--> -->

06.07.2022 | (rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inklusive 15 Sektoren mit 21,7 Kilometern Kopfsteinpflaster im Sprint einer Dreiergruppe den lang ersehnten ersten Tour-Etappensieg seiner Karriere. Im damaligen Rennbericht können Sie nachlesen, wie es zum Triumph des Oberurselers kam. Der 33-jährige Degenkolb gehört auf der heutigen Pavé-Etappe zwar nicht zu den Top-Favoriten, hat sich aber für die 153 Kilometer von Lille nach Arenberg viel vorgenommen.
15. Juli 2018 - Nach seinen Karrierezielen befragt, zählt John Degenkolb (Trek-Segafredo) seit Jahren vier Rennen auf: Mailand - Sanremo, Paris - Roubaix, eine Etappe der Tour und die Straßenweltmeisterschaft. Die ersten beiden sicherte sich der Oberurseler bereits im Jahr 2015. Doch mit der Vervollständigung des Quartetts wollte es bislang nicht weiter vorangehen.
Auf der 9. Etappe der 105. Tour de France platzte nun aber der Knoten in Sachen Tour-Etappensieg. Nach 156,5 Kilometern von Arras nach Roubaix sicherte sich Degenkolb nach 15 Sektoren mit 21,7 Kilometern Kopfsteinpflaster im Sprint einer Dreiergruppe seinen langersehnten Erfolg vor dem Gesamtführenden Greg Van Avermaet (BMC) und Yyes Lampaert (Quick-Step Floors).
"Die pure Freude. Ich habe diesen Sieg so lange angestrebt. Ich kann es nicht beschreiben", gab Degenkolb in einem ersten Interview mit Tränen in den Augen zu Protokoll. "Es war ein harter Kampf heute. Dieser Sieg gehört dem Team. Wir hatten einen Plan, uns aus allen Scharmützeln rauszuhalten, und der ist komplett aufgegangen. Das ist ein unglaubliches Gefühl. So viele Leute hatten nach meinem Unfall nicht mehr an mich geglaubt." Degenkolb widmete den Erfolg einem im vergangenen Oktober verstorbenen Freund seines Vaters, der seine Radsport-Karriere von Beginn an begleitet hatte.
Der knapp geschlagene Olympiasieger Greg Van Avermaet konnte zumindest seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen. 19 Sekunden hinter dem Trio wurde Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) Vierter vor Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Degenkolbs Teamkollegen Jasper Stuyven.
Nach acht Podiumsplatzierungen seit 2013 reichte es nun endlich für den Klassikerspezialisten zum ersten Sieg. Interessant dabei: Bei seinem Erfolg in Roubaix vor drei Jahren fuhr Degenkolb zehn Kilometer vor dem Ziel ebenfalls in einer Dreiergruppe, bestehend aus - na klar - Van Avermaet und Lampaert.
"Der Sieg in Gelb wäre heute etwas Besonderes gewesen. Je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr habe ich daran geglaubt. Natürlich bin ich enttäuscht, nicht gewonnen zu haben und hätte vielleicht den Sprint früher eröffnen müssen", gab sich Van Avermaet zerknirscht, relativierte aber zugleich: "Ich habe immer noch Gelb und hatte eine tolle erste Woche."
Überhaupt erlebte das Team BMC abseits von Van Avermaet einen rabenschwarzen Tag. Bereits nach zehn Kilometern und noch vor dem ersten Pavé wurde Mitfavorit Richie Porte in einen Massensturz verwickelt. Der Australier musste das Rennen genau wie im Vorjahr auf der 9. Etappe beenden, der Verdacht eines Schlüsselbeinbruchs erhärtete sich jedoch nicht. Back-up-Kapitän Tejay Van Garderen stürzte eingangs von Sektor neun und kam mit 5:47 Minuten Rückstand auf Rang 85 ins Ziel.
Doch insgesamt kam es, vor allem für die Favoriten, auf dem Kopfsteinpflaster nicht ganz so schlimm wie von manchen befürchtet. Mikel Landa (Movistar) und Romain Bardet (AG2R) verloren sieben Sekunden auf die Konkurrenten, nur der Vorjahreszweite Rigoberto Uran (EF Drapac) kassierte mit 1:30 Minuten größeren Rückstand und Sky-Nachwuchshoffnung Egan Bernal kam nach zwei Stürzen mit mehr als einer Viertelstunde Rückstand ins Ziel.
So lief die Etappe:
Im Gegensatz zu den beiden Vortagen begann die Etappe rasant und schnell stand eine zehnköpfige Spitzengruppe bestehend aus Thomas De Gendt (Lotto Soudal), Lilian Calmejane, Damien Gaudin, Jerome Cousin (alle Direct Energie), Chad Haga (Sunweb), Nicolas Edet (Cofidis), Reinhard Janse Van Rensburg (Dimension Data), Omar Fraile (Astana) Olivier Le Gac (Groupama-FDJ) und Antwan Tolhoek (LottoNL-Jumbo).
Nach zehn Kilometern kam es zu besagtem Sturz, der neben Porte auch den späteren Tagesachten André Greipel (Lotto Soudal) zu Boden zwang und für José Joaquin Rojas (Movistar) das Tour-Aus bedeutete. Die Spitzengruppe erhielt maximal 3:45 Minuten an Vorsprung, auch weil im Feld alle nervös waren und um die Positionen vor den Pavé-Sektoren kämpften. Einen gebrauchten Tag erwischte vor allem Bardet, der nicht weniger als sechs Mal das Laufrad oder gar die Rennmaschine tauschen musste.
