Weltmeister sprintet in Pau trotz Sturzverletzungen

Burghardt: “Manchmal muss man Sagan ein wenig Druck machen“

Von Joachim Logisch aus Pau

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Peter Sagan (im Grünen Trikot) und Marcus Burghardt im Finale der 18. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

26.07.2018  |  (rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ist doch ein Mensch, wenn auch ein ganz besonderer. Trotz seines schweren Sturzes am Vortag in der Abfahrt vom Col de Val Louron-Azet sprintete der Weltmeister in Pau mit um den Sieg und belegte auf der 18.Tour-Etappe beim Sieg von Arnaud Démare (Groupama-FDJ) einen beachtlichen achten Platz.

"Klar hat man jetzt am Ende gesehen, dass er am Tag davor schwer gestürzt war. Er hat nicht den Punch gehabt. Aber man muss den Hut vor dem Rennfahrer ziehen, der sich gestern bei so hohem Tempo abräumt und heute trotzdem wieder die Moral und die Motivation hat, in so einen Massensprint zugehen“, staunte auch Sagans Edelhelfer Marcus Burghardt über seinen Chef, der am ganzen Körper großflächige Hautabschürfungen und Prellungen davongetragen hatte und dennoch heute zur Stelle war. Burghardt: "Es gibt nicht viele, die das tun können. Da sieht man mal wieder, was für ein Ausnahmeathlet er doch ist.“

"Das wird heute ein Ruhetag für mich“, hatte Sagan vor dem Start noch angekündigt. Doch im Rennen war nichts davon zu sehen. "Ich hatte heute nicht den Eindruck, dass er sich einrollen musste, er war von Anfang an der Peter Sagan, der er auch in den letzten Tagen gewesen war. Man hat ihm nichts angemerkt. Er hat nicht schief auf dem Rad gesessen oder so“, schilderte Burghardt seine Eindrücke.

Deshalb schonte der 35-Jährige den Slowaken auch nicht, als es um den Tagessieg ging. Ohne es mit Sagan abgesprochen zu haben, setzte er sich zehn Kilometer vor Pau mit einigen Teamkollegen an die Spitze, um das Finale vorzubereiten und der Kapitän zog mit. "Manchmal muss man Peter ein wenig Druck machen, das ist das beste Mittel. Ich denke es ist auch wichtig, dass sich die Mannschaft für so flache Sprints einspielt, sich findet“, erklärte Burghardt seine Führungsrolle, die am Morgen so nicht erwartet worden war.

Optimal lief es aber nicht, das gab der Samerberger selbstkritisch zu: "Im Nachhinein muss man diskutieren, war es zu früh, oder war es zu spät? Wir haben wieder etwas gelernt, dass wir zu zeitig im Wind waren!“

Das soll am Sonntag nicht noch mal passieren. "Es ist kein Geheimnis, dass Paris ein großes Ziel der Mannschaft ist. Peter muss sich jetzt auf den beiden kommenden Etappen erholen, wenn man sich morgen bei 4500 Höhenmetern erholen kann, aber wir werden sicher versuchen, am Sonntag in Paris zu gewinnen!", kündigte Burghardt an

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