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27.07.2018 | (rsn) - Ist die 105. Tour de France entschieden oder nicht? Mit 1:59 Minuten führt Geraint Thomas (Sky) die Gesamtwertung vor Tom Dumoulin (Sunweb) an. Dritter ist sein Teamkollegen Chris Froome. Auf Platz vier lauert Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo / + 2:47) der auf der kurzen Pyrenäentappe am Mittwoch einen bärenstarken Eindruck hinterließ.
Die Fragen, die heute und morgen beantwortet werden, lauten: Schafft Dumoulin noch den Sprung ins Gelbe Trikot? Gelingt Roglic der Sprung aus Podium? Oder erleben wie die sportliche Wiedergeburt Froomes wie am Ende des Giro?
"Normalerweise ist bei diesem Vorsprung die Position von Geraint Thomas sicher", hatte Dumoulin den Reportern schon in Trie-sur-Baie vor dem Start der 18. Etappe erzählt, um dann aber anzufügen: "Man weiß nie, was passiert. Doch es wird sehr schwer, noch etwas zu ändern." Dabei hat der aktuelle Tourzweite sicher den letzten Giro im Kopf, als Simon Yates - in Rosa fahrend - ebenfalls auf der 19. Etappe einbrach und 38 Minuten verlor.
"Momentan sieht Geraint Thomas wie der Gewinner aus. Aber lasst uns noch zwei Tage abwarten“, ist Sunweb-Teamchef Iwan Spekenbrink weit davon entfernt, dem Briten schon jetzt zu gratulieren. Eine Prognose wagte der Niederländer trotzdem nicht. "Wenn ich das könnte, wäre ich bei der Lotterie“, sagte er lachend. Spekenbrink ist der Taktiker, der den Erfolg vorbereitet. "Wir müssen die richtigen Schritte tun. Und wenn dann alle morgen (heute, d.Red.) im Finale Vollgas geben, dann werden wir sehen, wie die Kräfte liegen. Wir müssen froh sein, wenn wir dranbleiben können, aber wenn Thomas ein Problem hat, gibt es eine Chance.“
200,5 Kilometer lang ist die 19. Etappe, die in Lourdes gestartet und in Laruns beendet wird. Dazwischen liegen rund 4.500 Höhenmeter über sechs kategorisierte Berge, wobei die Pyrenäengiganten Col d’Aspin (1. Kat) und Tourmalet (HC) nach zwei Vierer-Anstiegen die Ouvertüre geben werden für den großen Kampf am legendären Col d’Aubisque (HC) 20 Kilometer vor dem Ziel. Spekenbrink: "Unser Job wird es sein, vorher alles so gut wie möglich vorzubereiten, damit wir, ohne Kräfte zu verlieren, in die richtige Position kommen. Das werden die anderen Mannschaften auch versuchen.“
Dumoulin und Froome sind beide schon den Giro auf Sieg gefahren, den der Brite nach einem 80-km-Solo auf der 19. Etappe vor dem Niederländer gewinnen konnte. "Es ist immer schwierig, Giro und Tour zu kombinieren“, sagte Spekenbrink. "Bis jetzt waren wir immer in der dritten Woche am stärksten. Man sieht aber, dass es schwierig ist. Froome hat gestern (17. Etappe) große Probleme gehabt, Tom aber standgehalten. Ein großes Kompliment an sein Talent und ein großes Kompliment an die Vorbereitung der Mannschaft!“
Den Titelverteidiger hat Spekenbrink aber noch nicht abgeschrieben. "Gestern war Froome ein wenig schwach. Wir müssen sehen, ist es ein Trend oder war es nur ein Tag und wie wird es beiden anderen sein? Das werden wir erst im Rennen sehen", sagte er.
Auch für das abschließende Zeitfahren am Samstag gab der Sunweb-Chef keine Prognose ab. "Das Zeitfahren am Ende einer großen Rundfahrt gewinnen die Leute, die nicht um das Klassement gekämpft haben. Die konnten sich etwas ausruhen“, meinte er. Ein Klassementfahrer wird nicht gewinnen, aber die drei, die vier Ersten werden ganz eng beieinander liegen. Es sind alles gute Zeitfahrer.“
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