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25.07.2018 | (rsn) - "Das ist die beste Frisur für so etwas", freute sich Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe) nach der Zielankunft der 16. Etappe der Tour de France von Carcassonne nach Bagneres du Luchon (218 km) am Team-Bus und schüttete sich gleich mal eine Flasche Wasser über den Kopf. Weil er eine Wette verloren hatte, durfte ihm sein Kapitän Peter Sagan die Haare raspelkurz in einem Schachbrettmuster schneiden. "Sieht scheiße aus, ist aber angenehm", ergänzte der Österreicher noch mit einem Grinsen.
Bei erneut großer Hitze hatte er versucht, sich seinen Traum vom Etappensieg zu erfüllen. "Es war schon sehr schwer, bis die Gruppe stand. Erst nach 2:10 Stunden kam sie zustande und war sehr groß. Es war ein ziemlicher Kampf, entweder man wollte es mit aller Kraft, oder man musste es bleiben lassen. Jeder war deshalb schon ein wenig blau von den ganzen Attacken davor", schilderte der 23-Jährige den harten Beginn, der noch zusätzlich durch den Tränengaseinsatz der Polizei gegen protestierende Bauern behindert wurde.
"Ich war so zwischen Position 15 oder 20 im Feld. Ich habe nicht mitbekommen, was war. Erst später erfuhr ich, dass es wegen das Gaseinsatzes war. Ich hatte keine Schmerzen oder Brennen. Aber einige Fahrer waren betroffen, die standen und sich die Augen auswuschen. Denen ist es nicht so gut gegangen", schilderte Mühlberger. Weil danach das Rennen für 20 Minuten gestoppt wurde, begann der Kampf um die Gruppe des Tages von neuem.
Nach dem der Col de Portet-d’Aspet (2. Kat.) überwunden war, ging der Österreicher am Col de Mente (1. Kat.) in die Attacke. "Am vorletzten Berg habe ich probiert, wegzukommen und meinen eigenen Rhythmus zu fahren." Weit weg kam er jedoch nicht. Mit 50 Metern Vorsprung vor der Spitzengruppe mit dem Bergkönig und späteren Etappensieger Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) kämpfte er sich Col du Portillon hinauf. "Der letzte Berg war jedoch ein bisschen zu lang, da war ich dann auch blau, einfach zu schwach", suchte er keine Ausreden für sein Scheitern.
Aufgeben will er seinen Traum noch nicht. Mühlberger: "Wenn ich darf und es passt, probiere ich es noch öfter. Morgen (heute, d. Red.) dürfte es ja nicht soweit sein. Dann kommt eine Etappe für Peter. Ja, schauen wir mal, wie es mir geht". Denn bei der heutigen kurzen Etappe mit dem "Motorrad-Start" von Bagneres du Luchan nach Saint-Lary-Soulan auf den Col du Portet (65 km), bei der die besten 20 des Klassements versetzt nebeneinander aufgereiht werden und der Rest des Feldes in Blöcken startet, rechnet er sich keine Chancen aus. "Da bin ich im Gesamtklassement (er ist 81./+1:52,07 Std.) zu weit weg. Der Sieg wird über die Favoriten gehen. Diesen Tag will ich es so gut wie möglich rumbringen, um dann Peter Sagan in der folgenden Etappe nach Pau zu helfen. Viel kürzer können die Haare ja nicht mehr geschnitten werden", sagte er und lachte erneut.
Vor der 19. Etappe hat Mühlberger großen Respekt: "Ja, wenn man eine so gute Mannschaft hat wie Sky, die ja auch noch einige vorne drin haben, wird es sehr, sehr schwer. Das ist die letzte Etappe vor dem Einzelzeitfahren (am Samstag), in der es so richtig zur Sache gehen kann. Wenn man morgen auf der kurzen Etappe schlechte Beine hat, kann man sehr viel Zeit verlieren. Das ist ein Tag für die Klassementfahrer."
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