und ich bin an Johns Hinterrad gekommen. Ich habe meinen Sprint in einer guten Position begonnen, bin an John vorbei und war mir auf den letzten 20 Metern sicher, dass ich gewinnen würde“, schilderte Kristoff die letzten Meter der diesjährigen Tour de France. Leader Geraint Thomas hingegen brachte die finale Etappe entspannt zu Ende, um ein letztes Mal sein Gelbes Trikot zu verteidigen. "Das ist einer der besten Tage meines Lebens», sagte der 32-jährige Waliser, der neben seinem entthronten Teamkollegen Chris Froome über die Ziellinie fuhr. Der Titelverteidiger wurde diesmal Dritter, zwischen die beiden Briten landete der Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb).
Als Gewinner des Grünen Trikots wurde Peter Sagan geehrt. Der Weltmeister vom deutschen Team Bora-hansgrohe hatte sich nach seinem Sturz auf der 17. Etappe mit Schmerzen durch die vergangenen Tage gekämpft und wurde am Sonntag Achter. "Jetzt können wir es ja sagen. Peter ging es nach dem Sturz richtig, richtig schlecht“, sagte Team-Manager Ralph Denk in Paris zu radsport-news.com. "Er wird sich jetzt ein paar Tage länger ausruhen und im Liegestuhl verbringen müssen“, fügte der Raublinger an. Sagan und sein Team können sich aber nicht nur über das sechste Grüne Trikot in der Karriere des Slowaken freuen, sondern auch über drei Etappensiege, die der 28-Jährige eingefahren hatte.
Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) sicherte sich das Gepunktete Trikot des besten Kletterers, sein französischer Landsmann Pierre Latour (AG2R) das Weiße Jersey des besten Jungprofis, Movistar wurde wie 2015 und 2016 als bestes Team ausgezeichnet.
So lief die Etappe….
Nach dem Schaulaufen auf dem Weg nach Paris eröffnete Sylvain Chavanel (Direct Energie) zum Ende seiner 18. und letzten Frankreich-Rundfahrt kurz vor dem Einbiegen auf den acht Mal zu befahrenden Rundkurs mit einem Ausreißversuch 60 Kilometer vor dem Ziel das Rennen. Der 39 Jahre alte Franzose, der Anfang Oktober bei Tour de Vendée seine Karriere beenden wird, fuhr aber nur wenige Kilometer an der Spitze, um sich von seinen Fans standesgemäß zu verabschieden.
Erfolgversprechender sah dagegen der Versuch einer sechsköpfigen Gruppe aus, in der mit Taylor Phinney (EF-Drapac), Michael Schär (BMC), Silvan Dillier (AG2R), Nils Politt (Katusha-Alpecin) und Damien Gaudin (Direct Energie) und Guillaume van Keirsbulck (Wanty-Groupe Gobert) tempofeste Fahrer dabei waren. Doch Démares und Sagans Helfer spannten sich sofort vor das Feld und versuchten, das Sextett an der kurzen Leine zu halten.
Doch die Ausreißer waren sich einig und konnten sich einen Maximalvorsprung von fast 50 Sekunden herausfahren. Erst als sich Cofidis und sogar das Sky-Team an der Jagd beteiligten, sank der Rückstand auf der vorletzten Runde zwölf Kilometer vor dem Ziel auf unter 20 Sekunden.
Kurz vor dem Zusammenschluss ließ Politt seine Begleiter stehen und nahm die Schlussrunde als Solist wenige Meter vor dem jagenden Feld in Angriff. Hinter dem Hürther formierten sich auf der breiten Straße die Sprinterzüge, darunter auch Trek-Segafredo, und fingen 5,6 Kilometer vor dem Ziel auch den Deutschen ein.
Auf den letzten zwei Kilometern versuchte es Marco Marcato (UAE Team Emirates) mit einer Konterattacke, der sich Daniel Oss (Bora-hansgrohe) und Yves Lampaert (Quick-Step Floors) anschlossen. Die meisten Kräfte konnte auf dem letzten Kilometer der Belgische Meister mobilisieren, wogegen die beiden Italiener noch vor der Zielgeraden gestellt wurden.
Als auch Lampaert rund 250 Meter vor dem Ziel eingefangen worden war, eröffnete Degenkolb aus zentraler Position den Sprint, musste aber auf seiner linken Seite den stärkeren Kristoff noch an sich vorbeiziehen lassen. Der Gewinner der Roubaix-Etappe konnte allerdings noch Démare knapp auf Distanz halten und noch Rang zwei holen. Kurz dahinter rollte das Feld, mit dem im Gelben Trikot strahlenden Thomas, ins Ziel.
(rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inkl
25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber
12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch
31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte
16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener
10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint
03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.
03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris
02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große
02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich
01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen
01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den