Zwar riss das Hauptfeld im Laufe des Rennens immer wieder kurzfristig auseinander, doch keiner der Favoriten geriet ernsthaft ins Hintertreffen. Das änderte sich gut 30 Kilometer vor dem Ziel, als Landa sich an seinem Vordermann aufhing, stürzte und fortan gemeinsam mit dem ebenfalls zu Fall gekommenen Uran die Verfolgung aufnahm.
Etwa 17 Kilometer vor dem Ende war es auch um die immer kleiner gewordene Spitze geschehen, als Gaudin als letzter Verbliebener eingeholt wurde. Sofort setzten Van Avermaet und Lampaert die vorentscheidende Attacke, der sich Degenkolb anschloss. Gemeinsam harmonierte das Trio hervorragend, weshalb der Vorsprung auf bis zu eine Minute anwuchs.
Auf den letzten 1000 Metern belauerten sich die drei zwar, doch Degenkolb ließ sich nicht überrumpeln. Ganz links an der Bande fahrend behielt er die Ruhe und sicherte sich mit einem kraftvollen Antritt 250 Meter vor Ziel von der Spitze weg seinen langersehnten Erfolg.
In der Gesamtwertung nimmt Van Avermaet 43 Sekunden auf Geraint Thomas (Sky) und deren 44 auf Gilbert mit in den Ruhetag. Sagan baute seine Führung in der Punktewertung auf mittlerweile 81 Zähler aus, der Lette Toms Skujins (Trek-Segafredo) trägt weiterhin das Bergtrikot und Sören Kragh Andersen (Sunweb) ist der Mann in Weiß - mit exakt sieben Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Thomas Boudat (Direct Energie).
Am Dienstag beginnt die Tour dann wohl von vorn, wenn zwischen Annecy und Le-Grand-Bornand nicht weniger als fünf Alpenpässe überfahren werden müssen. John Degenkolb dürfte das egal sein. Seine Tour ist jetzt schon eine erfolgreiche und er kann sich nun auf das letzte große Karriereziel fokussieren: Den Gewinn des Regenbogentrikots bei einer Straßenweltmeisterschaft.
25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber
12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch
31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte
16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener
10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint
03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.
03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris
02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große
02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich
01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen
01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in
01.08.2018“Die Stimmung bei der Tour ist jeden Tag der Hammer“(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich
15.11.2025Osborne wird in Abu Dhabi zum dritten Mal Esports-Weltmeister (rsn) - Jason Osborne ist zum dritten Mal Esports-Weltmeister geworden. Der 31-Jährige Titelverteidiger holte sich in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) nach einem packenden Kampf letztlich sou
15.11.2025Klassikerqualitäten in den Dienst des Kollektivs gestellt (rsn) – Vor seinem sechsten Jahr als Berufsradfahrer wechselte Johan Jacobs erstmals die Teamfarben: Vom spanischen Rennstall Movistar ging der Schweizer zur französischen Equipe Groupama – FDJ.
15.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
15.11.2025Nieuwenhuis auch durch Stürze und defekten Schuh nicht zu stoppen (rsn) – Nach Siegen beim Exact Cross in Heerde und bei der X2O Badkamers Trofee in Lokeren hat Joris Nieuwenhuis (Ridley) auch in der Superprestige zugeschlagen. In Merksplas war der Niederländer b
15.11.2025Brand gewinnt auch zweites Superprestige-Rennen der Woche (rsn) – Vier Tage nach ihrem Sieg bei der Superprestige in Niel hat Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) in der Crossserie erneut zugeschlagen. In Merksplas reichte ihr eine Attacke zur Rennmitte
15.11.2025Diabetiker-Team Novo Nordisk kann langfristig planen (rsn) – Das US-Team Novo Nordisk wird auch in den kommenden Jahren im Peloton vertreten sein. Wie der Zweitdivisionär meldete, sei der Vertrag mit dem Sponsor Novo Nordisk, der ursprünglich Ende 2
15.11.2025Brand peilt am Wochenende denkwürdiges Cross-Jubiläum an (rsn) – Lucinda Brand (Baloise Glowi Lions) geht an diesem Wochenende auf Rekordjagd. Die 36-jährige Niederländerin will ihre imponierende Serie von 48 Podiumsplätzen in Serie ausbauen. Sollte si
15.11.2025Pogacar entscheidet sich im Training fürs EM-Trikot (rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Team Emirates – XRG) ist aktueller Welt- und Europameister. Da das Regenbogentrikot höherwertiger als das des kontinentalen Titelträgers, wird es Pogacar in den Re
15.11.2025Kein neuer Vertrag mehr: Froome vor dem Karriereende? (rsn) – Für den viermaligen Tour-de-France-Sieger Chris Froome deutet sich das Karriereende an. Wie sein Team Israel - Premier Tech auf Instagram bekanntgab, wird der 40-jährige Brite wie auch die
15.11.2025Schreiber gibt beim X2O-Cross in Hamme ihr Saisondebüt (rsn) – Aufgrund mehrere Erkrankungen geriet Marie Schreibers Vorbereitung auf die Cross-Saison 2025/26 durcheinander. Die U23-Vizeweltmeisterin zog sich bei der Tour de l´Avenir Femmes eine Corona
15.11.2025Mit internationalen Erfolgen im Gepäck zum neuen Team (rsn) - Für Dominik Röber (Benotti - Berthold) brachte die Saison 2025 seine erfolgreichsten internationalen Ergebnisse. Mit Platz zwei im Gesamtklassement und dem dritten Rang auf der letzten Etap
14.11.2025Afrikanisches Team Amani: Ziel ist die Tour de France Femmes (rsn) – Nachdem das ruandische Amani-Männerteam bereits seit Anfang 2025 mit einer Kontinental-Lizenz im Feld vertreten ist, wird ab der kommenden Saison auch ein Frauenteam in der dritten Division